Das Füttern von Enten (Biologie)?

4 Antworten

Vor einigen Jahren gab es in Nürnberg ein mysteriöses Entensterben im Stadtpark. Ursache: haufenweise vergammeltes Brot auf dem Grund, das durch fallenden Wasserpegel infolge großer Hitze den Enten zugängig wurde. Genau die Leute, die damals wilde Vermutungen in Sachen "Entenmörder" anstellten, waren die eigentlichen Verursacher.

Menschen neigen oft dazu, Tiere zu "vermenschlichen". So ist z.B. Schokolade giftig für Hunde...

Ein biologisch robuster Teich, der von Wasser- und Uferpflanzen und den darin lebenden Mikroorganismen gefiltert wird und einer breiten Artenvielfalt Lebensraum bietet, kann die Entenfütterung ganz locker wegstecken, der verträgt auch noch viel mehr Belastungen. Man denke nur daran, wie überüberübervoll viele natürliche, nicht vom Mensch gestörte Gewässer mit Wasservögeln und Fischen sind bzw. früher waren. Da lief viel mehr Stoffwechsel und die sind auch nicht umgekippt.

Was bei der Entenfütterung oft übersehen wird ist, dass die Enten sich so oder so immer satt fressen. Ob sie Gras fressen und ins Wasser kacken, oder Brot fressen und auch ins Wasser kacken, ist ein viel kleinerer Unterschied als es auf den ersten Blick aussehen mag.

Gewässer die von ein bisschen Entenscheiße umkippen sind meist sowieso künstlich angelegte Fehlkonstruktionen. Viele Stadtparkteiche sind von Architekten geplant worden, die von Biologie nicht die geringste Ahnung haben. Oft sind sie viel zu flach oder sie sind betoniert und haben keine richtige Bepflanzung. Diese Zierteiche laufen biologisch sowieso auf der allerletzten Rille, da ist alles zu viel. Statt die Ursachen zu bekämpfen, d.h. mit dem ganz großen Bagger anzurücken und die tote Fehlkonstruktion in ein optisch nicht weniger ansprechendes Biotop zu verwandeln, machen es sich die meisten Stadtverwaltungen (wo viele Verwaltungsfachangestellte, wenige Bauingenieure, aber keine Biologen arbeiten) einfach und sagen, die Entenfütterer seien Schuld.

Also ich halte das für Quatsch und für ein typisches Symptom unserer ökomythischen Gesellschaft 🤗.

Aber egal.

Das Gewässer eutrophiert und kann "kippen".

(in Wirklichkeit passiert das kaum, aber wen interessiert das schon :-)

http://www.wasser-wissen.de/abwasserlexikon/e/eutrophierung.htm

Wenn 10 Enten auf dem Teich leben und rein kacken, drin buddeln und da wohnen ist das normal. Wenn die 10 Enten aber gefüttert werden und plötzlich 500 Enten da sind, sind das ein bisschen viele Enten.