Biologielaborantin und Tierversuche?
Ich interessiere mich sehr für die Biologie und habe daher überlegt, ob sich für mich nicht die Arbeit im Labor als Laborantin eignet. Jedoch habe ich auch gelesen, dass man da Tierversuche durchführt und das ist auch schon ziemlich brutal. Ich bin gegen Tierversuche. Mir ist bewusst, dass ich auf jeden Fall in meiner Ausbildung damit in Berührung komme und selber Tiere töten, untersuchen etc. muss.
Gibt es denn eine Möglichkeit, dass man sich nur in einem bestimmten Gebiet aufhält nach seiner Ausbildung. Also zum Beispiel nur Pflanzen untersucht. Ich glaube schon, dass ich in der Lage wäre ein Tier so zu behandeln, weil ich auf dem Land lebe und oft damit in Berührung gekommen bin.. aber ich kann das und will das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können.
Meine zweite Frage wäre noch, ob es noch andere Berufe im Bereich Biologie gibt (dabei muss es sich nicht um eine Ausbildung handeln), die mich vielleicht auch noch interessieren könnten?
Vielen Dank im Voraus!!
3 Antworten
Tierversuche sind in der Humanmedizin und Entwicklung von Arzneimitteln unverzichtbar. Damit muß sich z.B. jeder angehende Chirurg abfinden, der sich, bevor er Menchen operiert, einige Praxis an Hunden durchführen muß, die das nicht immer überleben. Die Wirkung und Verträglichkeit von Pharmaka (und auch Kosmetika) wird ebenfalls an Tieren ausprobiert. Alternativen gibt es so gut wie keine.
Nach der Ausbildung als Biologielaborant kannst du natürlich auch in Bereichen arbeiten, in denen es keine Tierversuche gibt! Zellkultur, Mikrobiologie, Umweltmonitoring, Qualitätssicherung in der Pharma- und Lebensmittelindustrie, medizinische Labore (z.B. humangenetische Praxen/ Institute), etc. Pflanzenforschung (im Labor oder im Feldversuch) natürlich auch.
In der Ausbildung kann man auch die Option haben, auf bestimmte praktische Tätigkeiten (z.B. Spritzen, Töten) zu verzichten. Allerdings wird das unter Umständen unterschiedlich gehandhabt. Durch die Wahl des Ausbildungsbetriebes kann man auch Einfluss darauf nehmen.
Ein alternativer, ähnlicher Ausbildungsberuf: Biologisch-techn. Assistentin (BTA), schulische Ausbildung. Zum Thema Tierversuche einfach die Berufsfachschulen per eMail um Information bitten. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass in einer schulischen Ausbildung Tiere getötet werden. Untersuchungen an Geweben oder toten Tieren dann schon eher (was im Prinzip auch als Tierversuch betrachtet werden kann, auch wenn das nicht der rechtlichen Definition des Tierversuchs entspricht).
Ja. Geringeres Risiko einer Parasitenbelastung und physiologischer Untersuchungszustand (Normalzustand) wären wohl die plausibelsten Gründe dafür. Immerhin gibt es dann keine Versuche am lebenden Tier durch Auszubildende, die durch Unsicherheit u.ä. Leid am Tier hervorrufen.
Mach doch mal diesen Test hier. Da kannst Du alle Berufe ablesen, die genau für Dich in Frage kommen:
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/welche-berufe-passen
Die Tiere sterben dann doch sicher auch durch Menschenhand und nicht an einer natürlichen Ursache, damit ich sie untersuchen kann?