Darf man in Deutschland als Lehramtsstudent schon vor Abschluss des Bachelors oder Masters unterrichten?

3 Antworten

In Österreich braucht man irgendwie nur 120 ECTS um schon unterrichten zu dürfen und Geld zu verdienen an einer Schule. Man braucht also noch nichtmal den. Bachelor

In Österreich muss vor dem Abschluss des Bachelorstudiums bereits unterrichtet werden, das ist auch Teil des Studiums. Trotzdem ist für die unbefristete Anstellung als Lehrer das abgeschlossene Masterstudium und die absolvierte Induktionsphase notwendig.

Das ist in Deutschland (bzw. den 16 Deutschlands) nicht gar soo unterschiedlich, wobei dort oft über die mangelnde Praxis im Lehramtsstudium geklagt wird. In vielen Bundesländern wird ja erst im Referendariat ernsthaft Praxis erworben, wobei der Lehrermangel nun doch immer häufiger dazu führt, dass Studenten früher unterrichten. Wie in Deutschland oft üblich führen Sachzwänge dazu, Bürokratie und hehre Idealvorstellungen schlampig und ad hoc aufzuweichen.

Denn für ein 1,0-Abitur (Matura) reicht es in Österreich wenn man einfach nur die eine Matura Prüfung am Ende der Schulzeit top ist. 

Zum einen stimmt das nicht: auch die Note der Abschlussklasse fließt in die Matura ein. Zum anderen dürfte es sehr selten gelingen, als immer nur mittelmäßiger Schüler plötzlich nur bei der Matura zu brillieren - die auch nicht nur aus "einer Prüfung" besteht, sondern aus der VWA bzw. Diplomarbeit sowie aus mündlichem und schriftlichem Teil.

Nächste Frage wäre dann, was eine (angeblich so leicht zu erwerbende) 1,0er-Matura konkret bringt.

Und dann könnte man sich angesichts der ungezügelten Noteninflation fragen, ob das heilige Einserabi in Deutschland wirklich so schwierig zu erreichen ist: https://www.kmk.org/dokumentation-statistik/statistik/schulstatistik/abiturnoten.html

ToGrecco 
Fragesteller
 26.02.2024, 15:51

Eine Facharbeit gibt es in Deutschland auch (was man in Ö VWA nennt). Die Facharbeit ersetzt in Deutschland eine Klausur.

Zudem: Soweit ich weiß zählt in Ö für die Maturanote (fast nur) nur die Note in der Maturaprüfung. Was bedeuten würde dass das System in komplett anders ist als in D. Falls dann noch die Note der "Abschlussklasse" einfließt (was ich bezweifle) tut das nicht viel zur Sache. Was ist die Note der Abschlussklasse? Die Note die für das gesamte letzte Schuljahr steht?

Wooow. Wie gesagt: In Deutschland muss man für ein 1,0 Abi 2 Schuljahre sehr gute Leistung erbringen und zusätzlich in der Abiturprüfung.

Und das Argument dass jemand der nur mittelmäßig ist am Ende nicht brilliert stimmt nicht. Klar kann man wenn man mittelmäßig ist (weil faul) am Ende dann trotzdem nur Einser in der Maturaprüfung haben wenn man sich am Ende mal anstrengt. Vor allem wenn man sich aufrafft und da ne gute Note haben will.

Sorry aber ein 1er Matura ist viel einfacher zu bekommen als ein 1er Abi.

Zudem gibt's in Österreich ja echt Klassen bis zur Matura, was ja richtig Kindergarten ist.

in Deutschland ist man in der Oberstufe in einem Kurssystem, wo die Schüler nicht verhätschelt werden wie so kleine Grundschüler in einer Klasse. Da heißts ständig die Unterrichtszimmer/Kurszimmer wechseln, manche müssen für'n bestimmten Kurs zum anderen Gymnasium laufen. Da gibt's auch keine Verhätschelung, diese Rücksichtnahme, bloß keinen 4er geben, könnte dem armen Kindchen ja nicht gefallen. Armes Putt Putt.

Sorry aber Matura ist ganz anders als Abitur und leichter.

