Dachtank wie in Spanien, oder Türkei zum Duschen usw. hat das wer?
Hallo Leute!
Ich überlege gerade, warum es bei uns in Deutschland nicht üblich ist, freie Dachflächen zum Beispiel mit Gestellen und Wassertanks zu bestücken.
Im Ausland wo es wärmer ist, ist das die gängige Art der Warmwasserbereitung. Reicht unsere Sonneneinstrahlung hier nicht aus, um ein schwarz lackiertes 200 Liter Stahlfass so zu erwärmen, dass man abends das erwärmte Wasser zum Duschen nutzen kann, oder hat das eher ästhetische Gründe hierzulande?
Klar kenne ich Solaranlagen, aber das ist mit deutlich höheren Kosten verbunden, als diese einfache "Südlösung".
Hat wer mal den Versuch gewagt sich so ein Fass einfach auf das Garagendach zu stellen und es einfach mal auszuprobieren?
Die schwarzen Campingduschen aus Kunststoff mit 20 Litern Fassungsvermögen funktionieren ja auch so und teilweise ist das Wasser so warm, dass man sich glatt den Allerwertesten verbrennt!
Danke für Eure Antworten/Erfahrungen!
5 Antworten
Ich vermute mal stark, daß die Sonneneinstrahlung bei uns nicht ausreicht, einen ganzen Tank zu wärmen. In den Solarpaneelen wird das Wasser ja durch dünne Schläuche geführt, da funzt das gut (hab ich selbst auf dem Dach), aber bei einem Tank wirst Du mindestens eine Art Rührgerät brauchen, damit nicht nur die äußerste Schicht erwärmt wird und dann wird es in unserer Klimazone auch nur kurze Zeit funktionieren. Kommt natürlich auch auf die Größe des Tanks an.
Bei meinen Aufenthalten in südlichen Ländern habe ich außerdem festgestellt, daß das Wasser i.d.R. nicht so kalt aus der Leitung kommt wie bei uns, d.h. die Ausgangstemperatur ist höher.
Zudem wirst Du ein Flachdach brauchen, was ja hier auch eher unüblich ist.
Also ich habe supergute Erfahrungen mit der Warmwasser-Solaranlage gemacht. Da ich mein Haus nach modernen Erkenntnissen isoliert ist (dreifach-Verglasung etc.), kann ich je nach Witterung schon recht früh die Heizung komplett abschalten und brauche sie frühestens ab September wieder.
Was es wiegt, kann ich Dir nicht sagen. Die Tanks stehen im Keller, für's Dach habe ich mich für das Velux-System entschieden http://www.velux.de/Privatkunden/Produkte/Solarkollektoren_fuer_Solarthermie. Haltbarkeit sollte da eigentlich gewährleistet sein. Ich habe es seit 10 Jahren (bisher nie Probleme).
Wenn Du nur die Schwerkraft nutzt, ist der Wasserdruck natürlich sehr gering. Ich kenne das aus Südamerika, wo ich früher gewohnt habe, bei längeren Haaren kriegt man da kaum das Shampoo raus! An sich finde ich die Idee ja nicht schlecht, allerdings weiß ich nicht, ob es da mal wieder irgendwelche Vorschriften gibt, die man beachten muß (wundern würd's einen ja nicht).
Klasse Hinweise und besonderen Dank für den LINK.
Ich mache mal einen "Versuch". Werde mir ein Fass besorgen aus Edelstahl, das mit Bitumen schwarz machen von aussen und einfach mal gefüllt in den Garten stellen. Dann mal sehen, was es bringen KÖNNTE. Eine Solaranlage ist die letzte Lösung, da ich sehr ungerne etwas auf das Flachdach des Wohnanbaus stellen möchte. Die Garage bietet sich da eher an, vor allem, wenn das Dach mal geflickt, oder erneuert werden muss. Wenn es dort mal undicht wird leidet nicht gleich der Wohnraum. Ich gucke mir mal so ein System an.
Danke nochmals!
Ja dann hoffe ich, daß es klappt mit Deiner Anlage! Wär natürlich eine tolle Minimal-Lösung ohne großen Aufwand. Mir hat bei der Velux-Anlage halt gefallen, daß sie sich nahtlos zwischen die Dachfenster einfügt und nicht häßlich aufgeständert ist. Billig ist sowas allerdings nicht, das ist klar.
Na in dem Sinne ist es ja keine "Anlage" - eher ein Versuchsaufbau..... ;-) Aber anscheinend hat das wirklich noch niemand probiert auch bei google bin ich nicht wirklich fündig geworden. Für Deine Lösung hätte ich noch ein Flachdach, was ich gerade saniere. Etwas machen in der Hinsicht, dass ich kein Öl mehr "verschwende" werde ich auf jeden Fall.
Ja, das ist wirklich schade, daß man bei uns erst so spät auf Alternativen gekommen ist zu Öl/Gas. Ideal wäre natürlich eine Kombi aus Erdwärme und Solar, so wäre man mit Heizung/Warmwasser schon mal ziemlich unabhängig (gut, ich muß zugeben, ich liebe meinen Gasherd, aber das ist ein anderes Thema). Dann hoffe ich mal, daß Du bald zu den Warmduschern übergehst und danke für Deine gute Bewertung!
