Der Koreakrieg als Stellvertreterkrieg?

4 Antworten

Grundsätzlich muss man erst mal definieren, warum ein Stellvertreterkrieg entstehen kann. Beide Supermächte, die USA und die Sowjetunion, waren sich sehr wohl der Tatsache bewusst dass ein militärischer Konflikt zwischen beiden in einen globalen Konflikt münden könnte. Daher versuchten sie, eine direkte militärische Auseinandersetzug zu vermeiden.

Gleichzeitig versuchte die Sowjetunion ihre Einflusssphäre zu vergrössern, Ziel der Amerikaner war dagegen das "Containment", d.h. die Eindämmung des Kommunismus. Der ideale Stellvertreterkrieg sieht so aus, dass keine der beiden Supermächte kämpfende Truppen stellt, jedoch Militärausbilder, Kriegsmaterial, Vorräte.

Das Problem beim Koreakrieg ist dass sich Merkmale für und wider Stellvertreterkrieg finden lassen.

Der Einsatz der USA, Englands und Austaliens fand aufgrund eines Uno-Mandats statt, also nicht auf Eigeninitiative der USA. Andererseits stand die UNO unter dem starken Einfluss der USA.

Grundsätzlich ist es aber so, dass die USA direkt von Anfang an in Kampfhandlungen involviert waren, also nicht die Südkoreanische Armee "stellvertretend" kämpfte.

Das ist ein grosser Unterschied zu Vietnam, wo das Eingreifen der USA anfangs eine verdeckte Operation war die dem Auslandsgeheimdient CIA oblag. Ein direktes miitärisches Eingreifen der USA erfolgte dort erst später durch die Operation "Rolling Thunder" und auch hier zunächst in begrenzter Form, mit dem Zweck der Einschüchterung.

Für die Sowjetunion stimmte der Ausdruck "Stellverteterkrieg" zunächst. Die Sowjetunion entsandte Militärberater, Ausbilder und neuestes Kriegsmaterial, namentlich den hoch modernen Düsenjäger MiG-15. Den US-Piloten stiessen jedoch im späteren Kriegsverlauf in den Luftkämpfen nicht mehr nur auf unerfahrene Gegner, sondern auch auf Piloten die mit allen Wassern gewaschen waren. Nach Öffnung der Archive der Sowjetunion stellte sich heraus, dass tatsächlich auch sowjetische Piloten in Korea Kriegseinsätze geflogen waren, darunter Piloten aus dem zweiten Weltkrieg. Insofern stimmte auch hier der Begriff "Stellvertreterkrieg" nicht mehr wirklich.

Hier noch ein paar Infos zum Koreakrieg:

Wikipedia: Am 25. Juni 1950 überschritten Truppen der Nrdkoreanischen Volksarmee mit dem Ziel der gewaltsamen Wiedervereinigung beider Staatsteile die Grenze nach Süden. Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte bereits am 25. Juni in Resolution 82 den „Bruch des Friedens“ durch Nordkorea und autorisierte am 31. Juli mit der Resolution 85 ein militärisches Eingreifen durch UNO-Truppen. Dies war der Beginn des Koreakriegs.

Das wirklich Bemerkenswerte an diesem Krieg ist, dass er vom nordkoreanischen Machthaber Kim IlSung ausging, so Wikipedia: Heute wird auf Grundlage der geöffneten Archive Russlands hingegen vor allem Kim Il-sung als die treibende Kraft gesehen, der den zögerlichen Josef Stalin dazu drängte, das Risiko einer Konfrontation mit den USA einzugehen – nicht zuletzt, indem er Stalin auch gegen Mao ausspielte.

Das ist ungefähr so, als hätte Walter Ulbricht der Nationalen Volksarmee (die es damals noch nicht gab) den Befehl gegeben in Westdeutschland ein zu marschieren!

Stalins Zögern ist nur zu verständlich, denn eine militärische Reaktion des Westens war nicht nur wahrscheinlich, sondern sicher, gestützt durch UNO-Resolution. Im Gegenteil, es erstaunt eher dass es Stalin nicht gelang, Kim Il-sung im Zam zu halten um die Konfrontation zu verhindern.

Insofern geriet die Sowjetunion in einen Stellvertreterkrieg wider Willen, bei dem nicht nur die USA kämpften, sondern auch England und Australien. Zu Beginn lieferte die Sowjetunion vor allem Waffen, stellte offiziell nur Militärberater. Amerikanischen Piloten fiel jedoch auf, dass neben den relativ schlecht ausgebildeten nordkoreanischen Piloten auch ausgesprochene Könner am Steuer der MiG-Strahljäger saßen. Inzwischen weiss man durch die Öffnung der Archive, dass tatsächlich auch Kampfpiloten der sowjetischen Luftwaffe im Koreakrieg aktiv Einsätze flogen.

