Darf ein Tischler Küchengeräte montieren?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Alles was keinen Festanschluss hat, also an einer Schuko-Steckdose gesteckt ist, darfst du ohne Zusatzausbildung anschließen.

Für Geräte die einen Festanschluss haben, wie E-Herde und Kochfelder, Lichtschalter, Steckdosen usw. brauchst du eine Ausbildung zur "Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten" (EFfft)

Weitere Details findest du bei der Berufsgenossenschaft und beim TÜF (sowie verschiedenen freien Schulungsunternehmen)

http://www.tuev-sued.de/pub/akd/2013/pdf/36_Elektrofachkraft-festgelegte-Taetigkeiten.pdf

eX1120 
Fragesteller
 24.10.2013, 22:44

Das ist die hilfreichste Antwort und der hilfreichste Link inbegrifffen. Leider nicht für Österreich, aber da komme ich schon zurecht.

Besser gehts kaum, Danke!

(Leider kann ich noch nicht die Antwort als hilfreichste markieren, werde es aber nachholen.)

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bei uns dürfen sie das mit entsprechender ausbildung und jährlicher wiederholungsprüfung von der berufsgenossenschaft abgesegnet

eX1120 
Fragesteller
 24.10.2013, 21:46

Hallo,

Weisst du auch zufällig wie die entsprechende Ausbildung heisst und wo man die machen könnte?

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wollyuno  24.10.2013, 21:56
@eX1120

bietet bei und die Berufsgenossenschaft an plus jährlichen wiederholungslehrgang mit zertifikat

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Da wäre ich aber ganz vorsichtig!!!!

Als ich umzog, hatte ich einen selbstständigen Tischler, der durch Vermittlung eines Sportkameraden mit seinem Azubi kam, um meine Küche hier einzubauen, die ich mit umgezogen hatte.

Leider hat der Azubi den neu gekauften Boiler unter der Spüle nicht richtig angeschlossen, sodass dieser sich aufblähte, als ich ihn ausprobierte. Da war der Tischler aber schon längst weg!

Wenn ich das nicht bemerkt hätte, wäre das schlecht ausgegangen. Zum Glück merkte ich es und rief schnell den Hausmeister hier an, der umgehend kam und es richtete!!!

Geschirrspüler, Backofen, Einbaukühlschrank ja, weil ein Kabel mit einem Stecker dran ist, Was Kochfeld und Herd betrifft, nein, denn die müssen mit einzelnen Adern angeschlossen werden.

die Handwerkskammer bietet für um die 1.000 € Kurse an, in denen man die den fachgerechten Anschluss eben jener Geräte erlernt.

Lass mich dir noch ein paar Dinge mit auf den Weg geben:

Kühlschrank, Backofen, Geschirrspüler und Mikrowelle gehören keinesfalls an eine Verlängerungsleitung, schon gar nicht an eine Mehrfachsteckerleiste. besser wäre es dann, auf Putz fest mit NYM Leitung und Schukosteckdosen die Anschlüsse passend zu legen. der Backofen sollte übringes auf jeden fall von seinem Stecker befreit und fest angeschlossen werden. was viele nämlich nicht wissen ist, dass die schukosteckdose nicht auf einen dauerhaften Strom von mehr als 10 Ampere ausgelegt ist.

viele Backöfen haben, genau wie die einbauherde hinten ein Anschlussterminal. daran kann man dann eine Leitung fest anbringen. ich empfehle SiHF (Silikonleitung) mit einem Aderquerschnitt von 2,5 mm² an sonsten bleibt eigendlich nur der Seitenschneider und ab den Stecker!

das ist übrigens KEIN eingriff in das Gerät, und führt somit nicht zum erlöschen der Garantie.

lg, Anna

eX1120 
Fragesteller
 25.10.2013, 12:00

Hallo,

Danke, sind nützliche Tipps. Ne nebenfrage hätt ich noch. Ein Herd hat meist für den Anschluss an 400V einen Neutralleiter, Erdung, und 3 Phasen (L1, L2, L3) die sich auch durch ihre Farben Braun, Schwarz und Grau unterscheiden.

Jedoch gibt es auch leider meist bei Altbauten nicht diese Farbunterscheidung und somit hat man 3 Schwarze Kabeln vor sich liegen. Wie kann ich diese unterscheiden?

Bei einem Falschanschluss kann da normalerweiße nichts passieren nehm ich an, sobald halt N und PE richtig verbunden sind? Bitte um Richtigstellung wenn ich falsch liege.

Danke!

