Darf man in die Bibel schreiben?

30 Antworten

Keiner verbietet DIr in Deiner Bibel Notizen zu machen. Es kommt darauf an, wie DU Deine Bibel siehst. Ich arbeite in der Lutherbibel und mache mir in dieser meine Notizen, dann habe ich eine hebräische BIbel, diese ist mir wertvoll ( nicht das Material) ich sehe diese als das Gebundene Wort des Ewigen an. Man nennt diese Bibel / Teil davon, die Thora! Den Juden ist sie so heilig,, dass sie nicht einmal mit einem Finger die Zeilen oder Wörter verfolgen. Dazu nehmen sie einen Finger aus Silber oder einem anderen Edelmetall. Nur lege Deine Bibel bitte nicht auf den Fußboden oder ließ sie bitte nicht auf der Toilette. Es ist und bleibt Gottes Wort und damit geht man hochachtungsvoll um

Es kommt auf die Bibelausgabe an. Es gibt Studien- und Arbeitsbibeln, wo viel Platz zum Schreiben vorgesehen ist. Dann gibt es aber auch besonders schöne und wertvolle Ausgaben, wo sich das Reinschreiben nicht so gut macht. Du kannst dir ja eine Bibel speziell zum Reinschreiben reservieren.

Die Ehrfurcht vor dem Bibeltext und dem Buch also solchem ist schon richtig, aber andererseits ist die Bibel für den Christen ja auch ein Gebrauchsbuch. Und wenn einem das Markieren und Anstreichen und die Randbemerkungen helfen, sich besser zurechtzufinden, ist das eine gute und nützliche Sache.

Im Christentum wird mit dem Buch und dem Text selbst nicht so streng umgegangen wie im Islam und Judentum mit ihren heiligen Schriften umgegangen wird. Das kommt daher, dass sich das Christentum nicht als Buchreligion versteht, wo das Buch vom Himmel gefallen oder in einem einzigen Atemzug offenbart wurde. Sondern die Bibel ist gleichzeitig ein menschliches Werk, das allerdings zum "Wort Gottes" werden kann, in dem Moment, wo man sich davon ansprechen lässt.

moin,

ich denke, nach all den Äußerungen hier, hilft es dir , dass hier ein Christ mal antwortet.

Grundlegend für die Frage, wie mit der Bibel umzugehen ist, ist die Frage, welche Stellung die Bibel im Christentum eigendlich hat. Klar, sie ist ''die Heilige Schrift''. Andere sagen auch ''Gottes Wort''. Aber wie weit geht eine ''Verehrung'' der Bibel?

Das Christentum ist keine Buchreligion! Die Bibel ist durch den Heiligen Geist inspiriert, sie ist jedoch für die Christen nicht von Gott 1 zu 1 ''diktiert'', wie es zum Beispiel die Moslems im Hinblick auf den Koran glauben. Sie wurde von Menschen geschrieben, die durch den Geist inspiriert waren. Dennoch muss sie interpretiert werden, und in den Kontext eingeordnet werden. Einzelne Bibelstellen dürfen nicht zwangsläufig alleinige Grundlage des Handelns sein.

Wenn man diese Maßgabe beachtet, zusammen mit der Tatsache, dass Jesus alleine Maßstab und Mittelpunkt des Glaubens und des Handelns ist, von dessen Wirken und Handeln die Bibel berichtet, dann wird uns klar, dass das Handeln nach dem ''Geiste Christi'' der Maßstab sein muss, nicht unbedingt ein strenges Befolgen aller Gebote der Bibel.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Bibel nicht die gleiche Verehrung im Christentum erfährt wie zum Beispiel der Koran im Islam. Wenn wir ihr gegenüber Ehrfurcht erbringen, dann müssen wir immer im Hinterkopf haben, dass diese Ehrfurcht in dem Moment dann eigendlich an Gott selbst gerichtet ist, der Maßstab aller Dinge ist. Das bedeutet natürlich nicht, dass man die Bibel respektlos behandeln darf, denn sie ist ein göttlich-inspiriertes Werk. Sie soll den Glauben festigen, zum Nachdenken anregen. Deswegen sind Notizen, die den Inhalt der Schrift verständlich machen sollen, sicherlich keine ''Herabwürdigung'', sondern ein aktives Auseinandersetzten mit der Bibel mit dem Ziel, ihren Sinn für unser Leben zu ergründen. Dies ist ja gerade etwas, was wünschenswert ist!

Bei Fragen stehe ich dir gerne weiterhin zur Verfügung!

RKATHOLIK

Das Christentum ist doch kein Buchglaube wie etwa der Islam . Die Bibel ist sozusagen die Geschichte des Christentums und die Dokumentation seiner Entwicklung .

Was den Christen ausmacht in erster Linie ist die lebendige Beziehung zu Jesus Christus .Du kannst ja auch ohne Bibel Christ sein ,wenn es nötig ist .

Wenn nun einer fleissig in der Bibel Notizen macht oder unterstreicht ,ist das doch ein Zeichen für einen Lebendigen Glauben und tausendmal mehr Wert als eine Bibel die im Schrank steht und niemals geöffnet worden ist .

Natürlich würde ich darin etwa keine Einkaufzettel anlegen ,das wäre dann doch etwas zu weit gegangen .Es handelt sich doch immerhin um das Evangelium .Das uns Kunde bringt von der Offenbarung Gottes in der Welt .

Ein Notizbuch ist immer auch eine gute Idee ,denn die Bibel soll ja auch noch lesbar sein am Ende .Mach doch einfach beides !

Die Bibel ist ein heiliges Buch, allerdings lediglich eine Übersetzung von vielen. Nach christlichem Verständnis ist es auch nicht wortwörtliches Wort Gottes sondern inspiriertes. Man kann gewiss Notizen darin machen, Markierungen setzen.

Was nebenbei den Quran angeht, so hat es den Anschein, als wenn derlei dort nicht möglich ist. Aber auch wenn der Quran nach islamischer Auffassung wortwörtliches Wort Gottes ist, so ist ein gedrucktes und handgeschriebenes Exemplar nur eine Kopie der im Quran erwähnten im Himmel "wohlverwahrten Tafel" (85:22). Und es gibt alte Quranmanuskripte mit allerlei Randnotizen. Und erst neulich habe ich irgendwo im Netz ein Quranexemplar gesehen, ein neues, welches für Notizen extra freie Flächen anbietet. Ob in den Text selber was geschrieben werden darf, ist aber wohl nicht angebracht, wenn man mal von Interlinear-Übersetzungen absieht, die ja nicht in den Text selber eingreifen. Randnotizen aber sind wohl nicht verboten. Allerdings tun das wohl kaum jemand, denn der Quran hat einen richtig hohen Stellenwert bei den Muslimen.

Waldfrosch4  22.11.2014, 19:44

Was im Islam nicht denkbar ist ist im Christentum möglich . Gott wird Mensch und zwischen Qurran und Bibel gibt es ein ganz unterschiedliches Verständnis von Text und deren Entstehung und Glaube ,Gottesbild und Menschenbild . Der Mensch und seine ganz persönliche Beziehung mit Gott ,steht im Vordergrund Auch das Evangelium hat einen hohen Stellenwert aber noch einen höheren Stellenwert hat hier die Liebe zu Gott und zum nächsten .

Was genau nützt der hohe stellenwert des Buches ohne jegliche Nächstenliebe ?

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