Militärhistorisch ist der Koreakrieg bemerkenswert, weil es der erste bewaffnete Konflikt ist bei dem es zu Luftkämpfen zwischen Strahljägern kam, wenn auch mit Bordkanonen ausgetragen da es noch keine Lenkwaffen gab. Auch Angriffe auf Bodenziele wurden erstmals in größerem Umfang durch Strahlflugzeuge geflogen. Insofern konnten sowohl die Sowjetunion als auch die USA, England und Australien erstmals Erfahrungen in dieser völlig neuen Art der Kriegführung sammeln, möglicherweise einer der Gründe für die Sowjets eigene Piloten in die Kämpfe zu entsenden, wenn auch als verdeckte Operation.

Niconasbeznas  13.10.2018, 09:15

Andererseits stand die UNO unter dem starken Einfluss der USA? Falsch. SU war Vetomacht. Gleiche Vetomacht. Hat aber aus China-taktischen-gründen auf das Veto verzichtet.

Sowjets setzten eigene Piloten ein, weil N.Korea bei weitem nicht genug hatte. Die zogen aber auch den kürzeren, weil sie nicht miteinander auf russisch kommunizieren konnten. Trotz der besseren Maschinen.

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Trifft in etwa zu, Stellvertreter Krieg, wären die Ami's nicht direkt beteiligt gewesen.
Die Russen beteiligten sich mit Millitärhilfen, nicht mit eigenen Truppen.

Letztlich drehte sich die Schlacht um den 38.Breitengrad, die Demarkationsslinie. Dort wo sie heute noch ist.

Korea lag leicht anders. Die Russen betrachteten Norkororea als ihrem Vormachtsgebiet zugehörig, wie ebenso die Chinesen.
Die Ami's sahen Korea als "Schauplatz in ihrem Kampf gegen den Kommunismus".
In Deutschland, der anderen Demarktionslinie, ging es gerade nicht weiter.
Weshalb sich der Budenzauber nach Vietnam, Laos, Kambodscha verlagerte.

Ein Stellvertreterkrieg war/ist der Nahe Osten, Israel & Co.

Korea war für die Ami's nicht zu gewinnen, sowenig wie Vietnam.

Niconasbeznas  13.10.2018, 09:22

Korea war für die Ami's nicht zu gewinnen?

Von wegen, wenn die US-Amerikaner sich von den Chinesen nicht überraschen hätten lassen, durch mangelhafte Aufklärung, hätten sie ganz Korea von den Roten befreit. Durch den Überraschungseffekt wurden sie ja überrollt.

Auch hätten sie mit Kernwaffen die Chinesen zur Raison bringen können. Die Sowjets hätten stillgehalten.

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zetra  13.10.2018, 12:28
@Niconasbeznas

Kernwaffen? Trumann musste dieses Troll von General entlassen, dieser dachte so wie du,. Es wird Zeit, das dich dein Chef hier von GF entfernt, Deine Meinung von den` Roten` und die Amis haetten in Vietnam gewinnen sollen, sind geschichtlicher Mist, gelinde gesagt.

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Niconasbeznas  13.10.2018, 13:13
@zetra

Ach der Diktator will bestimmen, wer was schreiben darf. Wohl Größenwahn. Ein echter Demokrat, der nach Zensur schreit.

Im übrigen du Experte: US-Präsident Harry S. Truman dachte noch im Jahr 1950 daran, Atombomben über China und Nordkorea abzuwerfen. Jedoch als MacArthur den Abwurf von Atombomben auf chinesische Städte verlangte, und eine umfassende Seeblockade und den Einsatz nationalchinesischer Truppen. Lehnte dies die Regierung Truman endgültig ab.

https://www.contra-magazin.com/2017/10/koreakrieg-die-usa-wollten-atombomben-ueber-nordkorea-und-china-abwerfen/

https://de.wikipedia.org/wiki/Koreakrieg

Und was hat das mit Vietnam zu tun? Wo die falschen gewonnen haben? Denn der Sieg bedeutet ja roten Terror. https://de.wikipedia.org/wiki/Boatpeople

Der Vietnamkrieg endete am 30. April 1975 mit dem Sieg des kommunistischen Nordvietnams und der Wiedervereinigung Vietnams unter der Führung Nordvietnams. Menschen, die zuvor die Regierung der Republik Vietnam unterstützt hatten, wurden in Umerziehungslager eingewiesen oder sogenannte „Neue Ökonomische Zonen“ umgesiedelt. Schätzungsweise 2,5 Millionen Personen wurden meist ohne jeden Grund oder für die Tätigkeit in amerikanischen Unternehmen inhaftiert, aber schnell wieder freigelassen, etwa 165.000 starben in den Umerziehungslagern, tausende wurden illegal von ihren Wärtern zu Tode gefoltert oder vergewaltigt, etwa 200.000 Südvietnamesen (meist hochrangige Militärs) wurden hingerichtet. Dazu kommen etwa 50.000, die in Folge von Zwangsarbeit in den „Neuen Ökonomischen Zonen“ umgekommen sind. An Land war Vietnam jedoch ausschließlich von Staaten umgeben, die sich kaum als Zuflucht eigneten (Kambodscha, Laos, Volksrepublik China). Aus diesem Grund versuchten über 1,6 Millionen Vietnamesen, per Boot über das Südchinesische Meer (vietnamesisch: „Ostmeer“) ins Ausland zu gelangen. Man nannte diese Menschen Boat People. Im ursprünglichen Sprachraum spricht man genauer von indochinese boat people (indochinesische Bootsflüchtlinge), da der Kriegsschauplatz auch Kambodscha betraf.

