Bluetooth Lautsprecher selbst bauen. Wie?
Ich möchte mir eine Lautsprecher Box bauen, die ich mit jedem Bluetooth fähigen Gerät bzw hauptsächlich Handy (IOS) verbinden kann.
Die Frage ist nur: kennt jemand ein gutes, relativ preiswertes Bluetooth fähiges Board? Die Lautsprecher sind nicht groß, also eher solche Dinger wie in den Flip 3 Boxen von JBL sind.
3 Antworten
Ich möchte meine erste Antwort noch erweitern und auf das Gehäuse näher eingehen.
Da du von der Flip 3 überzeugt bist, kommt ein Selbstbau vergleichbar mit diesem JBL-Winzling in klassischer Gehäusetechnik nicht in Frage. Als Alternative kommt nur ein industriell gefertigtes Massenprodukt in Frage, in diesem Fall also PVC-Abwasserrohre, die es mit verschiedenen Durchmessern und Längen im Baustoffhandel oder auch bei OBI, Toom, Hagebau usw. gibt.
Mit etwas handwerklichem Geschick und dem notwendigen Werkzeug und einer Oberfräse und Stichsäge lassen sich die Rohre sehr gut an ihre spätere Funktion anpassen.
Beispiele:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-9968.html
http://www.hifi-forum.de/viewthread-267-95.html
http://moh-computer.de/mobiler-bluetooth-lautsprecher/
http://www.gunook.com/lautsprecher-rohr-einfach-up/
http://www.genstr.com/tragbare-pvc-rohr-bluetooth-lautsprecher.html
und andere interessante Konzepte, leider in grässlicher Übersetzung:
http://www.genstr.com/diy-tragbarer-bluetooth-lautsprecher-30w-bt4-0-passive-heizkorper.html
http://www.genstr.com/tragbarer-bluetooth-lautsprecher-2x3w-fertig.html
http://www.genstr.com/battery-mod-ein-tragbarer-bluetooth-lautsprecher.html
Bauformen von brauchbaren Chassis und Passivstrahlern
Hier findest du eine gute Anleitung, wie PVC-Rohre bearbeitet werden, ein sehr interessantes Projekt:
Vielleicht bekommt dein Projekt jetzt noch eine etwas andere Richtung. Es sind viele brauchbare Ideen im Internet zu finden, die Umsetzung hängt von dir und deinen Möglichkeiten ab. Ohne gute technische Ausrüstung wird es sehr schwierig. Sehr gut wäre ein ausgebildeter Fachmann für Holzbearbeitung, der dir helfen kann und dich rechtzeitig warnt, wenn du gerade dabei bist, dir einen Finger abzusägen...Grins. Eine Schutzbrille ist übrigens auch nicht verkehrt...obwohl, mit Augenklappe und so hat man in entsprechenden Filmen als Pirat durchaus Chancen...LOL...und komplett blind hatte letztens der Hannes Jaenicke in dem Thriller Amok einen überzeugenden Auftritt als Polizei-Psychologe.
So, jetzt muss ich mal wieder ne halbe Stunde zum Lachen in den Keller...
Grüße, Dalko
Ich hab mir mal einen Bluetooth Lautsprecher gebaut.
Dazu hab ich auch mal ein Video auf YouTube gemacht: https://youtu.be/XCtijj1TK5k
Hallo TheLonelyPrince,
Bei eBay findest du ein großes Angebot an Verstärker-Bluetooth-Modulen. Ich liste dir mal einige auf, wobei ich deiner Frage nicht genau entnehmen kann, was du benötigst
- wie viel willst du ausgeben?
- welche Ausgangsleistung?
- welche Chassis hast du bzw. willst du anschaffen?
- willst du etwas bauen ähnlich der Flip 3 von JBL? Geht es dir nur um die Größe? Oder sind es andere Eigenschaften, an denen du dich orientieren willst?
Schau dir alles mal an und überprüfe, was deinen Anforderungen entspricht.
4 Kanäle
2 Kanäle
2 Kanäle, Versorgungsspannung bis 25 V DC. Die erzielbare Ausgangsleistung hängt von der Versorgungsspannung ab:
mit dem TPA3116 anstelle des TDA7492
ein reines Bluetooth-Modul, an das du noch ein Verstärker-Modul anschließen musst.
