BWL Studium - So schlecht wie sein Ruf?

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Kommt drauf an ob du damit deine Selbstständigkeit ausbauen oder hinterher einen Job haben willst.

BWL ist so verrufen, weil viele die nicht wissen was sie sonst studieren sollen BWL wählen. Entsprechend ist persönliches Interesse eher eingeschränkt vorhanden und viele lernen die Theorie auswendig ohne wirkliches Verständnis für komplexe Zusammenhänge zu entwickeln. Eben genau so wie sie sich die Hochschulreife in der Schule erworben haben. Es nützt den meisten Arbeitgebern aber nichts, wenn man zwar den lehrbuchmäßigen Ablauf eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses auswendig kann, aber den Prozess der verbessert werden soll nicht versteht. Oder wenn man zwar weiß wie ein Kennzahlensystem funktioniert, aber die Zusammenhänge in der Produktion nicht begreift.

Nicht missverstehen, es gibt durchaus die BWLer die analytische Fähigkeiten besitzen und komplexe Zusammenhänge begreifen können und ausgezeichnete Ergänzungen für jedes Unternehmen sind, aber das erkennt man leider nicht am Abschluss.

Marketing ist auch überlaufen, weil das irgendwie jeder gern machen möchte. Sei es als Spezialisierung (weil man mal weider nicht weiß, was man machen will) oder alls vollwertiger Studiengang.

Bei kreativen Dingen kann das eigene Portfolio ausreichen, das Studium aber auch nicht schaden. Allein mit dem Studium kommt man meistens aber nicht weit.

Wenn die Selbstständigkeit läuft, dann würde ich diesen Ansatz weiter verfolgen. Stellst du dir vor auch in Zukunft Einzelgänger zu sein, dann studiere dein "Handwerk". Da kannst du im Notfall auch als Angestellter weiter arbeiten. Ist dein Ziel irgendwann ein richtiges Unternehmen mit Mitarbeitern zu führen, dann BWL.

Bin im 3. Semester. Studiere BWL mit technischer Ausrichtung.

Jeder der behauptet, dass BWL so "einfach" sei, studiert entweder an keiner richtigen Universität oder hat es selbst noch nie studiert. Da ich im Prinzip technische Fächer sowie BWL Fächer habe ist es mehr als anspruchsvoll.

Nach 3 Semestern habe ich bereits einen sehr großen Einblick und Wissen über Werkstoffe und deren Zusammensetzung gelernt (z.B. wieso verwendet man Stahl beim Autobau, weshalb Magnesium etc.) Ebenso kam dazu die Fertigung von Autos, Flugzeugen etc...und natürlich die Produktionsplanung für diese Prozesse. Was ist effizient? Industrie 4.0, Lean Management etc..

Dazu kamen viele BWL und VWL Module. Sowie Investition & Finanzierung (Aktien, Immobilien Investments etc..) Das ist sehr anspruchsvoll und die Durchfallquote lag sehr hoch. Internes & Externes Rechnungswesen, Strategisches Management, Produktionsmanagement, Personalführung, Mikro & Makroökonomie, Marketing

Sowie Mathematik, Statistik und technische Mechanik. Die nächsten Semester werden erneut vertieft. Zum Beispiel kann man dann wählen zwischen Innovation, International Management, Finance, Marketing, etc.. Ebenso bleiben die technischen Fächer zum wählen (Kraftfahrzeuge, Kraftfahrzeugantriebe, Umformtechnik)

Also es ist anspruchsvoll und es kann wirklich Spaß machen. Man bekommt Wissen über eine Firma, ist vielseitig einsetzbar und wenn man wirklich gute Noten haben möchte muss man dementsprechend auch lernen.

Je nachdem wo man wohnt kann man wirklich gute Jobs anstreben und natürlich ist es nicht ausgeschlossen eines Tages Geschäftsführer zu werden, dann hast du auch ein sehr gutes Gehalt. Ich kann es nur empfehlen, wenn es dich interessiert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Bwl ist einer der besten Studiengänge, daher ist er ja auch so beliebt. Wenn du es für dich machen willst, dann mach es und höre nicht auf andere.

Viele Freunde haben BWL studiert - nicht meins, aber denen hat's gut getan!