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Peppie85  25.10.2013, 12:56
@eX1120

so pauschal kann man die frage nicht beantworten, da die tatsache alleine, dass 5 adern da sind, nicht unbedingt heißt, dass der blaue auch wirklich null ist etc.

aber wenn null und erde richtig angeschlossen sind, dann hast du recht, dann ist es für den weiteren verlauf egal, welche reihenfolge die Phasen einnehmen, es ist nur wichtig, dass zwischen den phasen jeweils 400 volt liegen also L1 -> L2, L2 -> L3, und L3 ->L1. außerdem muss zwischen N und den 3 Phasen jeweils 230 volt liegen...

es gibt in den seltensten fällen geräte, die auf eine richtige Phasenfolge angewiesen sind. z.b. Convektomaten aus der Gastronomie. aber diese geräte haben in der regel auch einen entsprechenden Hinweis am Anschlussfeld oder in der Anleitung.

meine empfelung: hol dir ein gescheites 2poliges Messgerät z.b. den Duspol Expert. der hat einen drehfeldprüfer an Board...

lg, Anna

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Sorbas48  25.10.2013, 17:04
@eX1120

Wirklich sicher kann man da nur mit einer fachgerechten Messung gehen. Ein guter und normgerechter DUSPOL mit einer Spannungsanzeige (geeignet bis 400 V) gehört zur Mindestausstattung. Was die Außenleiter sind und was der Neutralleiter ist, das ist relativ schnell gemessen. (Messungen immer nur an geklemmten Leitungen, bei Bedarf provisorische Klemmen setzen, wenn in der Anschlussdose kein Klemmstein ist, nie an frei stehenden oder hängenden Leiterenden!)

Die Außenleiter, wenn sie einmal feststehen sind bei einem ohmschen Verbraucher natürlich beliebig untereinander tauschbar.

Der Neutalleiteranschluss (genau so wie der Schutzleiteranschluss) muss natürlich mit größter Sorgfalt und sicher erfolgen. Einer der meisten Gründe für zerschossenen E-Herde ist ein mangelhafter Neutralleiteranschluss (neben falscher Brückung, die sich aber meist ohnehin sofort durch die auslösenden LS bemerkbar macht.

Drahtfarben sind hilfreich, aber man sollte sich selbst in ganz neuen Anlagen nicht darauf verlassen. Messung geht immer vor Vermutung und Annahme dass es schon stimmen wird.

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Kann ein Elektriker einen Tisch bauen?

Ich würde sagen "Nein", weil Du als Tischler nicht dafür ausgebildet bist. Spätestens wenn der Herd abfackelt oder der Kunde 'nen Schlag bekommt gibt's Ärger.

Meine Meinung, keine Quelle.

Igeltasse  24.10.2013, 21:35

Nachtrag:

Man muss unterscheiden: - Gerät nach Anleitung einbauen und normalen Stecker reinstecken: Ja - An der Hausinstallation rumfummeln (z. B. Backofen/Herd): Nein

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wollyuno  24.10.2013, 21:39
@Igeltasse

doch wenn sie die angebotenen lehrgänge machen dürfen sie herd usw.anschließen,keine Installation nur anschließen

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eX1120 
Fragesteller
 24.10.2013, 21:43

Um einen Tisch zu bauen muss der Elektriker aber nicht gleich ne komplette Ausbildung zum Tischler machen.

Genauso umgekehrt.

Wenn ich mir eine Küche bei einem Möbelhaus kaufe und die mir das auch einbauen, kommt da ja nur ein Tischler für alles.

Der muss halt auch einen Herd einbauen können, genauso auch die Spüle und Armatur anschließen. Da wird jetzt wohl kaum ein Elektriker und Installateur miterscheinen?

Danke dir aber mal trotzdem

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Igeltasse  24.10.2013, 22:16
@eX1120

"Können" und "Dürfen" muss man aber unterscheiden. Jeder Handwerker, egal welcher Beruf, kann einen Herd anschließen und in 99,99% geht auch nix schief.

Wenn jetzt aber was passiert, dann stellt sich raus, dass der Herd nur von Fachpersonal angeschlossen werden durfte. Und ein Tischler ist kein Fachpersonal für Elektroarbeiten.

(Besonderheiten wie o. g. Fortbildung nicht berücksichtigt, so genau kenne ich mich nicht aus.)

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Eichbaum1963  24.10.2013, 23:43
@Igeltasse

Jeder Handwerker, egal welcher Beruf, kann einen Herd anschließen

Nö, sicher nicht. :D

Und wenn sie es doch tun, dann gehts zu 50 % schief. ;)

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