Klar schaffst man beides, dennoch ist es bei der Matura leichter an top Matura Schnitte dran zu kommen als beim Abi.

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jo135  26.02.2024, 15:59
@ToGrecco
(was ich bezweifle)

Was du bezweifelst, spielt für die Fakten halt keine Rolle. Warum weißt du das nicht?

Sorry aber ein 1er Matura ist viel einfacher zu bekommen als ein 1er Abi.
...
Klar schaffst man beides, dennoch ist es bei der Matura leichter an top Matura Schnitte dran zu kommen als beim Abi.

Beleg doch deine Behauptung einfach mit Daten. Komm, du als (angehender?) Eliteabiturient schaffst das, oder?

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ToGrecco 
Fragesteller
 26.02.2024, 16:11
@jo135

Auch wenn das letzte Schuljahr noch in die Maturanote einfließt, ändert es ja nichts. Dann wäre da noch die Frage mit welcher Gewichtung es einfließt.

Ändert ja aber nichts daran dass man in Deutschland über 2 Schuljahre hinweg sehr gute Leistungen erbringen muss und zusätzlich noch in der Abiturprüfung brillieren muss, was in Österreich auf jeden Fall nicht der Fall ist. Da reicht es ja a aus nur in der letzten Prüfung mal richtig gut zu sein.

Und wie gesagt: Klassenverband gibt's in Deutschland nicht in der Oberstufe, anscheinend ein erwachseneres System als in Österreich wo man noch wie ein kleines Kindchen in der Grundschule (Volksschulen) behandelt wird offenbar im süßen Klassenverband.

Glaub in Österreich werden Klausuren in der Oberstufe sogar noch "Schularbeiten" genannt. Wieder so als würde man sich noch in der Grundschule befinden. Gibt einem bissl die Vibes. Wobei ich da eingestehen, dass das auch einfach nur ein Unterschied in der Bezeichnung ist und nichts heißen muss.

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ToGrecco 
Fragesteller
 26.02.2024, 15:52

Ich hab in D noch nie gehört dass man mit 120 ECTS zumindest schon (befristet) an einer Schule arbeiten kann ... In Österreich geht das ganz offiziell

Was auch super seltsam ist und wieder mal zeigt, dass in Ö vieles entspannter ist als in D.

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ToGrecco 
Fragesteller
 26.02.2024, 15:59

Ein Einserabi in D ist zumindest schwieriger zu erreichen als ein Einsermatura.

Außerdem sagen diese Statistiken über Noten nichts.

Denn ein Einserabi mit Mathe und Physik als Leistungskurs ist für den Durchschnittsschüler viel schwieriger bis gar nicht zu erreichen im Vergleich zu einem Einserabi mit Leistungskursen Deutsch und Erdkunde.

Da vergleicht man Äpfel mit Birnen. Außerdem gibt's noch viele andere Faktoren. Gymnasien sind anspruchsvoller als Gesamtschulen oder Berufskollegs in der Notengebung. Es kommt auf so vieles an. Welche Leistungskurse wählt man, wie sind die Lehrer drauf, streng oder nicht, welche Schulform ... Die Noten kann man gar nicht 1zu1 vergleichen.

Genau deshalb ist ja das System der Zulassung an der Universitäen mit Auswahltests wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt das perfekte System. Da kann Deutschland viel von lernen. Wird übrigens nicht nur in Österreich so gemacht. Auch in Italien, Griechenland, England, USA, Australien ...

Also was das Zulassungskriterium Abiturnote angeht ... Einfach nur hochgradig dumm, da man Abiturnoten nicht untereinander vergleichen kann.

Da ist Österreich weit vorraus ....

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Du darfst so viel unterrichten, wie Du möchtest. Allerdings darfst Du Dich dabei nicht als ausgebildeter Lehrer im Sinne des Gesetzes ausgeben. In unserer verschulten Gesellschaft unterscheiden wir zwischen den Fähigkeiten eines Menschen - zum Beispiel seiner Fähigkeit Unterricht geben zu können - und seiner durch Zertifikate dokumentierten Qualifikation.

