Dürfen Nonnen masturbieren?

18 Antworten

Nachdem man früher dieses nicht haltbare Verbot auch für Normalchristen zur Unterdrückung (Erzeugung von schlechtem Gewissen macht Menschen fügsamer) genützt hat, diese Auslegung aber von Anfang an falsch war (bei Onan gings um den Bruderhass über den Tod hinaus), zeigt sich heute sogar die offizielle Kirche "toleranter" -weil kein Argument mehr.

Also: Wenns Deiner eigenen Befriedigung förderlich ist: sie dürfen!

Was anderes ist -und das gilt auch für Dich- wenn man nicht Maß halten kann und die  Sucht das normale Leben über Gebühr einschränkt (Du also vor lauter Begierde nicht mehr lernen magst/kannst). Aber als Jugendlicher ist es normal, damit einige Zeit zu verbringen.

Laut Christentum darf auch kein Mensch masturbieren nicht nur Nonnen und Priester. 

Emma60  31.12.2016, 13:56

Und weiss eigentlich auch jemand warum dass so ist?

Ojas – Die Kraft der Keuschheit

Kirpal Singh: Ojas ist die Kraft, die dabei hilft, euch ins *Jenseits zu erheben; dies wird Ojas genannt. So werdet ihr verstehen, wie notwendig ein keusches Leben ist. Je mehr ihr von dieser Kraft in euch habt, desto gesünder seid ihr; selbst wenn sie über das hinausgeht, was der Körper braucht, wird sie euch helfen, ins Jenseits zu gelangen.

Seht, aus der festen und flüssigen Nahrung stellt der Körper ein milch ähnliches Element her, den Chylus (Milchsaft); dieser wird dann zu Blut. Aus dem Blut bildet sich das Fleisch; dann die Knochen und dann entsteht aus den Knochen das Knochenmark. Aus dem Knochenmark entwickelt sich diese Kraft. Menschen, die nicht keusch sind, sondern sich der Unkeuschheit hingeben, haben keine Hoffnung auf diese Ojas-Kraft. So ist Ojas die Kraft, die euch hilft, ins Jenseits* zu gelangen.  (*Anmerkung: Sich zu Gott hoch erheben.)

Darum ist Enthaltsamkeit Leben und Sexualität der Tod. Wir gebrauchen manchmal Worte, aber kennen nicht die grundlegende Bedeutung, die sie ausdrücken. Ihr habt gelesen, dass Keuschheit Leben und Sexualität der Tod ist. Das ist der übliche Weg, in Ordnung. Alles, was das Maß überschreitet, wird Verderben bringen, versteht ihr? So, selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Diese Kraft ist von Hilfe. Wer sich ihrer beraubt, hat eine schlechte Gesundheit, keine Denkkraft, ist zu keiner schweren Arbeit fähig und zu nichts imstande. Das ist der Grund, warum gesagt wird, dass Keuschheit Leben und Sexualität der Tod ist.

Jene, die nicht verheiratet sind, sollten strenge Enthaltsamkeit beachten. Die Verheirateten sollten sich nach den heiligen Schriften richten. Die Schriften sagen, dass Heirat bedeutet, einen Gefährten im Leben zu nehmen, der während des irdischen Lebens mit einem ist und dass beide Gott treffen und einander behilflich sind. Eine der Pflichten mag sein, Kinder zu zeugen – eine! Nicht alle! Vielleicht haben wir geglaubt, dass es eine Vergnügungsmaschinerie ist. Das ist falsch.

Ich sage euch, Ojas ist nirgendwo genau erklärt. Von Ojas erhaltet ihr jene Kraft, die euch hilft, ins Jenseits zu gelangen. Wie könnt ihr euch hinsetzen, wenn ihr von dieser kostbaren Flüssigkeit keinen Überschuss habt? Jetzt werdet ihr verstehen, wie wichtig Keuschheit ist. Das Wor tKeuschheit wird für Leben gebraucht, und das Gegenteil davon ist der Tod seht ihr? Diese Dinge werden uns bedauerlicherweise nicht erklärt; wir selbst wissen es nicht.

