Christliches Gedankengut in den Menschenrechten?

10 Antworten

Es ist richtig, dass die Gottebenbildlichkeit die biblische Grundlage der Menschenwürde bildet (Gen. 9.6, Ps. 8.5). Aber: Es ist eben biblisch, nicht christlich. Dasselbe gilt für die 10 Gebote und andere biblische Gesetze, ohne die keine menschliche Gesellschaft funktionieren würde. Das Christentum hat viele zentrale Inhalte der Bibel dermaßen angepasst, verdreht und verstümmelt, dass jeder seriöse Bibelkenner sich mit Grauen schüttelt. U. A. leitete es aus der erwähnten Gottebenbildlichkeit ab, dass "Gott" wie ein Mensch aussieht. Das nur als Beispiel.

Religionen sind ein Spiegelbild der Gesellschaft, sprich, sie sind auf ihre angestammte Umgebung gemünzt und für andere kaum praktikabel. Für den Rest der Welt interessieren sie sich konzeptbedingt nicht, folglich auch nicht für den Weltfrieden. "Welt"religionen sind eine historisch junge Idee, genau wie "universelle" Menschenrechte. Letztere sind ein Produkt der westlichen Welt, so beschränkt sich ihre Gültigkeit praktisch auf dieselbe. Universell sind sie allenfalls in der Theorie, auf dem Papier. Viele Volksstämme haben davon noch nie gehört und wüssten damit höchstwahrscheinlich gar nichts anzufangen.  

Nicht sehr viel. Nicht töten z.B.

Jedoch mußt Du bedenken, dass die meisten Rechte, welche wir heute als selbstverständlich ansehen "in unseren Breiten" gegen den Widerstand der christlichen Kirche durchgesetzt werden mussten.

Menschenwürde, damit der gleiche Wert eines Menschen zu anderen, Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, all diese Dinge wurden von den Kirchen bekämpft und sich erst auf die Fahnen geschrieben, als man es nicht mehr verhindern konnte.

Papst Gregor XVI. protestierte 1832 in der Enzyklika Mirari vos gegen den „Wahnsinn“ der „schrankenlosen Denk- und Redefreiheit“ sowie gegen die Publikationsfreiheit.

Papst Pius IX. erklärte 1864 in seiner Enzyklika Quanta Cura, die These, „die Gewissens- und Religionsfreiheit sei das eigene Recht eines jeden  Menschen“ als „irrige Meinung“.

Der Inhalt der Erklärung der Menschenrechte stieß bei Papst Pius VI. auf entschiedene Ablehnung.Er meinte dazu: „Kann man etwas Unsinnigeres ausdenken als eine derartige Gleichheit und Freiheit für alle zu dekretieren.“

Im Grunde kann man ja sagen, dass die Menschenrechte dem Menschen
gegeben sind, da dieser eine besondere Würde hat (durch die
Gottesebenbildlichkeit).....

..... ist purer Unsinn, irgendwie an den Haaren herbeigezogen, als man diese Rechte nicht mehr bekämpfen konnte und irgendwie eine Argumentation schaffen musste, warum man das plötzlich "schon immer gewusst" habe.

So wird heute propagiert, dass die Menschenrechte christliche Werte seien, weil das toll aussieht und Ansehen schaffft, jedoch tut man nichts anderes, als jetzt mit den Wölfen, die man vorher noch gejagt hat, zu heulen, nur noch lauter.

Naja da ist schon vieles ähnlich. Der Gedanke der Gleichheit z. B. oder "du sollst nicht töten".

Die 10 Gebote decken sich mit den Menschenrechten, wer die beachtet, der braucht nicht die 1000 Verbote der Religionen.

Meatwad  09.12.2016, 14:49

Die 10 Gebote decken sich mit den Menschenrechten

Ich wollte gerade schreiben "Selten so einen Unsinn gehört!". Aber seit ich hier angemeldet bin, ist dieser Satz für mich nicht mehr verwendbar.

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Naja, eigentlich lassen sich generelle Werte vergleichen, Moral, die zehn Gebote etc.

Aber das ist nichts rein christliches. In nahezu jeder Religion gibt es da ähnliche Leitwerte. Sowohl im antiken Rom als auch in den den arabischen Ländern vor ein paar hundert Jahren gab es ganz ähnliche Leitwerte trotz völlig anderer Religion.

Deshalb finde ich das sehr schwierig zu beurteilen. Die "typisch" christlichen und kirchlichen Sachen wären höchstens der freie Sonntag und religiöse Feiertage. 

alewx  09.12.2016, 13:03

"liebe deine feinde".. "vergib denen, die dich hassen" .. da ist sehr viel rein-christliches in dem, was uns heute ein menschenwürdiges leben sichert

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skjonii  09.12.2016, 13:06
@alewx

So wie du mit jedem der auch nur anderer Meinung ist umgehst scheinst du dich ja sehr gut daran zu halten. 

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Meatwad  09.12.2016, 14:47
@alewx

"liebe deine feinde".. "vergib denen, die dich hassen" .. da ist sehr
viel rein-christliches in dem, was uns heute ein menschenwürdiges leben sichert

Dies ist schlicht und ergreifend falsch. Insbesondere diese beiden Aussagen sind weitaus älter als das Christentum.

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