Biologie, Transportform und arbeitsform?

2 Antworten

Moin,

bei Chromosomen bezeichnet man damit die unterschiedlichen Zustandsformen.

Wenn eine Zelle mit den Erbinformationen der DNA arbeiten muss (zum Beispiel beim Ablesen der Gene oder bei der DNA-Replikation), ist es doch ziemlich logisch, dass die Hilfseinrichtungen (Enzyme) an die DNA herankommen müssen. Es wäre also ziemlich hinderlich, wenn die DNA in diesem Fall vollständig zusammengefaltet und aufgewickelt wäre (kondensiert).

Deshalb erkennt man in Zellen in der G0-, der G1-, der S- oder der G2-Phase die Chromosomen nicht als einzelne Gebilde, sondern beim Anfärben sieht man im Zellkern eine diffuse Masse, die man Chromatin nennt.

Das Chromatin sind im Grunde nicht-aufgewickelte Chromosomen in der Arbeitsform.

Wenn die Zelle sich nun aber anschickt, eine Teilung vorzunehmen, muss sie das Erbgut zuerst verdoppeln, um es dann später gleichmäßig auf die beiden Tochterzellen verteilen zu können.
Hier ist nun aber ebenfalls ziemlich logisch, dass die Chromosomen in ihrer dekondensierten Arbeitsform schwer „auseinanderzuheddern” wären. Deshalb wird die DNA der Chromosomen zu Beginn der Prophase der Mitose (oder Meiose) gefaltet, aufgewickelt, kondensiert, bis am Ende beim Anfärben die typisch X-förmigen Strukturen zu erkennen sind. In dieser kompakt-kondensierten Form lassen sich die Chromosomen leichter in der Zelle verschieben, also transportieren. Deshalb bezeichnet man dies als Transportform der Chromosomen.

Logisch, oder?!

LG von der Waterkant

Hi,

das sind verschiedene Verpackungsgrade des genetischen Materials (Chromatin = DNA und Proteine). In der Arbeitsform ist das genetische Material nur locker organisiert, die Erbinformationen können abgelesen werden. In der Transportform wird das Chromatin sehr stark verdichtet und als Chromosomen sichtbar. In der Form werden die Erbinformationen nicht abgelesen, aber so kann es während der Kernteilung (Mitose) gut transportiert werden. LG