 - Sant Kirpal Singh

*Meister der höchsten Ordnung haben den Surat-Shabd-Yoga oder den Heiligen Tonstrom praktiziert, den auch die Bibel erwähnt. Dies ist der Weg zurück zur wahren Heimat des Vaters.

P.S. Darum haben ja auch Sportler zum Beispiel kein Sex vor dem Wettkampf. ;)

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Ontario  28.10.2020, 15:15
@Emma60

Dann muss man eben die Triebe abschaffen, wenn man so leben will. Wenn die Triebe nicht gottgewollt wären, gäbe sie es nicht. Kein Mensch keine Religion kann einem anderen Menschen verbieten, zu masturbieren.

Diejenigen die glauben, es anderen verbieten zu dürfen, masturbieren wahrscheinlich mehr als die, denen man es verbieten will.

Wenn es ein Jenseits geben sollte, so kommen auch die dahin, die masturbierten.

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"Keiner tut gern tun, was er tun darf
- was verboten ist, das macht uns grade scharf!" (Wolf Biermann)  

Nonnen sind ja auch "nur" Menschen und haben sicher auch menschliche sexuelle Bedürfnisse und insofern meine ich, dass sie auch masturbieren, ob sie nun "dürfen" oder nicht. Vielleicht hat sich ja inzwischen auch unter Nonnen herumgesprochen, dass Masturbieren recht gesund ist (http://www.huffingtonpost.de/2015/01/16/masturbation-frauen-regelmaessig_n_6485650.html) !

Das Keuschheitsgelübde von Priestern, Mönchen und Nonnen schließt jegliche sexuelle Betätigung aus, also auch Masturbation. Pauschale Behauptungen, nach dem Motto "die tun es doch eh alle trotzdem", halte ich aber für Unsinn.

Sicher wird es viele Priester, Mönche und Nonnen geben, die sich an ihr Gelübde halten, die einen leicht, die anderen nur mit viel Selbstdisziplin. Ich könnte mir sogar gut vorstellen, dass das die deutliche Mehrheit ist.

Aber zweifelsohne gibt es auch viele, denen das nicht gelingt. Und auch da wird die Bandbreite reichen von einem einzigen Fehltritt im gesamten Leben bis hin zur täglichen Masturbation.

Immerhin darf man nicht vergessen:

Für den Beruf des Priesters oder ein Leben im Kloster haben sich in früheren Zeiten nicht nur Menschen entschieden, für die der Zölibat dank angeboren schwacher Libido keine große Herausforderung war. Viele wählten dieses Leben, um Armut und Hunger zu entgehen. Das Leben im Kirchendienst bot immerhin eine gewisse wirtschaftliche Sicherheit und dazu auch soziales Ansehen.

Und dann wählten auch viele das Leben als Priester, Mönch oder Nonne, gerade wegen ihrer sexuellen Gefühle:

Homosexualität war bis weit ins 20. Jahrhundert in ganz Europa gesellschaftlich geächtet und vielfach auch gesetzlich verboten. Sogar in Deutschland wurde der sogenannte "Schwulenparagraph" (§175 StGB), der homosexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen mit bis zu 10 Jahren Freiheitstrafe belegte, erst 1994 abgeschafft.

Was also tun, wenn sich die ganze sexuelle Lust auf das eigene Geschlecht richtet? Wenn Eltern, Verwandte, Freunde ständig mit Fragen bohren, wann man denn endlich heiraten und eine Familie gründen werde?

Für viele homosexuelle Männer und Frauen war die Priesterweihe oder das Kloster der (scheinbare) Ausweg. Zumindest waren dann die bohrenden Fragen erledigt. Das starke sexuelle Verlangen aber blieb und quälte unablässig.