Die meisten Boote trugen zwischen 150 und 600 Personen; sie waren immer überladen und baufällig. Oft kenterten die Boote in den unberechenbaren Monsun-Winden oder sie wurden von Piraten angegriffen. Viele dieser Piraten hielten sich auf dem Meer vor Thailand auf, um die Boatpeople zu überfallen. Wegen dieser Risiken wählten die Flüchtlinge zunehmend den längeren Seeweg nach Malaysia, obwohl die Gefahren größer waren. Häufig litten die Flüchtlinge unter Nahrungsmangel, Wasserknappheit und Krankheiten, oder die Sonne verbrannte ihnen den Rücken. Oft erreichten diese Boote die Küste nicht; fast 250.000 Boatpeople fanden im Südchinesischen Meer den Tod.

Aber du meinst eine rote Diktatur ist ganz toll für Vietnam. Für Osteuropa auch? Für Ostdeutschland?

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soisses  13.10.2018, 22:34
@Niconasbeznas

Ich erwähnte China ausdrücklich...
Die Frage dreht sich um "Stelllvertreterkrieg", was der Koreakrieg schomal nicht gewesen ist.

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soisses  13.10.2018, 22:52
@Niconasbeznas

Es geht um die Frage Stellvertreterkrieg, nicht wer da hernach den Zampano gibt.

- Stellvertreterkrieg war während des Kalten Krieges eine millitär-
  rische Vorstellung
  Korea und Vietnam zählten nicht dazu, eher heutigen Tages
  Syrien & Co.
- diese "Stratgie" wurde durch die des "chirurgischen Krieges" ab-
  gelöst,
  zu dieser gehören Korea, Vietnam, Irak

P.s. zum Zeitpunkt Koreas hätte der Russe nicht ruhig zugeschaut,
       falls 'ne A-Bombe auf China geplumpst wäre.
       Die plumpste nach Hiroshima und Nagasaki nicht ohne Grund
       nirgendwo mehr in einen "Vorgarten".

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Niconasbeznas  14.10.2018, 06:49
@soisses

OK, ich habe nur auf zetras Eseleien reagiert. Vom Steilvertreterkrieg nichts geschrieben. Deshalb auch der Ausflug zu der Vietnamesischen Diktatur.

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Niconasbeznas  14.10.2018, 07:09
@soisses

Oh doch, die Sowjets hätten zugeschaut, wenn Truman entschieden hätte, gegen China Kernwaffen einzusetzen und damit ganz Korea von den Roten zu befreien.

  1. China mit Mao war zu einem Konkurrenten im Kommunistischen Block geworden. Eine Schwächung Chinas war gewünscht. Deshalb auch kein Veto gegen den UNO-Einsatz in Korea. China war damals übrigens noch keine Vetomacht.
  2. Das war 1950 nicht die Sowjetunion von 1965. In Polen und im Baltikum kämpften Partisanen gegen die Roten. Die Sowjets saßen noch nicht so sicher im Sattel in den Satellitenstaaten. Im Falle eines Kriege, war es möglich, dass es Aufstände geben würden. Stalin wusste außerdem , dass er den USA völlig unterlegen war. Die Sowjets hatten erst einige Kernwaffen. Die USA hatten bei weitem mehr Kernwaffen. Auch Konventionen war USA besser aufgestellt, hatten auch eine viel stärkere Industrie. Stalin hätte kein Krieg mit USA riskiert für China oder N.Korea. Wenn die USA sich entschieden hätten diesen Krieg mit Kernwaffen zu gewinnen, Stalin hätte aus diesen Gründen stillgehalten.
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zetra  14.10.2018, 08:17
@Niconasbeznas

Du bist und bleibst ein Rechter, du schreibst nicht von Eselei, du schreibst von Schweinerei und begruesst das noch. Ich Glaube du bist hier bewusst in die Spur geschickt, wie du dich hier auffuehrst, vom US CIA.

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Niconasbeznas  14.10.2018, 08:31
@zetra

Du bist und bleibst ein Rechter?

Ja und? Und du meins das Roter Terror in Vietnam nicht schlimm ist. Bist du Kommunist?

Du bist und bleibst ein Rechter, du schreibst nicht von Eselei, du schreibst von Schweinerei und begrüßt das noch?

Nein diese Logik vom Experten. Also jeder begrüßt was er schreib, das ist logisch, das vorzuwerfen ist eine Eselei.

US CIA?

Was willst du noch liefern an Verschwörungstheorien? Mondlandung ein Fake? 9/11 auch?

Übrigens kennst du noch eine andere CIA als die aus USA? Also echt, US CIA so nötig wie US-FBI Oder Russland FSB.

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