Ballett in den USA (System , Klassen, Vergleiche)?

1 Antwort

Hi Lina,

auch wenn dich das jetzt vielleicht etwas enttäuscht, aber auch in Amerika wird nur mit Wasser gekocht. Soll heißen, dass es keine gravierenden Unterschiede gibt zu europäischen Systemen. Ballett ist international, andernfalls könnten keine amerikanischen Tänzer in europäischen Ensembles tanzen und umgekehrt.

Der einzig wirklich große Unterschied ist, dass es in den USA keine staatlichen Ballettschulen gibt, wo man eine kostenlose Ausbildung erhält. Die wirklich wichtigen Akademien sind an große Ensembles, wie das New York City Ballet (NYCB) oder das American Ballet Theatre (ABT) angebunden. Wenn man es schafft, dort aufgenommen zu werden, kostet der Unterricht immer noch eine schöne Stange Geld. Eine Ausnahme, nicht vom Preis, sondern vom Aufbau her, bildet nur die berühmte New Yorker Juilliard School of Arts, die, ähnlich wie unsere Hochschulen, Sänger, Instrumentalmusiker, Schauspieler und Tänzer ausbildet. Das Niveau ist dort in allen Sparten sehr gut und die Absolventen sind weltweit gefragt.

DLe Aufteilung der Unterrichtseinheiten ist nicht anders als bei uns, denn auch bei uns werden ja alle Fächer getrennt unterrichtet. Streichung und Ausgleichsgymnastik gehören genauso dazu, wie Modern Dance, Jazzdance, Nationaltanz, Las de deux, Repertoire und manche Fächer, die als Blockunterricht durchgeführt werden. Das variiert bei uns wie in Amerika von Schule zu Schule ein bisschen. Dazu gehören zum Beispiel, nur damit du dir etwas vorstellen kannst, etwa Flamenco und Kastagnetten-Technik. Mm oder Afrotanz, etc. Der Hauptunterricht besteht aber immer und überall aus ausführlichem, täglichen Unterricht im klassischen Ballett. Was in Amerika nicht so ausführlich unterrichtet wird, sind theoretische Fächer wie Tanzgeschichte und Kostümkunde, was ich persönlich sehr schade finde, da dieses Wissen in der Praxis sehr hilfreich ist.

Waß die privaten Ballettschulen betrifft, gibt es auch in Amerika gute und schlechte. Leider wird dort noch wenig er darauf geachtet, ob die Lehrer eine gute Ausbildung haben, als bei uns.

Es stimmt, dass es in den USA unzählige Ballettwettbewerbe gibt, EAs ich für einen ziemlichen Unsinn halte. Es wird dort auch viel Schlimmes angestellt. Mädchen werden dafür schon mit 7, 8 Jahren in Spitzenschuhe ge und die Mütter betreiben einen ungeheuren Aufwand und eigenen Wettbewerb, was die Kostüme betrifft. Es interessiert später auch niemanden, ob man den Wettbewerb XY in Kansas gewonnen hat oder nicht, da das kein Qualitätsbeweis ist. Anders sieht es bei den wirklich wichtigen Wettbewerben aus, wie dem Prix de Lausanne oder der Ballettwettbewerb in Varna. Diese Preise helfen einem später wirklich weiter und bestehen ja auch aus Weiterbildungen oder Elevenengagements s Alles andere ist ein ziemlicher Schmarren und dient eher der Eitelkeit ehrgeiziger Eltern und nicht sehr seriöser Lehrer. Bis vor kurzem hätte ich auch noch den den Young American Grand Prix zu den wichtigen Bewerben gezählt, da aber dort nun auch schon 9jährige auf Spitzenschuhen und magersüchtige Kinder akzeptiert werden, muss ich das ausnehmen. . teckt

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Tanzistleben  26.07.2018, 22:19

Sorry, ich war zu langsam mit der Korrektur. Entschuldige daher bitte die Schreibfehler.

Ich hoffe aber, ich habe deine umfangreiche Frage ausführlich genug beantwortet. Wenn noch etwas fehlt, schreib mir bitte einfach wieder.

Liebe Grüße

Lilly "Tanzistleben"

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