bedeutung der Kaltzeiten für heutige Oberflächenformen Europas?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

erst einmal die Benennungen sortieren, das dürfte mehr als die halbe Miete sein:

  • Eiszeitalter: sind Perioden der Erdgeschichte, in denen mindestens ein Pol der Erde vergletschert ist http://de.wikipedia.org/wiki/Eiszeitalter Davon gab es mehrere, das für uns wichtigste ist das aktuelle: ww.de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4nozoisches_Eiszeitalter

  • Kaltzeit bezeichnet ... einen Zeitraum mit im Durchschnitt tieferen Temperaturen zwischen zwei Zeitabschnitten mit durchschnittlich höheren Temperaturen, sogenannten Warmzeiten. ... Ist ein Zeitraum ... innerhalb eines Eiszeitalters gemeint, so spricht man auch von einem Glazial. ww.de.wikipedia.org/wiki/Kaltzeit

Umgangssprachlich und in der älteren Literatur werden Kaltzeiten oder Glaziale häufig ungenau auch als Eiszeiten bezeichnet

Die Günz, Mindel, Riß, Würm - Eiszeiten sind eigenlich die Glaziale oder Kaltzeiten des aktuellen Känozoischen Eiszeitalters, in dem wir immer noch stecken (Arktis und Antarktis haben ja Eiskappen)

So; die Gletscher während der letzten Kaltzeiten haben z.B. im Gebirge Täler halbrund ausgeschliffen (U-Täler) und das abgeschliffene Material als Moränen, oder End-Moränen bis weit vor die Berge geschoben. (Voralpenlandschaft). ww.de.wikipedia.org/wiki/Mor%C3%A4ne

z.B. Gletscher aus dem Norden haben sehr große Granit-Steine aus Nordeuropa mitransortiert und beim Abschmelzen als Findlinge in der Ebene liegen lassen.

Hoffe, ich konnte ein paar Unklarheiten beseitigen ;-)

realfacepalm  12.09.2014, 13:37

Danke für den Stern! :-)

0

Hallo, Kaltzeiten, dazu gehören auch Eiszeiten, sind Zeiten, bei denen über viele Jahre die Durchschnittstemperaturen deutlich unter denen von z.B. heute liegen.

Die Eismassen haben ganze Gebirgszüge abgeschliffen, Geröll erzeugt und mit sich geführt.

Während der Eiszeiten entstanden z.B. die Urstromtäler in Norddeutschland. Man findet dort auch große Granitblöcke, die das Eis aus Skandinavien dorthin transportiert hat.

Ein schönes Beispiel für einen durch Eis abgeschliffenen Berg ist der Hohentwiel in Singen (nähe Bodensee). Dort steht ein Überbleibsel eines Vulkans, und zwar die Füllung des Vulkanschlotes, darauf thront mächtig eine Burganlage. Das äußere dieses Vulkans wurde von den Eisgletschern, von den Alpen kommend, komplett abgetragen.

Das Thema ist viel zu umfangreich, um es hier -auch nur ansatzweise- abhandeln zu können - besorge dir entsprechende Fachliteratur (dazu gibt es sehr viel). Es gab im Pleistozän eine Reihe von "Kaltzeiten" (Glazialen), dazwischen Interglaziale. Die Kaltzeiten selbst lassen sich weiter gliedern in Stadiale und Interstadiale. Und es gab weit mehr als die vier Kaltzeiten Günz, Mindel, Riß und Würm, die man noch aus der Schule kennt. Und die Formung der Erdoberfläche war auch ganz unterschiedlich, je nachdem ob man das vergletscherte Gebiet betrachtet (dort wieder unterschiedlich: Gebirge; Tiefland), oder das Periglazialgebiet (google dort: Glaziale Serie, Moränen, Löß, Schuttdecken, Eiskeile usw.) drumherum.

Hallo,

Kaltzeit und Warmzeit sind noch mal unterschiedlich. In einer Kaltzeit muss es nicht unbedingt zu Vergletscherungen kommen, genauso kann es in einer Warmzeit auch kühlere Perioden geben.

Aber grob kann man schon sagen, daß eine Kaltzeit meist auch eine Eiszeit mit sich führte und umgekehrt.

Gletscher der Eiszeiten haben ganze Landschaftbilder geformt. Sie haben z.B. die Norddeutsche Tiefebene abgeschliffen und Material transportiert, das in Form von Moränen (keine Gebirge!), Findlingen oder als Löss sich ablagerte. Wobei die Moränen an den Seiten und der Front aufgeschoben wurden, während die Findlinge meist als große Blöcke im oder auf dem Gletscher lagen. Durch sein Gewicht wurden ganze Landschaftsteile nach unten gedrückt. So hebt sich Skandinavien immer noch von dem ehemaligen Eisschild.

Beim Abschmelzen entstanden Urstromtäler. In einem liegt z.B. Berlin. Sieh Dir Norwegen an. Seine Landschaft wurde ebenfalls stark von Gletschern geprägt.

Auf manchen Felsen kann man noch das "Gekritze" von Gletschern sehen, sogenannte "Gletscherschrammen", die entstanden, als der Gletscher Material auf dem Felsen entlangschleifte.

Die "EISZEIT" ist ein ungenauer Begriff. Die "Eiszeit" bestand in Wirklichkeit aus VIER Kaltzeiten und drei Warmzeiten dazwischen.

In allen Kaltzeiten transportierten die Gletscher Geröllmasssen und lagerte sie dann (zu beginn einer Warmzeit) an Ihrem Ende ab.

Auf diese Art und Weise entstanden so genannte Endmoränen (Hügel, die aus Glatscher-Schutt- und -lehm) bestrhen). . Überall im Alpenvorland und in Norddeutschland gibt solche Endmoränen (z.B. Lüneburger Heide, Mecklenburg usw).

Lucian95 
Fragesteller
 21.01.2013, 15:00

DAAAANKE erstmal. Und diese Möraänen entstnaden gerade warum eben in Lüneburger Heide und so ???

Einfach weil die Gletscher ab da nichtmehr "weiterrutschen konnten" oder was??

0