So sind sicherlich auch ein Stück weit die vielen Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche zu erklären, die nun nach und nach ans Licht kommen. Begangen von Priestern, Mönchen oder Nonnen, die gerade wegen des Zölibats in den Kirchendienst eingetreten waren, um hinter dem Zölibat ihre sexuellen Begierden vor der Gesellschaft zu verbergen. Keine Pädophilen, sondern einfach Menschen, die sich nach Sex mit erwachsenen Partnern gleichen Geschlechts sehnten. Menschen, die aber jahrelang diese Begierden unterdrückten, unter ihrer unbefriedigten Sexualität litten und sicherlich deswegen auch vielfach masturbierten.

Und dann betraut irgendein Bischof nichtsahnend einen solchen schwulen Priester, der sich seit Jahren nach nichts mehr sehnt als nach Sex mit einem Mann, mit der Leitung Knabenchors.... Oder er versetzt eine lesbische Nonne, die sich verzweifelt nach Sex mit Frauen sehnt, als Erzieherin an ein Mädcheninternat...

Die Hungernden sollen gewissermaßen die Speisekammer bewachen! Das kann nicht gutgehen! Es erklärt zwar, aber freilich entschuldigt nicht die entsetzlichen Taten, die solche Menschen dann begangen haben!

Deswegen ist es ein Segen, wenn Homosexualität gesellschaftlich akzeptiert und gesetzlich erlaubt ist, weil die Betroffenen dann ihr Leben so leben können, wie sie es brauchen und wünschen.

Der Zölibat ist theologisch aus meiner Sicht dann zwar immer noch sinnlos. Aber meinetwegen kann man ihn auch beibehalten, weil sich dann wirklich nur noch jene Menschen für dieses Leben entscheiden, die dies aus ganzem Herzen wollen und deren Persönlichkeit dann dafür auch geeignet ist.

Ontario  28.10.2020, 15:24

Bei uns gab es einen Pfarrer, der hatte mit seiner Haushälterin zwei Kinder gezeugt. Auch der Zölibat hielt ihn davor nicht ab. Die Kinder lebten nicht im Pfarrhaus, sondern bei einer anderen Familie.

Die Haushälterin durfte allerdings nicht den Namen des Erzeugers bekannt geben.

Hätte sie das gemacht, so würde die Kirche für diese beiden Kinder keinerlei finanzielle Unterstützung bieten. So blieb alles "geheim". Die Kirche zahlte bis zur Ausbildung der beiden Kinder.

Man sollte den Zölibat aufheben, wie das bei den evangelischen Priestern auch der Fall ist. Die können heiraten und eine Familie gründen, dennoch ihr Amt ausführen. Das aber ist nicht vorgesehen.

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Kochanek  28.10.2020, 15:57
@Ontario

Da bin ich ganz deiner Meinung. Das würde auch die Nachwuchsprobleme der katholischen Kirche in Deutschland ein Stück weit beheben. Zweifelsohne ist der Zölibat für viele, die gerne Priester werden würden, der Grund, es nicht zu werden.

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OleKarg  28.11.2023, 17:44

Mannomann, das man das immer noch erklären muss: schwul ist NICHT gleich pädophil. Sprich: ein Mann, der sich nach Sex mit Männern sehnt, kann ohne Probleme einen Knabenchor leiten, eine Lesbe, die sich nach Frauen sehnt, ohne jede Einschränkung als Erzieherin an einem Mädcheninternat arbeiten. Sex mit Kindern haben zu wollen, ist eine psycho-sexuelle Störung und hat NICHTS mit Homosexualität zu tun. Der obige Text mag ja gutgemeint sein, aber er ist so uninformiert und ignorant, dass es schmerzt, ihn zu lesen. Man kann das übrigens alles googlen, ist kein Geheimwissen, oder so. Also: bevor wir hier was eintippen, informieren wir uns bitte erstmal. Danke. Mannomann.

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aber das sind alles neuton?