CO²-Gehalt in den Tropen?
Warum nimmt der CO²-Gehalt in den inneren Tropen nach unten hin zu?
(Die durch den Mensch verursachten Klimaveränderungen nehmen wir außer Acht.)
1 Antwort
Bei der Zersetzung organischer Masse wird O2 gebraucht und CO2 freigesetzt. Der kurze Nährstoffkreislauf ermöglicht ja erst das Wachstum des Regenwaldes.
CO2 ist schwerer als Luft und bleibt dabei in Bodennähe. Ohne Wind findet auch der Austausch weniger statt.
Es ist also möglich, dass in bodennahen Schichten der CO2-Gehalt größer ist als in höheren Schichten, dazu kommen die Lichtverhältnisse, die die Photosynthese (CO2-Aufnahme) begrenzen. Die Dissimilation der Pflanzen setzt auch CO2 frei.
Tropische Wälder sind insgesamt nicht die Sauerstoffproduzenten, bzw CO2-Fixierer, wie das oft noch behauptet wird. Die CO2-Bilanz der Regenwälder ist eher ausgeglichen bis negativ.
Natürlich verteilt sich das bodennahe CO2 allmählich.
In einem Kulturpflanzenbestand der gemäßigten Breiten ist das CO2 gegen Abend im unteren Bereich im Mangel, da viel durch die Photosynthese fixiert wurde, am nächsten Morgen entspricht der CO2 Gehaltes wieder dem normalem Niveau. Die Ursache dafür ist natürlich die Luftverwirbelung, aber auch die Zellatmung der Pflanzen und das CO2 aus dem Boden (Destruenten).
Die Destruenten betreiben Zellatmung zur Aufrechterhaltung ihrer Lebensvogänge: Glucose + O2 ---> Wasser + CO2 + Energie
Dies und die geringe Fixierung des CO2 könnten für den höheren CO2-Gehalt in Bodennähe sprechen.
Hast du eigentlich eine Abbildung dazu?
dass unten durch die hohe Luftfeuchtigkeit und geringe Lichtintensität auch nix kondensiert und somit aufsteig
Was meinst du damit?
Ja, habe ne Abbildung. Siehste oben. Wie gesagt es geht nicht darum, ob der CO2-Gehalt am Tag unterschiedlich ist, sondern er ist in den inneren Tropen permanent am Boden hoch (siehe Abb.)
Bin mir jetzt aber ziemlich sicher, dass es mit der eingeschränkten Photosynthese zu tun hat. Und ja, diese funktioniert auch in den Tropen nur bis zum Abend, aber wie gesagt, der CO2 Gehalt ist auch unter Tags, wenn die Sonne scheint, sehr hoch, was wie gesagt an der eingeschränkten Photosynthese liegt, da nur 1% des Lichts unten am Boden des Regenwaldes ankommt, und die Pflanzen somit auch nicht, wenn die Sonne scheint, Photosynthese "effektiv" betreiben können, sodass der CO2 Gehalt sinkt.
Wenn es nur an der eingeschränkten Photosynthese liegen würde, wäre der CO2 Gehalt ja nicht höher.
Ein erhöhter CO2-Wert muss an der Dissimilation (Zellatmung) der Destruenten liegen. Gleichzeitig findet keine CO2-Fixierung statt.
Das mit der Photosynthese macht Sinn. Da wir aber insbesondere in den Tropen einen regelmäßigen Aufstieg von warmer Luft, durch die hohe Strahlungsbilanz, haben, dürfte das Argument mit dem Gewicht doch eig falsch sein, oder? Die Co2 Moleküle steigen ja mit der Luft auf und verteilen sich in der Atmosphäre. Das Gewicht spielt dabei dann keine Rolle mehr. Wobei man vllt noch sagen könnte, dass unten durch die hohe Luftfeuchtigkeit und geringe Lichtintensität auch nix kondensiert und somit aufsteigt. Hm, schwierig.
Was genau meinst du aber mit "Bei der Zersetzung organischer Masse wird O2 gebraucht und CO2 freigesetzt"?