Bezogen auf Deine Frage, könntest Du Dich unter dem Stichwort «Quereinsteiger im Schulbetrieb» erkundigen, wie das in Deinem Bundesland geregelt ist. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es zwischen den Anforderungen an einen Leeramtsstudenten 😉 und denen an eine im Schulbetrieb arbeitende Person Konflikte geben könnte, und seien es solche zeitlicher Art.

Im Land Brandenburg war es zumindest bis vor kurzer Zeit so, dass der Quereinsteiger ein abgeschlossenes Studium vorweisen musste, egal welches. Vielleicht hat sich das aber auch schon wieder geändert.

Gruß Matti

ToGrecco 
Fragesteller
 26.02.2024, 16:00

In Österreich kann man als Lehramtsstudent ohne Bachelor schon an einer Schule unterrichten und Geld verdienen. 120 ECTS reichen aus. Völlig unglaublich.

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Kuhlmann26  26.02.2024, 16:30
@ToGrecco
In Österreich kann man als Lehramtsstudent ohne Bachelor schon an einer Schule unterrichten und Geld verdienen. 120 ECTS reichen aus. Völlig unglaublich

Für mich ist das nur konsequent. Ich weiß nicht, ob es in D andere Studiengänge gibt, in denen es in der Ausbildung so völlig anders zugeht als im späteren Beruf. Das Referendariat gehört durch wiederkehrende und über die gesamte Studienzeit verteilte Praktika ersetzt. Sich sofort nach dem Studium ohne jede Unsicherheit vor eine Klasse zu stellen und zu unterrichten, müsste die normalste Sache der Welt sein.

Mit «unglaublich» willst Du womöglich nur Dein Unverständnis zum Ausdruck bringen, dass es in D nicht so ist wie in A. Und in der Tat beklagen junge Lehrer hierzulande, dass ihnen im Studium die Praxis fehlt.

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ToGrecco 
Fragesteller
 26.02.2024, 16:48
@Kuhlmann26

Naja aber jemand der nichtmal den Bachelor hat und schon unterrichtet. Fraglich ob da Gutes bei rauskommen kann.

Und ich kenn tatsächlich jemanden bei dem sehr fraglich ist ob er kt Menschen arbeiten sollte generell. Und der auch eigentlich selbst sagt dass es Lehrer werden will weil's ja das kleinere Übel ist als Lehrer ... So jemand wird dann in Österreich weil er Geld braucht schon noch bevor er dem Bachelor hat auf die Schüler losgelassen. Also hat auch Vorteile wenn man erst mit dem Master unterrichten kann.

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Kuhlmann26  26.02.2024, 16:52
@ToGrecco

Ich wäre dafür die Praktizierenden zu begleiten und ihnen gegebenenfalls zu sagen, dass sie für den Job ungeeignet sind. Dadurch würden diejenigen, die den Beruf wegen irgendeines egoistischem Vorteils willen ausüben wollen, schon vorgewarnt.

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ToGrecco 
Fragesteller
 26.02.2024, 16:01

Denke nicht dass das in Deutschland auch geht.

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Nope. Da kommste erst im Praxis Jahr nachm Bachelor rein und Lehrer werden geht auch erst nach dem Referendum.

Kurzum der Bachelor ist eigentlich nicht existent

ToGrecco 
Fragesteller
 26.02.2024, 16:02

Glaub du vertust ich. Ich bin Deutscher der in Österreich studiert (nicht Lehramt) aber ich kenne einen Freund der auf Lehramt hier wechselt und der sagt dass er ohne Bachelor wenn er 120 ECTS vom Bachelor hat schon unterrichten kann und Geld verdient. Also man kann sich schon mit 120 ECTS bewerben

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CarinaSchoppe  26.02.2024, 20:57
@ToGrecco

Nicht wirklich. Deine Frage bezog sich auf Lehramt in Deutschland. Die Antwort ist: nein darf man nicht

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ToGrecco 
Fragesteller
 26.02.2024, 16:03

Referendariat gibt es in Österreich nicht. Lehrer werden in Ö nicht verbeamtet.

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