Die Gütekriterien wissenschaftlichen Vorgehens (in der Psychologie) - Unterscheidung von Validität und Reliabilität?

2 Antworten

Die Reliabilität eines Verfahren gibt sozusagen die Messgüte an; also: wie gut misst der Test das, was er misst, egal ob es das ist was er messen soll.

Die Validität gibt im Gegensatz dazu an, wie gut der Test, das misst, was er messen soll, ist dementsprechend immer spezifisch für die Fragestellung.

Wenn du zum Beispiel versuchst, die Größe von einer Person mittels einer Wage zu messen, und diese Wage sehr gut geeicht ist und das genaue (richtige) Gewicht der Person angibt, ist das Instrument zwar sehr reliabel (es misst, das was es misst sehr gut), allerdings nicht valide für den Zweck der Untersuchung (du willst ja die Größe herausbekommen). Für einen anderen Zweck (in diesem Fall das Gewicht der Person herauszufinden), kann das Instrument allerdings sehr valide (also "angemessen") sein.

Twitchy*


rice4ever 
Fragesteller
 17.10.2017, 21:13

Das Beispiel hat auch sehr gut geholfen. Danke, schreibe morgen eine Psychologie Klausur.

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Wenn jemand einen psychologischen Test entwickeln will, dann sollen beide Kriterien gut erfüllt sein, sowohl die Reliabilität, wie die Validität.

Reliabilität wird mit 'Zuverlässigkeit' übersetzt. Kernforderung ist, dass wiederholte Messungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten (bei gleichen äußeren Bedingungen) auch gleiche Ergebnisse erbringen! Die Messwerte müssen also stabil sein, wenn sich die Variable (z.B. Fähigkeit zum logischen Denken) nicht verändert hat.

Validität wird mit 'Gültigkeit' übersetzt. Der gewonnene Messwert soll tatsächlich das erfassen, was man quantitativ einschätzen möchte.
Wenn ich Testaufgaben habe, die die Fähigkeit zum logischen Denken erfassen sollen, dann sollte sie keine Fehler aufweisen, indem sie anders geartete Fähigkeiten erfassen (also z.B. Textverständnis statt 'logisches Denken'.) - Validität ist somit "der Grad an Genauigkeit, mit der dasjenige Merkmal tatsächlich gemessen wird, das gemessen werden soll." (Wikipedia).

 


Tamtamy  22.10.2017, 22:55

Einige Zeit später:
Schade. Über ein 'Danke' hätte ich mich gefreut. Eigentlich doch übliche Höflichkeit, wenn sich jemand die Zeit genommen hat, auf eine gestellte Frage vernünftig zu antworten.

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