Ich würde mich für Module entscheiden, die mit 12 V DC versorgt werden können. Dadurch kannst du sie an einer Auto-Batterie anschließen oder ein preiswertes 12V-Netzteil verwenden, das aber je nach gewünschter Ausgangsleistung einige Ampere Strom liefern muss. Willst du die maximale Ausgangsleistung erzielen, kannst du einen DC-DC-Wandler dazwischen schalten, der aus 12V DC z.B. 25V DC erzeugt.
Generell ist ein Netzteil mit etwas Reserve besser geeignet, also nicht zu knapp dimensionieren.
Es gibt noch viel mehr Angebote mit anderen verbauten Amp-Chips, schau dir die Datenblätter an und vergleiche die Eigenschaften.
Wichtig!! Module aus Hongkong oder China sind deutlich billiger, aber der Transport ist mit einem Risiko verbunden und der Liefertermin kann nicht genau genannt werden. Andere Anbieter mit Artikelstandort in Deutschland verlangen ein paar Euro mehr, aber du gehst kein Risiko ein und bekommst die Ware sofort
Bei Fragen kannst du dich gerne melden.
Grüße, Dalko
Jetzt kann ich mir ein komplettes Bild machen und stimme deinen Überlegungen fast vollständig zu:
- 12 V als Grundlage ist o.k. und mit Spannungswandlern kann man die Spannung erhöhen, falls eine höhere Ausgangsleistung verlangt wird
- Portabilität ist machbar, wobei das Gewicht ein wichtiger Punkt ist. Du kannst mit den dir zur Verfügung stehenden Mitteln kein Gehäuse bauen, das auch nur annähernd so stabil und leicht ist wie das Gehäuse der Flip 3. Deshalb wird ein Selbstbau immer schwerer und auch größer werden. Du musst also entscheiden, welches Gewicht noch zumutbar ist.
- Passive Membranen haben zu 100% die gleiche Funktion wie ein normaler Bassreflex-Port. Hier ist es die Masse der mitschwingenden Luft im Bassreflex-Kanal, dessen Länge und Fläche der Austrittsöffnung, bei der Passivmembran die Masse der Membran und die Federsteife der Membraneinspannung sowie die Fläche der Membran.
- Der klassische Port kostet dich nur wenige Cent und kann ein Teil der Gehäusekonstruktion sein, der Passivstrahler muss vom Resonanzverhalten exakt zum Treiber-Chassis und der gewünschten Gehäusegröße passen und speziell angefertigt werden und kostet viel, viieeel mehr als ein einfaches Reflex-Rohr.
- Zur Portabilität gehört tatsächlich ein Akku, wobei der Li-Ion die größte Speicherkapazität bei geringstem Gewicht aufweist. Es gibt unterschiedliche Technologien und es muss unbedingt auf hohem technischen Niveau die Ladung durchgeführt werden. Li-Ion Akkus müssen immer exakt nach Vorgabe (Datenblatt) geladen werden und verzeihen keine einzige Fehlbehandlung, eine Tiefentladung killt den Akku.
- Die Anzahl der Akku-Zellen bestimmt die Gesamtspannung, die Speicherfähigkeit (Kapazität) ist verantwortlich für die Höhe des entnehmbaren Stroms und über welchen Zeitraum der Strom entnommen werden kann. Entscheidest du dich für eine Leistungsstarke Endstufe und willst über mehrere Stunden mit größerer Lautstärke hören, musst du dich für Zellen mit hoher Kapazität entscheiden (schwerer, teurer, größer).
- NiMH ist schwerer, aber die Ladetechnik ist mittlerweile absolut ausgereift und billig im Vergleich zu Li-Ion. NiMH-Akkus der neuesten Generation wie z.B. die Eneloops sind etwas teurer, haben aber nur noch eine sehr geringe Selbstentladung und sterben deshalb nicht so schnell den Tiefentladungs-Tod wie Standard-NiMH-Akkus. Vergisst du bei einem Standard-Akku das Aufladen, bevor er durch die Selbstentladung den maximal erlaubten Tiefentladungspunkt unterschritten hat, kannst du das Teil schon in die Tonne kloppen, denn es ist bereits stark geschädigt worden und hat einen großen Teil seiner Kapazität verloren.
