Bitte um Verbesserung der Übersetzung?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Qui finis imperio vestro erit? --- (ich würde für finis bei Grenze bleiben)

Superis ipsis placuit -- den Göttern selbst

imperarent ... donarent. -- herrschten und gäben (Konjunktiv)

dederunt -- sie haben gegeben (die Götter nämlich)

salus -- (besser:) Wohl

(bestia ist eigentlich nur ein wildes Tier)

---

Das ist alles marginal. Deine Übersetzung ist OK.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb
Miraculix84  28.10.2018, 10:55

Der Konjunktiv ist durch das ut zu erklären. Der Indikativ in der Übersetzung ist schon ok. :)

LG
MCX

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Volens  28.10.2018, 14:50
@Miraculix84

Das ist natürlich richtig und gehört auch immer zu meiner Argumentation, bei "ut, ne und cum" im Deutschen den Indikativ zu verwenden.
Dennoch:
in diesem Fall ziehe ich den Konjunktiv vor.
Ggf. würde ich sogar bekräftigend "herrschen ... und geben sollten" sagen.

Aber letztlich ist es deine Sache, wie du es in der Schule abgibst, @lumbricussi.

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lumbricussi 
Fragesteller
 28.10.2018, 22:54

Volens, vielen Dank für „das Wohl der Völker“. Passt viel besser. Ich hab überlegt, inwiefern der Staat für das Glück der Leute sorgen könnte. Das kann er gar nicht, weil Glück für jeden was anderes bedeutet. Ich war heute schon zweimal richtig glücklich, einmal, weil ich die letzten Erdbeeren gefunden hatte, die obendrein noch so süß schmeckten, und dann, weil meine Übersetzung ganz gut gelungen war. Bestimmt war ich heute noch mehrmals glücklich, hab’s aber nicht gemerkt. Ist schon dumm, wenn man glücklich ist und es nicht einmal merkt. :-)

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Moin,

Korrekturen in Fettdruck:

Marcus: „Consiste, barbare! Unde venis? Quas res portas in Germaniam, provinciam nostram?“

Marcus sagt: "Bleib stehen, Barbar (Fremder)! Woher kommst du? Welche Sachen bringst du nach Germanien, unsere Provinz?

Marbod: „Quidnam audio? Dixistine, ‚Germaniam nostram’?

Nonne Germania, quae verbis tuis ‘vestra’ est, per multa saecula terra nostra fuit?

An contendis Germanos quoque hanc regionem – ut vos – corripuisse?

Marbod sagt / fragt: “Was höre ich denn? Hast du ‘unser Germanien’ gesagt?

Ist denn nicht Germanien, das nach deinen Worten ‚euer’ ist, viele Jahrhunderte lang unser Land gewesen?

Oder behauptest du etwa, dass auch die Germanen dieses Gebiet – wie ihr – geraubt haben?

Marcus: „Augusto auctore huc pervenimus. Nunc domini sumus.“

Marcus sagt: „Auf Veranlassung von Augustus sind wir hierher gekommen. Nun sind wir die Herren.“

Marbod: „Num credis vos – libertate nostra rapta – dominos bonos duci?

Marbod antwortet: “Glaubst du etwa, dass ihr – nachdem ihr unsere Freiheit geraubt habt, - für gute Herren gehalten werdet?

Equidem hoc non intellego: Quare vos toti orbi imperare vultis? Qui finis imperio vestro erit?”

Dies freilich verstehe ich nicht: Weshalb wollt ihr die ganze Welt beherrschen?

Welche Grenze wird eure Herrschaft haben? (???)

Marcus: „Superis ipsis placuit, ut Romani imperarent alienisque nationibus pacem donarent.

Marcus antwortet: „Den Göttern selbst hat es gefallen, dass die Römer herrschen und anderen Völkern Frieden geben.

Imperium sine fine nobis dederunt.  Uns wurde (Eigentlich aktiv: Sie haben uns) die Herrschaft ohne Ende gegeben.

Antea Germani inter se usque bella gesserunt – nunc auctoritate Romanorum inter eos pax est.

Früher führten die Germanen unter sich Kriege ohne Unterbrechung – jetzt ist unter der Führung der Römer Frieden unter ihnen.

Antea singulae nationes suae tantum saluti consuluerunt – nunc Romani saluti omnium nationum provident; nunc omnes nationes pacis commoda obtinent.

Früher sorgten die einzelnen Völker nur für ihr eigenes Glück – nun sorgen die Römer für das Glück aller Völker; jetzt haben alle Völker die Vorteile des Friedens.

Visne veram humanitatem discere an vivere ut bestia? Utrum hoc an illud?“

Willst du wahre Menschlichkeit lernen oder leben wie ein wildes Tier? Willst du dies oder jenes?“

Ziemlich gute Übersetzung :) !

LG
MCX

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
lumbricussi 
Fragesteller
 28.10.2018, 22:53

Vielen vielen Dank. Ich hab schon gemerkt, dass man Latein so angehen soll wie die Klammern in Algebra: Ganz genau sein. In Englisch ist es anders, da versteh ich den Satz beim ersten Lesen schon so ungefähr. In Latein kapiere ich zuerst überhaupt nichts, dann enttarnen sich langsam einzelne Teile und plötzlich springt die Bedeutung des ganzen Satzes auf. Das ist jedes Mal spannend. 

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