Eextreme Übelkeit in der Schwangerschaft?

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Hallo Yvonne, du hattest so lieb von deinem „schönsten Weihnachtsgeschenk geschrieben. Dafür erstmal herzlichen Glückwunsch! Du freust dich sehr über dein Baby, nur diese extreme Übelkeit setzt dir natürlich sehr zu. 

Es tut mir leid, dass es dir so schlecht ist. Und es ist schwer unter diesen Umständen den Tag gut zu bestehen.Was sagt denn deine Ärztin? Konnte sie dir nichts anbieten was dir hilft?  Mit wem kannst du sonst noch sprechen? Wer kümmert sich um dich?

Ich schick dir mal gleich eine Freundschaftsanfrage, wollte dir gerne noch was sagen.

Alles Liebe für dich! ⭐️

Nelly

Die generelle Inzidenz von Übelkeit und Erbrechen wird in der Literatur mit 70-80% angegeben. Rund 50% aller Schwangeren leiden an Übelkeit und Erbrechen in der Frühschwangerschaft, rund 25% nur an Übelkeit.

Der umgangssprachliche Begriff „Morgenübelkeit“ ist unzutreffend, da viele Schwangere den ganzen Tag persistierende Übelkeit spüren. Die Symptome verschwinden in 60% der Fälle am Ende des 1. Trimenons, in 90% der Fälle spätestens bis zur 20. SSW.

Die Ursache dieses Phänomens ist bislang ungeklärt, man vermutet jedoch einen Zusammenhang mit dem schwangerschaftserhaltenden Hormon hCG. Bei den ausgeprägteren Verlaufsformen werden auch psychische Komponenten diskutiert.

Die Grenze zwischen "normalem", also durchaus üblichen Schwangerschaftserbrechen und einer "unnormalen" krankhaften Hyperemesis gravidarum (übermäßiges bzw. unstillbares Erbrechen in der Schwangerschaft) ist fießend.

HG ist eine schwangerschaftsbezogene Krankheit, die ca 5 aus 1000 Frauen erleben. Es existiert keine generell akzeptierte Definition der Krankheit, folgende Eckpunkte gelten jedoch als allgemein anerkannt. HG beginnt normalerweise um die 6. SSW und verursacht extreme Übelkeit, Erbrechen, Unterernährung, Gewichtsverlust und Flüssigkeitsmangel. HG ist extrem schwächend, oft schwierig zu managen und erschwert das tägliche Leben für die Schwangere auf enorme Art und Weise.

"Beyond Morning Sickness-Battling Hyperemesis Gravidarum" von Ashley McCall

Bei ca. 1 von Tausend Schwangerschaften kann Hyperemesis grav. zu einem Gewichtsverlust von mehr als 10% während der ersten 3 Schwangerschaftsmonate führen und einen stationären Aufenthalt in einem Krankenhaus notwendig machen.

Die wissenschaftlich untersuchten konservativen Therapieempfehlungen umfassen Meidung von Triggern (fettes, scharfes Essen, Gerüche), regelmäßige kleine, kohlenhydrat- und proteinreiche Mahlzeiten und ausreichend Trinken.

In Placebo-kontrollierten Studien wurden alternative Therapiemaßnahmen untersucht: Ingwer, Akupunktur und Vitamin B6 (Pyridoxin)-Supplementierung reduzierten effektiver Übelkeit, nicht jedoch Erbrechen. Psychologische familiäre und medizinische Unterstützung wirken sich positiv auf die Symptome aus.

https://www.embryotox.de/erkrankungen/details/hyperemesis-gravidarumemesis-gravidarum/

Alles Gute für dich und eine gesunde Schwangerschaft!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme