Was ist die Aufgabe bei der Bundeswehr als Hauptmann oder Stabshauptmann?
Als Leutnant und Oberleutnant ist man ja meistens Zugführer und kämpft im Einsatz.Aber was wenn man dann zum Hauptmann oder Stabshauptmann befördert wird,kämpft man dann noch und was genau sind die Aufgaben?
5 Antworten
Vorweg: Der Dienstgrad "Stabshauptmann" ist nicht der reguläre Beförderungsdienstgrad für einen Hauptmann, das wäre der Major.
Stabshauptleute (mil. korrekter Plural :-) ) sind Offiziere des militärfachlichen Dienstes, die aufgrund bestimmter Laufbahnbestimmungen nicht in den Dienstgrad "Major" befördert werden können. Sie sind üblicherweise nicht im regulären Truppendienst zu finden, sondern z.B. in technischen Laufbahnen. Besoldungstechnisch sind sie dem Major gleichgestellt (beide A13), dennoch steht steht der Major in der Rangordnung über ihnen. Stabshauptleute sind in der Truppe extrem selten.
Die klassische Verwendung eines Hauptmanns ist der Kompaniechef. Das war in der deutschen Militärgeschichte immer so, soll sich aber in den kommenden Jahren ändern, da sollen Majore diese Aufgabe übernehmen. Dennoch bleibt die Verwendung von Hauptleuten im Bereich der Kompanieführung (z.B. als stellvertretender KpChef) oder als Leiter wichtiger Bereiche auf Verbandsebene (Chef einer Stabsabsteilung) erhalten.
Ja, als Hauptmann befindet man sich durchaus noch "vorn" bei der kämpfenden Truppe. Zwar ist man aufgrund der Zuständigkeit für einen größeren Gefechtsabschnitt und eine Truppe von ca. 150 - 300 Soldaten nicht unbedingt in den vordersten Linien (Frage des Überblicks und der Führungsfähigkeit), aber durchaus noch im direkten Fronteinsatz. Ab dem Dienstgrad Major geht es klassisch eher weiter nach hinten, da Stabsoffiziere schon Verbandsebenen kontrollieren (ca. 700 - über 1.000 Soldaten) und entsprechend die Kontrolle behalten müssen.
Stabshauptleute sind als Fachspezialisten üblicherweise nicht in der Kampftruppenführung zu finden - ein Stabshauptmann kann z.B. Chef eines technischen Bereichs auf einem Fliegerhorst sein.
Ein Oberst oder gar ein General hat eine hohe Führungsverantwortung. D.h., grundsätzlich muss er sich natürlich durchaus einmal mit den Verhältnissen "vorne" befassen und auch dort regelmäßig vorbeischauen (sofern die militärische Situation das zulässt), das gehört zu seinen Aufgaben. Aber im Gefecht hat jeder dort seine Aufgabe zu erfüllen, wo es für den Einsatz am sinnvollsten ist, und das ist für die höheren militärischen Führer nun einmal nicht die Frontlinie, sondern das Hauptquartier. Dort kann z.B. ein General seiner Führungsaufgabe am besten nachkommen, weil er das entsprechende Team und die entsprechende Ausrüstung zur Verfügung hat. Zu seiner Verantwortung gehört eben auch, dass er die Truppe so führt, wie es am besten funktioniert, und das ist mit Gold auf der Schulter nun einmal nicht das Schützenloch, sondern der Befehlsstand.
Grundsätzlich wird es natürlich schwierig, einem General zu verbieten, an die Front zu fahren, wenn er das unbedingt möchte :-) Aber seine Sicherheit ist für die Führungsfähigkeit einer großen Truppe wichtig, die darf er nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
Zur Pflicht gehört es manchmal auch, Dinge nicht zu tun, die man gerne tun würde.
Als Ergänzung zu "navynavy's" sehr guter Antwort:
Es gibt im Dienstgrad üblicherweise eine Erstverwendung und eine Zweitverwendung. Das bedeutet, wenn du dich auf die Karriereschiene setzen willst und bspw. Berufssoldat wirst, dann wirst du als Hauptmann i.d.R. zwei Verwendungen durchlaufen, bevor du nach frühestens 3 1/2 Jahren Major werden kannst.
Diese Verwendung kann ür einen Hauptmann durchaus auch als Zugführer sein. Es gibt im deutschen Heer einige Zugführerstellen, die entsprechend dotiert sind. Dazu zählen insbesondere die Zugührerstellen an Ausbildungs- und Lehreinrichtungen (z.B. Offizieranwärterbataillone, Truppenschulen), aber auch z.B. in der Führungsunterstützung (die befassen sich mit IT)
Früher war es auch so, dass in der Kampftruppe der Zugführer des 1. Zuges immer ein Hauptmann war. Soweit ich weiß, gibt es diese Regelung nicht mehr, aber in der normalen Kampftruppe sind Hauptleute noch als Kompanieeinsatzoffiziere (KEO) und stellv. Kompaniechefs vertreten. In dieser Funktion unterstützen sie den Chef in allen Belangen des täglichen Dienstbetriebs, nehmen ihm Arbeit ab und vertreten ihn im Abwesenheitsfall.
Im Bataillonsstab sind insbesondere die S3-Offiziere Hauptleute. Der S3-Offizier ist für den Bataillonskommandeur im Prinzip das, was der KEO für den Kompaniechef ist, nur ohne Vertretungsfunktion. Der S3 leitet die Stabsabteilung für Planung und ist gleichzeitig Stabszugführer, d.h. ihm unterstehen alle Mannschaften und Unteroffiziere des Stabes.
Darüber hinaus gibt es für Hauptleute noch einige Stellen in verschiedenen Ämtern und Kommandobehörden, wo sie aber meist nur unterstützende Tätigkeiten ausführen.
navynavy und DerTommy86 haben es wunderbar erklärt, vlt. noch als Anmerkung: In milit. Kommandobehörden oder Ämtern ist der Anteil der Dienstgradgruppe der Hauptleute am höchsten. Dies kann in den unterschiedlichsten Bereichen der Fall sein: Verbindungsstellen, MAD, KSA, Karriere- Zentren. Auch nicht selten: Kommandierung in andere Bundesbehörden im Rahmen der Amtshilfe, Dienst in Zivil ( wobei das beim MAD und KSA sogar normal ist ). Die Uniform bleibt dann meist im Schrank. Je nach Verwendung und Dienstposten.
uhh die Frage ist schon sehr fachspezifisch: guck eher da nach http://www.bundeswehrforum.de/forum/
Als Hauptman würde ich das jetzt mal kurz als Fachkraft mit Studium bezeichnen. Also Piloten, Ärzte, Fluglotsen oder überwiegend Verwaltung. Aber auch in der AGA gabs ein Hauptman als zugführer.
Soweit nicht verkehrt, aber ein Hauptmann als Zugführer ist eher unrealistisch. Zugführer sind klassisch entweder Leutnante oder höherrangige Feldwebeldienstgrade.
Oberleutnant unter Terrorverdacht? wie kann man da ein doppeltleben fürhen?
Danke für diese ausführliche Antwort,aber wenn z.B. ein höherrangiger,der mehr mit Papier zu tun hat sagt:,,Ich wäre lieber mit meiner Truppr draussen(damit meine ich nicht das ich das wunbedingt will,is ne interessenfrage)dürfte er dann?