Behinderten Babysitter warum?
Unsere Familienhilfe hat vorgeschlagen, dass meine Eltern eine Art Babysitter für behinderte beantragen sollten. Ich stehe auf einer Warteliste für eine Autismus-Therapie. Der Babysitter soll mich dann dahin begleiten damit meine Eltern das nicht tun müssen. Die sollen sich in der Zeit mit meinen Schwestern beschäftigen. Meine Schwestern wollen das gar nicht. Meine große Schwester ist voll froh, dass sie viele Freiheiten hat und die kleine Schwester findet es auch gut so wie es ist.
Bevor die Autismustherapie startet soll ich mit dem Babysitter spielen oder Ausflüge machen. Das ist richtig behindert. Als ob man mir einen Freund kaufen würde.
Ich finde das so unnötig und nervig.
Ich habe das auch gesagt, aber nur ganz kurz weil ich kein Ärger kriegen wollte, weil ich "unnötig" diskutiere.
Ich habe das Gefühl, dass meine Eltern seit dem ich die Autismus Diagnose habe alles dafür tun wollen, damit ich auch wirklich behindert bin (erst haben die einen Behindertenazsweis beantragt, dann einen Pflegegrad und jetzt das auch noch).
Warum tun sie das?
11 Antworten
Diese Familienhilfe ist dazu da um euch als Familie zu helfen. Um eure Eltern mit der Zeit vielleicht etwas entlasten zu können.
Um euch (den Kindern, egal wie alt ihr seid) irgendwie so etwas wie wenigstens ein bisschen Normalität bieten zu können. So das ihr, jeder einzelne von euch, sich wahrgenommen fühlt - nicht ausgestoßen oder unbeachtet fühlt.
Weiter: Diese Zeit zu Beginn, wenn die Person mit euch Kindern irgendwas mal unternehmen soll. Hier mal was, da mal irgendwas.... das ist die Kennlernphase. So das er oder sie euch ein wenig kennenlernen kann und ihr diese Person kennenlernen könnt. So das ihr zu der Person etwas Vertrauen fassen könnt, euch nicht abgeschoben fühlt.
Diese Person soll nicht dein Babysitter sein, sondern eine Begleitperson für dich, für diese Therapien (so das du den Weg nicht ganz alleine bewältigen musst und deine Eltern etwas entlastet werden).
Die Krankenkasse, die das alles finanziert, würde das nicht "einfach so, zum Ärgern von Kindern/ Jugendlichen" machen. Die finanzieren das nur, wenn die dortigen Fachleute sehen das es wirklich notwendig und hilfreich ist.
Oh und zu deinem letzten Absatz: Im Gegenteil. Deine Eltern versuchen alles was in ihrer Macht steht um dir in deiner Situation helfen zu können. Kannst du dir vorstellen wie besch.... es dir auf lange Sicht gehen würde wenn jeder Erwachsene das garnicht wahrnehmen wollen würde? Wenn dir immer nur vorgeworfen wird "Sei nicht so, sei wie die anderen, stell dich nicht an".
Wenn dein Alltag/ die Schule/ die Ausbildungszeit für dich - ganz ohne Therapiemöglichkeiten, ohne Anerkennung deiner Situation, ohne dir helfende Medikamente, ohne angepassten Alltag, ohne akzeptierende Familie - unnötig erschwert wäre für viele Jahre.... bis dann doch mal durch Zufall irgendwer herausfindet "Hey, Nose ist garnicht blöd oder faul oder gemein..... das liegt einfach nur an dem was Nose da hat".
Deine Eltern überschlagen sich aktuell mit der Suche nach Möglichkeiten dir und euch als Familie irgendwie zu helfen.
Okay, also ist die Person (die eurer Familie als Hilfe/ Unterstützung und zur Begleitung von dir zugeteilt wurde) nicht direkt "Familienhilfe" sondern hat eine andere Bezeichnung? Egal - es läuft auf das Gleiche hinaus.
Das ist kein "Spielen" im Sinne von "Ach die lieben Kleinen" sondern eine Möglichkeit deiner Geschwister und dir diese Person kennenzulernen (und er/sie euch).
Die Begleitsituation ist offenbar ein wichtiger Faktor den die Krankenkasse und deine Eltern und andere erwachsene Beteiligte als sehr sinnvoll einstufen. Es geht ihnen nicht darum dich klein zu halten, sondern darum dir zu helfen und nebenbei deine Eltern ein klein wenig zu entlasten.
Ist ja auch anstrengend.... den Haushalt am Laufen halten, mehrere Kinder die versorgt werden müssen und teils schulpflichtig sind, plus Arzttermine, plus eventuell der Beruf.
Okay, also ist die Person (die eurer Familie als Hilfe/ Unterstützung und zur Begleitung von dir zugeteilt wurde) nicht direkt "Familienhilfe" sondern hat eine andere Bezeichnung? Egal - es läuft auf das Gleiche hinaus
Ich habe niemanden zu geteilt und die Familienhilfe ist nicht der "Babysitter". Das sind ganz unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Aufgaben.
Weil sie Unterstützung brauchen und daher einen Teilhabeassistenten für dich brauchen.
