Club/dj Fotografie mit nikon d3300 und 18-200mm 3.5-5.6?
Hi. Ein Kumpel hat mich gefragt, ob ich für ihn ein paar bilder von ijm machen kann.
Meine frage ist jetzt ob ich mit meinem setup wie im Titel beschrieben im club klar komme.
7 Antworten
Hallo
mit dem Nikkor 18-200 geht das sogar recht "gut", die Frage ist welche Zielqualität soll rauskommen ? Davon hängt ab wie weit man die ISO pushen kann/darf
ansonsten ist das Ramping und Transmission in etwa;
18mm T4.8
24mm T5.6
35mm T4.5
50mm T4.8
70mm T5.6
135mm T6
200mm T6.7
Da heisst zwischen 28 und 70mm Brennweite ist die Optik am "hellsten" und "heller" als das 18-55
Hallo
besser als ein aktuelles Smartphone wird schwierig, dass kommt auf denn Typ hinter der Kamera an
Bei JPEG Qualität in FHD/1200x1600 kann man auf ISO 6400 hochdrehen bzw ISO oben bei 6400 begrenzen und unten bei ISO 800. Aber wenn der Kunde später A3 Prints davon will oder gar "Poster" sollte man im Bereich ISO 800-1600 bleiben.
Discos haben wegen denn Lichteffekten hohe Schwankungen ich rate dazu eine grossfläche Akku LED Leuchte als Flood einzusetzen (aber eine Flimmerfeie Type) und mit vermutlich Blende 4 und 1/30 bei ISO 800 auf das Licht am Hauptmotiv belichten. Nach einem Testschuss im Histogramm nachsehen ob man noch auf der rechten Seite ist falls nein ISO hochdrehen. Solange man zwischen 18 bis 70mm zoomt passt das einigermassen erst über 100mm müsste man die Verschlusszeit nachführen bzw in Zeitautomatik gehen. Aber die NEF verdauen dass, da fängt man bei Brennweite 50 mit 1EV Überbelichtung zum Bezugswert Wange oder Stirn des Motiv auf der Lichtseite an.
Die LED Leuchte kannst du dir vor die Brust schnallen etwas Unterlicht steigert die "Plastik" und kaschiert Doppelkinnansätze. Ansonsten nimmt man einen Klapphocker oder Trittleiter mit um Aufnahmen auf Augenhöhe zu machen oder einen Tick drüber so bleiben die Nasenlocher klein bis unsichtbar
Das 18-200 kann man bei 35mm und etwas Übung mit 1/8 Sekunde verwackelungsfrei halten,,,, und selbst wenn verkauft man das als "Effekt" weil nur die Lichter verwackeln. Zudem geht damit Video
Bei Stativen kann man wegen Basswellen nur schwere Typen oder ein Holzstativ einsetzen am sinnvollsten ist ein Seil oder Kettenstativ oder eine Schulterstütze
Wenn dein Kumpel der DJ ist hat er ja Kontrolle über die Lichtmischung und Helligkeit er kann die Spots passend arrangieren. Man kann mit Lichterketten oder Teelichteren im Hintergrund etwas Bokeh arrangieren.
Ansonsten ist in Kellerdiskos der durchschnittliche Lichtwert zwischen 0 bis 8 auf der Tanzfläche aber es gibt superhelle Effektlichter und der Autofocus wird dann rumeiern, in denn Tischbereichen ist um Lichtwert 4 bis 6
Ein AFS 16-80 bringt dich einerseits weiter vor allem beim Autofocus, Auflösung und Bokeh aber die Transmission ist in etwa;
16mm T3.2
24mm T3.5
35mm T3.8
50mm T4.0
80mm T4.5
Das ist bei 35-50mm nur 1/2 Lichtwert Vorsprung
Ein Tamron 17-50/2.8 VC und das Sigma 17-50 OS HSM haben einen Transmissionwert von T3.2 bei 17mm bis T3.5 bei 50mm
Die Sigma 18-35 und 50-100 sind bei T2.2
Und noch was nimm einen Polfilter mit und etwas Puder und ägyptische Erde um denn Kunden das Gesicht (Stirn, Nasenrücken)zu entglänzen und Hautfehler zu maskieren. Man kann mit Farbfilterfolien zb Orangegelb vor dem Licht die Hautfehler oder Sommersprossen auslöschen deswegen arbeiten ja viele gerne mit Nitraphot Fotoleuchten bei 3000 Klevin.