- Ich habe Akkus nie direkt integriert sondern immer extern angeschlossen oder als Andock-Modul an den Lautsprecher konzipiert. Dadurch kann man den Akku auch anderweitig verwenden und ihn an ein Ladegerät anschließen, welches für eine Langzeitladung geeignet ist und den Akku immer optimal pflegt.
- Module... ich habe einige getestet und war positiv überrascht über Klangqualität, Energieverbrauch und Wirkungsgrad dieser modernen digitalen Endstufenkonzepte, wie sie in einem TPA3116 oder TDA7492 verwirklicht wurden. Es gibt noch andere Bausteine, die in Frage kommen könnten und alle haben ihre Vor- und Nachteile. Die endgültige Auswahl kann erst erfolgen, wenn das komplette Konzept bekannt ist.
- Ein analog arbeitendes Modul ist klanglich immer noch leicht überlegen, verbraucht aber zu viel Energie und kommt deshalb nicht in Frage.
Welches Modul für dich das richtige ist, hängt davon ab, für welches LS-Konzept du dich entscheidest:
- 2 x Tiefmitteltöner mit zusätzlichem Hochtöner und passiver Weiche (nur ein zweikanaliges Endstufenmodul)
- Tiefmitteltöner mit zusätzlichem Hochtöner, aktiver Weiche (eventuell ein DSP) und jeweils einer Endstufe für die beiden Chassis, also 2 Stück zweikanalige Endstufenmodule
- 2 x Breitbandchassis, die keine Weiche benötigen und es reicht ein zweikanaliges Endstufenmodul
Kannst du bitte noch dein Budget verraten? Danach kann ich dir Chassis vorschlagen, aber billig wird es nicht.
Grüße, Dalko
Hallo TheLonelyPrince,
Wenn du meine Beiträge, auch die, die ich bereits zu ähnlichen Themen verfasst habe, ausgewertet hast, erkennst du eine genau überlegte, geplante Vorgehensweise, die keinen Platz lässt für Zufälle jeglicher Art.
Unerwartete und unbefriedigende Ergebnisse sind sonst die Regel und wenn der Lautsprecher erst im dritten, vielleicht aber auch erst im zehnten Versuch so funktioniert, wie es angedacht war, wird es ziemlich teuer.
Du hast dann zwar eine Menge gelernt und nach ein paar Jahren werden neue Projekte immer besser oder sogar perfekt und du hast ein phantastisches Hobby entdeckt, aber der Weg ist lang und der Weg wird zum Ziel.
Dein Projekt erfordert also sehr viel Fachwissen und der Bau eines Lautsprechers, egal welchen Typ man bauen möchte, ist generell HighTech gepaart mit viel Physik,...Physik und...nochmal Physik. Dazu gehört noch Werkstoffkunde, um den Gehäusebau und die Dämmung richtig anzugehen, sowie viel Fachwissen im Bereich Akustik und Audio-Elektronik.
Dein Wunsch, einen dem JBL Flip 3 vergleichbaren Lautsprecher zu bauen, der gleich gut oder besser werden soll und vielleicht sogar billiger, wird wahrscheinlich eine Utopie bleiben...oder du gibst die Flip 3 als Vorgabe auf und lässt auch komplett andere Lösungen zu...so klein und gut wie die Flip 3 wird wahrscheinlich nicht funktionieren.
Es gibt aber auch einen anderen Weg, der nicht so anspruchsvoll ist, aber bezahlbar und viel Platz lässt, um zu lernen und immer bessere Ergebnisse zu erzielen und auch verstanden zu haben, was sich aus welchem Grund verbessert hat.