Deine Eltern scheinen der Meinung zu sein, dass du und sie diese Hilfe brauchen.
Es gibt die Unterstützung ja nicht ohne Grund.
Deine Eltern scheinen der Meinung zu sein, dass du und sie diese Hilfe brauchen.
Ich brauche das nicht.
Es gibt die Unterstützung ja nicht ohne Grund
Das geht weil ich den pflegegrad habe
Offenbar schon. Nur weil du das nicht möchtest bedeutet es nicht, dass du es nicht brauchst.
Einen Pflegegrad wird auch nicht ohne Grund vergeben, da dieser die Krankenkassen etc viel Geld kostet.
Ich brauche keine gekauften Freunde und zur Autismustherapie könnten mich auch meine Eltern begleiten. Und wenn sie das nicht können, könnte ich es auch einfach nicht machen. So ein fremder ist richtig unnötig
Die Person wird sich nicht mit dir anfreunden. Die Person wird mit Jugendamt etc zusammenarbeiten
könnten mich auch meine Eltern begleiten. Und wenn sie das nicht können, könnte ich es auch einfach nicht machen.
Genau DAS ist dein Problem!! Du willst, da es deine Eltern machen und denkst nicht im Traum daran, daß sie evtl. mal Hilfe brauchen oder Ablenkung.
Klar, und wenn es nicht deine Eltern machen, dann gehst du eben nicht hin!! So redet ein richtig bockiges kleines Kind!!
Nein die arbeitet nicht mit dem Jugendamt zusammen. Sondern mit einem Verein für behinderte
Genau DAS ist dein Problem!! Du willst, da es deine Eltern machen und denkst nicht im Traum daran, daß sie evtl. mal Hilfe brauchen oder Ablenkung.
Meine Eltern fahren meine Schwester auch oft zum Training oder zu Freundinnen. Da sagt auch keiner, dass sie mal Ablenkung brauchen. Aber wenn sie mich zur Therapie fahren sollen ist das natürlich riesig anstrengend
Und? Auch solche Vereine arbeiten mit Krankenkassen , Jugendämter etc zusammen.
Du solltest endlich mal aufhören so egoistisch nur an dich zu denken und auch mal an dein Umfeld.
Klar. Immer nur ich ich ich und warum nicht wie ich was will
Das stimmt nicht. Woher willst du das wissen? Weißt du wie viele Kompromisse ich Zuhause mache?
Was sollen wir denn sagen?
ALLES, was nicht deiner Meinung entspricht wird mit einem "aber" oder "nein" kommentiert und du versuchst dich rechtzufertigen.
Setz dich mit deinen Eltern zusammen, redet darüber. Die Frage hier zu stellen und dann alles kontern ist sinnlos.
Antworte doch nicht, wenn du nicht weißt was du sagen sollst
Du übersiehst in deiner Arroganz die Option, dass ich auch "Nein" schreiben kann, wenn Dinge mir gefallen und sie trotzdem falsch sind.
Ich finde deine Ansicht total interessant und weiß nicht was manche hier haben, du hast wohl frisch die Diagnose bekommen, und dir ist bewusst dass du Autismus hast und für die Situation finde ich deine Ansicht total menschlich und verständlich.
der kleine Bruder von meinem Mann hat auch Autismus und hatte in der Schulzeit z.B einen Schulbegleiter gestellt bekommen. das hat super funktioniert.
Auch wenn es sich für dich momentan so anfühlt, geht es nicht darum dir einen „Freund zu kaufen.“ Es geht echt darum deine Familie zu unterstützen und auch dich zu unterstützen. Finde das ist auch ein Zeichen der Liebe von deinen Eltern. Vielleicht sind sie momentan auch einfach überfordert. Und sie kennen dich gut:) vielleicht ist der Typ ja auch gar nicht so blöd, wie du denkst :)
Ein Schulbegleiter ist doch etwas total anderes. Den habe ich mittlerweile auch. Aber ich brauche niemanden der mit mir spielt..
Dann spielst du halt nicht mit Ihm/Ihr.
Das musst du doch auch gar nicht.
Es geht darum das deine Eltern sehr viel Zeit mit dir verbringen mehr als mit gesunden Kindern (sonst hättest du nicht die Pflegestufe).
Und dabei kommen deine Geschwister zu kurz, auch wenn sie das nicht so sehen, weil sie es schon immer so gewöhnt sind.
Damit deine Eltern mehr Zeit für deine Geschwister haben kommt jetzt jemand der sich mit dir beschäftigt.
Was ihr dann macht da ist die Familienhilfe wahrscheinlich sehr offen für deine Vorschläge.
Das ist kein Babysitter in dem Sinne, sondern eine Person, die dir im Alltag hilft, wenn du Probleme hast.
Das ist am Anfang zwar ziemlich ungewohnt, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.
Wenn es dich aber wirklich so sehr stört, mach es wie die Kids aus dem Video (du musst ein wenig vorspulen):
Die Familienhilfe spielt nicht mit mir oder begleitet mich zur Therapie. Die ist da, damit es uns als Familie besser.
Darum geht es aber nicht