Benz C Klasse oder 3er BMW?

c klasse  - (Auto, Auto und Motorrad, BMW) 3er bmw  - (Auto, Auto und Motorrad, BMW)

9 Antworten

Das ist eine Mentalitätsfrage denke ich.

BMWs haben weniger dieses OPA-mässige, sind Fahrmaschinen mit toll schaltbarem Getriebe etc.

Aber die rationale Seite spricht eher für den Benz. Keine landesspezifische Käufer-Konkurrenz die einen "korrekten" BMW kauft, daher günstige Preise und großes Autoangebot.

Wenn man meint dass man keinen Kombi braucht kann man damit glücklich werden.

Hallo!

Ich fahre so eine C-Klasse W202 und bin mehr als zufrieden. Ein so pflegeleichtes und zuverlässiges Fahrzeug findet man nur selten. Was den W202 interessant macht, ist dass Elektronik-Probleme, wie sie bei BMW gang und gebe sind (mehr im E46 wie im E36) kaum vorhanden sind und am ehesten die bartlosen ELCODE-Schlüssel später Modelle ab Mai 1997 betreffen -----> wobei auch das Thema mit 300 Euro erledigt ist und dann vergessen werden kann; diesen ganzen Ärger mit blinkenden Glühlampen, Falschmeldungen eines Bordcomputers oder spinnender Check-Control wird dir ein W202 ersparen.

Ich würde auch deswegen zum 202er raten, weil er als typisches Seniorenauto mit einem Neuwagenkäufer von durchschnittlich um die 60 Jahren - man hat sich vor der Rente nochmal ein gescheites Auto gegönnt und das war meistens ein C180 Classic als Neu- oder Jahreswagen - noch immer oftmals in erstaunlich gutem Zustand rumfährt und solche Exemplare auch immer wieder auf dem Markt auftauchen. Teuer sind sie nicht, 1500 Euro für einen passablen C180, der meistens ein gut geführtes Wartungsheft mitbringt und maximal zwei Besitzer im originalen "alten" Brief, sind ein Anhaltspunkt. Wer etwas Zeit hat, findet solche Autos, an denen die Zeit bis auf leichten Kantenrost und "Seniorenkratzer" oder Garagendellen spurlos vorüberging, immer wieder. Auch mein C180 war so einer: Baujahr 1997, als Vorführwagen von einem damals 54-jährigen Berufsschullehrer gekauft und dann bis April 2013 gefahren, ehe eine Jahreswagen B-Klasse gekauft wurde, weil der Einstieg in die B-Klasse bequemer ist. So etwas gibt es sehr oft, ich würde als einer, der auch an den Dingern viel selber macht, sagen: Das ist die typische 202er-Vorgeschichte; das klassische Design hielt die Kiddies und hält die Hipster vom Kauf der ersten C-Klasse ab; ich kenne auch Mittfünfziger, denen dieses Auto formal zu undynamisch, zu harmlos und zu gediegen ist; ich bekam auch mal gesagt, die C-Klasse W202 wirke "so freundlich wie eine alte Oma" und sei als Auto kaum ernstzunehmen, weil sie so undynamisch aussieht.

Die C-Klasse ist auch vom Fahrverhalten besser; ich erinnere mich noch lebhaft an den im Winter hilflos die Einfahrt hochtorkelnden BMW 316i Compakt Automatik (E36) meines Onkels, der damals eben Sandsäcke in den Kofferraum gelegt hat. Dann ging das zwar auch gut und er kam überall hin, aber bei der C-Klasse ist das meistens nicht nötig. Ich kam bei vergleichbarem Wetter immer überall hin und benötigte nur gute Winterreifen.

Bei den 3ern muss man erstmal einen suchen, der halb so gut dasteht wie der typische C180 W202 und dann noch für dieses Geld zu haben ist. Da es immer weniger Gute gibt und auch die 316er und 318er oft von Leuten missbraucht werden, bei denen es zu mehr nicht gereicht hat, ziehen die Preise minimal an und wer für die C-Klasse 1200 bis 1500 Euro ausgibt, muss beim BMW meistens um die 2000 investieren. Man kann auch Schnäppchen machen, aber die sind selten, da die Nachfrage nach 3ern selbst im Alter signifikant höher ist als nach W202 Modellen.

Und selbst dann ist der Mercedes von den Anlagen her eindeutig besser. Er ist von der Konzeption her eindeutig robuster, was beim Fahrwerk beginnt und bei der Verarbeitung im Innenraum aufhört ----> das Auto ist extrem hochwertig gemacht und hält enorm viel aus; nicht umsonst wurde es gern auch als Taxi genutzt.

Der W202 hat wenige Schwachstellen, die auch bis auf den Rost kaum problematisch sind. Für sein Alter darf er als außerordentlich robustes Fahrzeug bezeichnet werden.