Eigentlich hätten die Bewertung hier gleich 2 Leute verdient, aber es geht halt nur ein mal. Bei Erdwärme sehe ich nur das Problem der Investitionskosten. Die Sache muss finanzierbar sein, zuverlässig laufen und irgendwann sich auch armortisieren. Daher suche ich halt nach einer "Billiglösung", wie es in anderen Ländern vorgemacht wird. Ein Fass habe ich schon organisiert. Von innen Kunststoffbeschichtet aus dem Lebensmittelbereich. Den versuch mache ich auf jeden Fall. :-)
Eben, probieren geht über studieren. Kannst ja vielleicht mal über Deine Erfahrungen berichten später. Erdwärme ist halt deshalb interessant, weil man sie ganzjährig hat, die Sonne ist und bleibt ein unsicherer Kantonist in unseren Breiten. Ich werde auf jeden Fall wieder in ein wärmeres Land ziehen in ein paar Jahren. Oder zumindest ein sonnigeres!
Diese Anlagen auch hier in Deutschland aufzubauen ist ein Versuch wert. Ein Reiseführer in der Türkei erzählte mir, dass am für 250,- € diese Anlage bauen kann.
Ich denke in Deutschland wird sich der Preis bezahlt machen, wenn man ein Normalhaushalt / Einfamilienhaus damit ausrüstet.
Als Zusatzheizung hat man im Sommer kostenloses heißes Wasser, in anderen Zeiten muß man gelegentlich dazuheißen.
Hier sind Flachdächer (aus gutem Grund) eher unüblich.
Hier ist es schlichtweg oft nicht lange genug sonnig, als das sich der Aufwand lohnen würde (der technische Aufwand ist nicht so gering, und dafür ist das Fass zu ineffektiv).
Du hast damit ein erhebliches Problem mit der Hygiene, insbesondere Legionellen vermehren sich in so einem Fass vorzüglich...
Okay, alles gute Gründe - vor allem das mit den Legionellen. Ich weis, dass das Warmwasser bei ca. 60 Grad keine Probleme mit Bakterien macht.
Wenn man nun (theoretisch) das Fass mit Absperrschiebern ausrüstet, es morgens voll macht und abends das Wasser zum Duschen nutzt und das nur im Sommer, dann sollte das doch reichen? Zum Herbst wird das Fass entleert und die Schieber geschlossen. Ich will das Wasser ja nicht trinken, sondern nur meinen Astralkörper reinigen. Da sind mir Legionellen eigentlich schnurz.
Dachfläche ist reichlich vorhanden. Habe eine Garage direkt am Bad/Dusche und auch ein Flachdach vom Anbau zur Verfügung.
Ganz ehrlich: der Aufwand für die Verrohrung ist doch das Entscheidende. Und wenn Du Dir die Arbeit machst, würde ich eher Solarthermie installieren - die Kosten für das Panel sind doch nicht so hoch.
Bei der von Dir skizzierten Lösung müsstest Du eine separate Verrohrung installieren, sonst treten die Legionellen in den sonstigen Wasserkreislauf über...
Ich will vom Zulauf der Dusche das Wassernetz anzapfen, damit den Tank befüllen und dann mit HT-Rohr eine Durchführung in den Duschbereich machen. Also sehr kurze Wege. Wenn der Sommer rum ist, soll der Zulauf nach oben abgeschiebert werden und das normale Warmwasser der Heizungsanlage wieder in betrieb gehen. Das Fass auf dem Dach soll dann entleert werden und bis zum nächsten Sommer "ruhen". So weit meine Idee.
Legionellen befallen die Atemwege; wenn das Wasser sehr heiss wird, dann sterben sie ab; ausserdem wird in südlichen Ländern viel weniger, oder gar nicht, mit Wasser gespritzt, was die Infektionsgefahr vermindert. Statt eines Brausestrahls benutzt man den Wasserschwall, der nicht in die Bronchien gelangt, wie leider eben Teile des Brausestrahls.
Frage ist eher, ob das Gesetzlich erlaubt und und ob Versicherungen Schäden dadurch versichern !!! Kann ich mir hier nicht vorstellen !
Prima Antwort wie ich finde - Danke dafür!
Wie sind denn Deine Erfahrungen mit der Solartechnik? Was wiegt das alles zusammen, was kostet es und ist es haltbar?
Ich will die "Fasslösung" nur im Sommer nutzen und das mximal mit 200 Litern. Das reicht zum Duschen locker aus. mehr will ich damit nicht machen. Also auch nicht Hände waschen, oder kaffee kochen.
ich habe ein Flachdach direkt neben meinem Badezimmer/Dusche - daher kam mir diese Idee überhaupt. Hätte also sehr kurze Wege und entleeren würde sich das Fass mittels Schwerkraft. Eine Entlüftung am Fass natürlich vorausgesetzt.