Ich würde mit Lautsprecherchassis beginnen, die von Restpostenhändlern wie Pollin angeboten werden oder auch preiswerte fertige Bluetooth Lautsprecher (Restposten) verwenden und mit diesen Teilen experimentieren bzw. daraus Funktionsgruppen ausbauen und im eigenen Projekt verwenden. Preiswerter geht es nicht:
Merkmale der Flip 3:
Es ist ein Stereo-Sound System mit einer Ausgangsleistung von 2 x 8 Watt und der Frequenzbereich erstreckt sich von 85 Hz bis 20 kHz. Die eigentliche Nennbelastbarkeit der verwendeten Chassis liegt wahrscheinlich deutlich niedriger im Bereich 3...5 Watt.
Es sind 2 Breitbandchassis mit einem Durchmesser von jeweils 40mm verbaut, die im Tieftonbereich durch einen passiven Strahler ergänzt werden. Es handelt sich also um eine Bassreflex-Konstruktion, in der dieser passive Radiator die Funktion des klassischen BR-Ports übernimmt.
Der integrierte 3.000mAh-Lithium-Ionen-Akku hat eine Spannung von 3,7 Volt soll bis zu 10 Stunden Betrieb ausreichen (je nach Lautstärke). In einem Selbstbau-Projekt würde ich lieber einen Akku verwenden mit 2 Zellen (7,4V) oder mehr Zellen (die Spannung erhöht sich jeweils um 3,7 Volt).
Die Flip 3 ist nur 169,00 mm breit, 64,00 mm hoch und tief bei einem Gewicht von 450g... das wirst du nicht hinbekommen, mit den üblichen Bauteilen und Gehäusebautechniken wird das Ergebnis größer und schwerer.
Auf die anderen technischen Daten gehe ich jetzt nicht genauer ein, die kann man im Datenblatt nachlesen.
Dieses wohlüberlegte und überzeugende JBL-Konzept kostet zur Zeit unter 75 Euro, und du möchtest etwas gleichwertiges oder besseres selber bauen...überdenke es noch einmal gründlich und kalkuliere die zu erwartenden Kosten.
40mm Breitbandchassis von Tangband zum Stück-Preis von 23 Euro, alle Daten zur Berechnung sind bekannt: http://www.spectrumaudio.de/breit/tangband/tangbandW11070SE.html
Andere Angebote aus China sind ohne TSP-Daten, das Ergebnis lässt sich nicht berechnen, eine Prognose unmöglich. Es kann gut gehen, muss aber nicht:
eBay-Artikelnummer:
132428596165 oder 322721150689, du findest ein großes Angebot an 40mm Chassis. Jedes Chassis mit größerem Membrandurchmesser erzielt eine tiefere Basswiedergabe, vergrößert aber das Gehäuse.
Bei Pollin findest du eine Bassreflex-Lautsprecherbox, die für den Einsatz in einem SHARP TV-Gerät entwickelt wurde und auch bei eBay mit der Artikelnummer 14251408728 angeboten wird:
SHARP RSP-ZA201WJZZ L, 4 Ω, 10 W LautsprecherboxRSP-ZA201WJZZ L, 4 Ω, 10 W Lautsprecherbox
2,50 Euro zzgl. Transport ist ein hervorragender Preis für diese Miniatur-Bassreflex-Lautsprecher und sie sind als Grundlage für eine eigene Entwicklung durchaus brauchbar. Die TSP-Daten sind unnötig, da ja SHARP bereits das optimale Gehäusevolumen mit Bassreflexabstimmung für die verwendeten Chassis entwickelt hat.
Schau dir alles an und ich würde mich freuen, eine Rückmeldung zu erhalten, ob du deine Pläne verändert hast.
Grüße, Dalko
Vielen Dank!
Ich hatte auch an etwa 12 V gedacht, weil fast jeder 12 V Netzteile hat, bzw. den Vorteil mit der Autobatterie.
Ich hatte etwa an die Größe des Flip 3 gedacht und natürlich an die Passiv Membranen an der Seite, auf welche ich nicht verzichten möchte.
Weil mit Portabilität wichtig ist, würde ich gerne den Lautsprecher an einen Akku (Li Ion Zellen) anschließen, oder per Akku Pack versorgen. Geht das auch mit 12 V Spannungen (mit Wandler Modulen), oder reicht da die Spannung nicht aus?
Module bestelle ich in Deutschland, da hab ich Garantie, sie sind schneller da und wahrscheinlich hochwertiger.
Tausend dank für die Informationen und Links!