Das größte Thema ist der Rost, der fast jeden W202 mit der Zeit befällt. Es fängt in der Regel an den Türkanten und Radläufen an, geht übers Kofferraumschloss und sämtliche Zierleistenaufnahmen weiter und frisst im Endstadium Wagenheber- und Federbeinaufmahmen ab. Der schlimmste 202, den ich je sah hatte Seitenschweller, die aus Karosseriekitt und PU-Schaum primitiv nachmodelliert wurden und keine Wagenheberaufnahmen mehr - die rosteten alle heraus & derjenige, der da nachgefummelt hat, hat einfach keine mehr "modelliert". Der TÜV schreitet aber nur ein, wenn Wagenheber- oder Federbeinaufnahmen betroffen sind. Fahrzeuge aus dem Werk Bremen waren aber besser als Fahrzeuge aus dem Werk Sindelfingen, ich achtete penibel auf einen Bremer und habe bis heute ein Auto ohne Rostprobleme, an dem bis auf eine Stelle an der Fahrertür echt nie was gemacht wurde ----> beim C180 etwa lautet die Fahrzeugnummer WDB2020181A... ("A" für Sindelfingen) und WDB2020181F... ("F" für Bremen), schaue ich immer als erstes danach -----> siehe Wartungsheft bzw. Fahrzeug-Datenkarte am Ende des Hefts, die wurde da eingeklebt. Wenn das Heft nicht da ist, siehe Fahrzeugpapiere oder Typenschild (Beifahrer-Türholm unten, schwarze Platte mit silberner Schrift).

Ab Juli 1996 sind beim M111 Vierzylindermotor (das betraf nur C180, C200 und C230; C220 gab es da schon nicht mehr) auch die Luftmassenmesser problematisch, hatte meiner mal. Gerade in Alleen oder wenn es morgens leicht feucht ist ruckelt der Motor etwas und wirkt saftlos - erst wenn der C180 warm ist, fährt er wieder tadellos. Kostet bei Mercedes 300-400 Euro.

Ein Thema, das ich schon erwähnte, sind auch die Schlüssel und Schlösser: Bei einem "gemopften" ab Mai 1997 sind die zuvor anfälligen Zündschlösser kein Thema mehr, dafür aber defekte ELCODE-Schlüssel ohne Bart, die im Alter gern kaputtgehen. Zuerst sprechen die Schlüssel verzögert an, dann nicht mehr. Ersatz gibt es nur bei Mercedes gegen Vorlage von Fahrzeugschein und Personalausweis, kostet rund 300 Euro bei einer Woche Lieferzeit.

Durchschnittlich alle 80-90000 Km muss man die Spurstangenköpfe tauschen, ist aber kein Problem & hier bieten sich Zubehörteile etwa vom Hersteller Lemförder an. Auch das ist nicht sehr teuer.

Ölverlust am Differenzial ist weit verbreitet. Der TÜV schreibt es zwar auf, aber es ist kein erheblicher Mangel - das ist kein großes Drama. Bremsleitungen ... da hilft es, die einzufetten; typisches Benzthema schon beim 123er aufwärts, harmloser als gedacht.

Defekte Klimaanlagen und klemmende E-Schiebedächer sind ein Thema, aber das ist auch schlicht Altersbedingt. Was mir noch einfiele wären bisweilen defekte oder sehr ungenaue Tankanzeigen, das betrifft aber eher Modelle bis 1995.

Das war's im Großen und Ganzen, bei fortgeschrittener Laufleistung von deutlich über 200-300000 Km brennt auch gelegentlich mal eine Kopfdichtung durch und im hohen Alter rosten auch schon mal die Bremsleitungen, ansonsten ... ist der W202 ein günstiges und grundsolides Auto, das einen für ein nach heutigen Maßstäben so kleines Fahrzeug einen hervorragenden Komfort auch auf langen Strecken und beste Bedienbarkeit bietet ----> ich bin nie besser, zuverlässiger und stressfreier Auto gefahren, obwohl meine vorigen Fahrzeuge (Audi 100 von 1989 und Ford-Mondeo von 1993) weiß Gott auch nicht schlecht gewesen sind.

Ich würde den W202 empfehlen, zumal die BMWs auch ganz ordentlich rosten können. Unterm Strich spricht alles für die C-Klasse. Die BMWs sind auch nicht schlecht, aber sie kommen nicht an den Mercedes ran. Eine bessere Alternative zu Mercedes wäre der erste Audi A4 (B5 Serie) ab 1994.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es kommt auf deine Auswahlkriterien an. Das Design ist reine Geschmacksache, dazu äußere ich micht nicht.

Beim W202 (bis Baujahr 2000) hast du eine deutlich größere Chance einen zu bekommen, der schonend gefahren wurde, weniger Vorbesitzer hat und möglichst scheckheftgepflegt ist als bei einem BMW. Die Technik und Innenausstattung des W202 ist legendär zuverlässig und haltbar. Das große Problem beim W202 ist der oberflächliche Rost der Karosserie. Da muss man halt suchen, um einen relativ guten zu finden, was aber durchaus noch möglich ist.

In der Anschaffung ist der W202 etwas günstiger, da das Angebot relativ groß, aber die Nachfrage eher gemäßigt ist. In der Haftpflichtersicherung ist der W202 etwas günstiger, da er Typklasse 18 hat, während der BMW die Typklasse 20 hat.

Ich bin zwar eigentlich eher Mercedes-Fan, allerdings finde ich, dass diese alten C-Klassen extrem nach Seniorenauto aussehen. Da finde ich den 3er persönlich deutlich cooler und geeigneter für eine jüngere Person.

Gruß Malcolm

In dem Fall definitiv den 3er e46. Auch wenn es ein Vorfacelift ist.

Gruß