Solarthermie Vorlauftemperatur?

4 Antworten

Die Stagnationstemperatur bei Vakuum-Röhrenkollektoren liegt bei rund 260 °C. Das heißt bei voller Sonneneinstrahlung ohne Wärmeabnahme kann sich das Medium auf ruch 260 °C aufheizen. Dann steht Wärmeeinstrahlung und -verlust im Gleichgewicht.

Die Temperatur hat aber keine Aussagekraft zur Heizleistung.

Mit Solarthermie kann man kein Gebäude heizen*. Zumindest nicht im Winter. Man kann in der Übergangszeit die Heizung unterstützen.
*im Dezember-Januar ist die Sonneneinstrahlung sehr gering aber der Wärmebedarf entsprechend groß. Es sit eine Frage der Wirtschaftlichkeit, wie weit man eine Anlage überdimensioniert. Auch eine Solathermie-Anlage verursacht CO2. Nämlich bei der Produktion und Errichtung. Insofern kann dann alternativ eine Gasheizung CO2-neutraler sein.
Diese Grafik verdeutlicht das ganz anschaulich. Quelle: https://blog.paradigma.de/was-bedeutet-der-solare-deckungsgrad/

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Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
 - (Physik, Heizung, Sanitär)

Wie kommst Du auf die Temperaturen?

Das Heizgerät "hat" nicht die Vorlauftemperatur, sondern kann eingestellt werden. Abhängig von der geplanten Verwendung stellt man die Vorlauftemperatur ein.

Wenn die Gastherme eine Fußboden- oder Wandheizung speist, dann wird man sie auf weniger als 60°C einstellen.

Wenn die Wärmepumpe Trinkwasser ohne "Nachbrenner" erwärmt, wird man sie auf mehr als 48°C einstellen:
https://www.test.de/Warmwasser-60-Grad-sind-optimal-1335527-0/

Da der Wirkungsgrad stark von der Temperaturdifferenz abhängt, wird man meist die Heizung so auslegen, dass sie mit 40 oder 45°C auskommt. Und das Trinkwasser mit einem zusätzlichen Gasbrenner auf 60°C bringen.

Bei Solarthermie passt sich die Vorlauftemperatur dem Speicher an - je kälter der Speicherinhalt, desto kälter der Vorlauf. Irgendwo um die 70°C Speichertemperatur wird dann abgeregelt, wegen der Verkalkungsgefahr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Bevarian  18.06.2019, 17:52
wird man sie auf weniger als 60°C einstellen.

Außer bei Steptanz-Schulen!

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Eine neue Gas-Brennwert-Therme hat eine VT von ca. 50 / 55°C.

"Eine Wärmepumpe" müsstest Du zunächst mal näher definieren.

Die Temp., bei der eine Sole/Wasser WP betrieben wird liegt meist unter 45°, KANN allerdings über 60° sein.

In Verbindung mit einer Fußbodenheizung macht eine hohe VT nur keinen Sinn.

Eine Solaranlage liefert Temperaturen (im Solarkreislauf), die weit über 100° C liegen können. Der "Wert" dieser Temp. ist so weder konstant noch direkt brauchbar, weswegen man im Solarbereich IMMER Speicher einsetzt, die als Puffer funktionieren.

Je nachdem, welche Temp. der Speicher max. haben soll, "sagt" derSpeicherfühler der Solarpumpe, dass sie weiter Wärme ranschafft oder aufhört zu pumpen.

(vereinfacht ausgedrückt)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Gas- / Ölheizung, Solar, FBH, Heiztechnik

Die notwendige Temperatur im Warmzweig ist abhängig von dem angeschlossenen Heizugssystem.

So wie das Heizungssystem ausgelegt ist, wird die Fahrkurve a Heizungsregler eingestellt.

Liefert einer Wärmequelle eine höhere Temperratur als erforderlich, dann kann mn über einen 3-Wegemischer durch Beimischung von Rücklaufwasser die Vorlauftemperatur auf das gewünschte Niveau absenken.

Eventuell überschüssige Wäre aus Solarthermie könnte man in einem Pufferspeicher zwischenspeichern.

Langt die Wärme aus Solarthermie bzw. Pufferspeicher nicht hinsichtlich Tmperaturniveau und/oder Volmenstrom, kann dies über eine Therme ganz oder teilweise abgedeckt werden.

Solche Lösungen bedingen allerdings eines gut durchdachten hydraulischen und regelungstechnischen Konzeptes.

Günter