Ich mach Portraits on Location grundsätzlich mit Polfilter (seit fast 50 Jahren zuerst noch mit dem Zeiss Bernotar "Bernsteinfilter"), auch wenn es Licht frisst und bei Mitteklassefiltern etwas "softet" aber das soften schadet selten.
Zuerst macht man "Standbilder" on Location solange der Kunde noch ruhig und kalt ist damit hat man dann sicher brauchbare Bilder auch wenn die Session danach völlig schief geht oder einem die Kamera aus der Hand flutscht. Mit etwas Glück und Grimassengymnastik hat man schon beim Standbild etwas "Expressives" oder Contemplatives. Bilder unter Action sind "Wundertüten" man kann Glück haben oder Pech.
Am besten ist du tigerst demnächst in denn Club siehst an was es dort gibt und welche Lichtwerte messbar sind. Ein paar Testschüsse mit der Kamerakombintion wären nicht schlecht vor allem sucht man sich einen Hintergrund weil wenn man keinen findet muss man was vorbereiten zb Lamettafäden an die schwarze Wand klatschen.
Ja, es geht....aber:
Im Club, beim Konzert und generell in der Eventfotografie hilft die Lichtstärke der Objektive, bei 3,5 bis 5,6 musst du den ISO-Wert deutlich erhöhen von 200 auf min. 800 oder gar 1.600. Einen Blitz kannst du meistens nicht gut einsetzen, weil er die Lichtstimmung platt macht und auch die Akteure extrem nervt!
Ein Brennweite über 120mm kann ich mir sinnvoll in einem Club nicht vorstellen, es ist ja kein Konzert von Queen mit 86 Meter Abstand zur Bühne.
Also Fazit: Es ist nicht optimal, aber funktioniert.
Falls du noch kannst (Zeit und Geld) könntest du dir ein AF-S Nikkor DX 16-80mm F/2,8-4E ED VR Objektiv leihen, das kostet für eine Woche ca. 60€
Ist klar dass ich keine 200mm im club brauche. Das objektiv ist allerdings im Moment das lichtstärkste was ich zur Verfügung habe.
Wenn ich also das 16-80mm miete, sollte ich mit einem höheren iso wert auskommen?
Ja, absolut und die Abbildungsleistung des 16-80 ist auch besser als vom 18-200. Bitte fotografiere RAW+JPEG, dann hast du in der Nachbearbeitung viel mehr Möglichkeiten, nimm eine zusätzliche Speicherkarte mit.
Probieren geht über studieren.
Allerdings in schlechten Lichtbedingungen im Club wirst du den ISO stark anheben müssen und das sieht dann, insbesondere bei ner APS-C Kamera ziemlich ranzig aus.
Ich würde an deiner Stelle mal darüber nachdenken, mir eine günstige, lichtstarke 50mm Festbrennweite zuzulegen wie das Nikon AF-S 50mm 1.8G. Gerade wenn du viel Instagram/Portraits fotografierst.
Die bekommst du gebraucht schon um die 120€.
Gehen tut das, besser wäre natürlich ein Lichtstärkeres Objektiv dessen Brennweite nicht unbedingt bis 200 gehen muss. Ein Lichtstärkeres Standardzoom sowas wie ca. 17-55 2.8 wäre gut. Ich persönlich würde zum 50er Festbrennweite greifen.
Kamera auf jeden Fall auf M stellen, die maximale Offenblende wählen die Dein Objektiv bei ca 50 mm noch zulässt (das ist sicher nicht 3.5) Den ISO Wert auf das Maximum einstellen bei dem deinw Kamera noch eine vernünftige Qualität liefert und dann schauen ob du mit der passenden Belichtungszeit noch zurecht kommst.
Mit Aufsteckblitz würde ich in Der Disco nicht fotografieren. Da fängst Du die Lichtstimmung nicht ein.
Eventuell könntest Du einen auf ganz geringe Leistung eingeregelten farbigen Blitz fernzünden und einen Helfer damit herumlaufen lassen.
Ob Du damit klarkommst hängt davon ab, wie gut Du damit umzugehen weist.
Mit einem lichtstärkeren Objektiv und/oder einem leistungsstarken Aufsteckblitz bist Du natürlich ggf. flexibler und hast eine bessere Ausbeute an guten Bildern.
Aber sollte auch so gehen. Hängt ja auch von den konkreten Gegebenheiten dort vor Ort ab.
Sollen nur ein paar insta/immage bilder werden. Solange es besser als von handy aussieht ist das ziel erreicht