Bezieht sich der kategorische Imperativ auf alles im Alltag?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke es geht eher darum: Das du dinge machst mit denen du kein problem haben würdest wenn diese zu einem gesetz werden würde.

Also kein problem für dich.

Bei vegetrariern bzw. bei vegangern kann man das gut sehen. Die meisten hätten sicherlich kein problem wenn Vegan/sein zum gesetz gemacht werden würde.

Und würden sich eventuell sogar dafür einsetzen.

Wichtig ist denke ich das dei Maxime das erfüllt.

Die Frage ist dann entsprechend, denke ich warum man etwas machen will.

Also nach welchen grundsätzen macht man diese handlung.

Man müsste entschprechend beim arzt nachschauen warum man denn arzt werden will. Und diesen grunsatz dann auf prüfen obs ok währe wenn das ein gesetz wäre.

Bei den veganger kann man das leichter sehen. Sie sind vegan weil sie tieren nicht schaden wollen. Die maxime ist hier also: "tiere nicht schaden"

Und die prüfung: wär es für einen selbst ok wenn "man darf tiere nicht schaden" zum gesetz werden würde.

Beim arzt muss man entsprechend auch ersteinmal die Handlungsgrundlage ermitteln und die frage stellen. Warum möchte man arzt werden.

z.b. um viel geld zu verdienen. Die Maxime wäre dann: "Viel geld verdienen wollen" Und dann kann man prüfen. Wäre es ok wenns gesetze gäbe die menschen "viel geld verdienen wollen" erlauben.

Anderes beispiel:

Ich mache xyz. Weil ich tun kann was ich will.

Maxime: Man kann tun was man will.

Prüfung: Wäre es ok wenn "man kann tun was man will" ein gesetz wäre?

Antwort: Nein. Denn sobald ich dir eine aufs maul haue oder dir deine PS5 wegnehmen weil ich sie haben will. Wirst du sagen: Das geht nicht.

Ergo: Maxime unsinnig.

Man kann denke ich von Kant weiterleiten und ne einfachere bedingung stellen:

Alle werte/handlungsgrundlagen müssen so sein das sie auf alle menschen zutreffen können und das für ok ist.

Sprich: Alles was du machst. Müssen auch andere dürfen.

Die umkehrung gilt im übrigen nicht.

Denn: Wenn du dir vorschreibst etwas nicht zu dürfen. Dann bist du selbstverständlich damit im einklang das der grund eventuell zum gesetz wird.

Problem: Jemand anderem seine handlung einschränken. Wäre eine weitere maxime. Wenn man sagt: Es ist ok jemand anderen seiner handlung einzuschränken.

Dann bedeutet das auch: das man ok damit sein müsste das andere z.b. dir wahlos verbieten das haus zu verlassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aus interesse
Amyjlich 
Fragesteller
 23.02.2021, 14:52

Danke auf jeden Fall! Ich hätte aber noch eine Frage. Können auf diese Weise denn auch Handlungen gerechtfertigt werden die absolut nicht okay sind(z.B. Mord) solange die Beweggründe moralisch vertretbar sind? Oder gibt es irgendwelche Kriterien was das betrifft?

1
FouLou  23.02.2021, 15:58
@Amyjlich
solange die Beweggründe moralisch vertretbar sind?

Sind sie das?

Das ist denke ich der knackpunkt. Für diese frage bräuchte man eine Konkrete maxime nach der gehadelt wurde.

Daher die frage: Was ist denn ein moralisch vertretbarer grund für mord?

Grundsätzlich aber:

Kants mittel zum moralischen bewerten liefert nach meiner ansicht eine Subjektive Moral. Keine Objektive.

Die Maxime nach der man handelt kann man auch als persönliche werte sehen.

Und der test mit dem gesetz soll zeigen ob man der eigenen Maxime treu sein kann oder diese sich nicht widersprechen. So wie ich das interpretiert habe.

Dadurch erreicht man üblicherweise eine relativ gut gesellschaftsfähige Moralische handlungsweise.

Unter bestimmten bedingungen kann mord aber so entsprechend gerechtfertigt werden.

Beispiel:

Maxime: Jeder darf jeden jederzeit töten.

Die person wäre ok damit in einer solchen welt zu leben in der soetwas gesetzlich verankert wäre.

Fazit: Aus sicht der person handelt sie moralisch wenn sie jemand anderen tötet.

Man könnte dies als Kritik an Kant sehen. Aber ich kenne kant zuwenig um um zu wissen ob das gerechtfertigt ist.

Lösung:

Man fügt eine weitere prüfung hinzu. Ich nenne ihn jetzt mal den moralischen antagonisten.

Diese fiktive figur handelt nach deiner eigenen Moral. Nur führt diese fiktive figur die härtesten konsequenzen aus die deine moral in dem kontext zulässt.

Zum beispiel oben:

Ich bin also bereit in einer welt zu leben in der jeder jeder töten darf.

Folge: ich bin sofort tot weil der moralische antagonist mich tötet. (er handelt ja moralisch nach meiner eigenen ansicht.)

Jetzt kann man sich natürlich selbst die frage stellen ob man in einer welt "leben" möchte in der man sofort sterben würde. Das geht quasi imgrunde nicht.

Daher kann die Maxime: "Jeder darf jeden töten" nicht moralisch sein. Entsprechend darf man nach dieser nicht handeln. Weil man schlichtweg in einer welt in der dies als gesetzt gelten würde nicht leben könnte.

Und die aussage: Ich wäre bereit in einer welt in der "jeder darf jeden töten" gesetz ist zu leben. Ist eine lüge. bzw. eine unmöglichkeit.

2

Handle immer so, dass alles Gesetz werden könnte.

Dann bist du im 1Geist, 1Spirit, 1Bewusstsein, die Gerechtigkeit. Alles ist kausal. Was wir säen ernten wir.

Glück, Schicksal, Zufall gibt es nicht. Wir setzen mit allem Fühlen denken reden handeln Ursachen. Es kreist dann im Universum und findet uns irgendwann wieder. Ganz unbewusst erst im nächsten Leben. Hoch bewusst innerhalb 2 Wochen. Dann erst kann man Ursache u Wirkung zusammen finden.

Der kategorische Imperativ sagt ja nur, dass du so handelst, dass es auch Gesetz werden könnte. Du wirst Vegetarier und bleibst es dann auch (aus Prinzip) und isst dazwischen eben kein Fleisch. Ob andere Vegetarier werden oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

deload  23.02.2021, 13:34

Achso und nein, die Prinzipethik ist nicht die einzige Form. Es gibt ja auch noch intuitive Moral sowie den Utilitarismus, an denen du eine richtige Handlung ableiten kannst.

0