Auswendig lernen?

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Stumpfes lesen wird dir wenig bringen. Beim 3. Mal lesen wird dein Gehirn auf Autopilot schalten - und das willst du nicht. Du musst also einen Weg finden dein Gehirn bei der Stange zu halten. Und das schaffst du am besten mit regelmäßigen Pausen (z.b. 20min lernen, 10min Pause, alle drei bis vier Stunden eine größere Pause, zum Essen oder Bewegen) und Abwechslung in den Lernmethoden. Ich würde an deiner Stelle in etwa so vorgehen:

  1. Lies den Text ein mal von vorne bis hinten.
  2. Teile den Text in sinnvolle Abschnitte (z.b. nach Unterthemen)
  3. Versuche die einzelnen Abschnitte zusammenzufassen und in eigenen Worten wieder zu geben.
  4. Sortiere die Inhalte nach stumpfen Fakten und Verständnisfragen. Dinge wie Jahreszahlen, Formeln oder Vokabeln lassen sich am besten mit Karteikarten lernen, wenn du größere Zusammenhänge verstehen musst ist es besser einen Fließtext in eigenen Worten zu verfassen.
  5. Sprich mit jemandem über die Inhalte. Und wenn es nur deine Mitbewohner am Küchentisch sind. Versuche komplexe Inhalte in deinen Worten zu vermitteln und wiederzugeben, versuche auf ihre Fragen zu antworten und merk dir wo du noch Schwierigkeiten hast. Diese Teilbereiche solltest du dann noch mal wiederholen.
  6. Wenn möglich, bau dir Schaubilder oder Grafiken um das gelernte besser zu verstehen. Meine Tochter kann im Grunde ein ganzes Jahrhundert europäischer Geschichte bis ins kleinste Detail wiedergeben, weil sie in der Schulzeit einen gigantischen Zeitstrahl über ihrem Bett gebaut hat. Informationen noch mal anders aufbereitet zu sehen gibt deinem Gehirn neue Impulse und festigt dein Wissen.
  7. Wenn du Karteikarten hast, kleb sie überall hin. Häng dir eine Karte neben den Badezimmerspiegel, kleb dir Vokabeln in die Küche oder über deinen Schreibtisch…je öfter du diese Informationen in kleinen Happen irgendwo aufnimmst, desto eher bleibt sie hängen.

Und eins noch: schreib mit der Hand. Wirklich. Es gibt diverse Studien die zeigen, dass man Dinge, die man handschriftlich notiert besser behält als Dinge die man tippt. Altmodisch, ich weiß. Aber es hilft.

Wenn Du es so versuchst, wirst Du irgendwann - sehr bald! - die Krise kriegen und alles hinschmeißen. Denn Du hattest bisher keine Lust gehabt, irgendwas aufzunehmen - Du wirst auch jetzt keine Lust haben, irgendwas abzuspeichern. Desweiteren wirst Du keine Gelegenheit haben, Fragen zu stellen, wenn Dir etwas unklar ist.

Du solltest so lernen, die es die Schule vorgibt: Kontinuierlich. Die Brocken, die Du täglich bekommst, kannst Du locker in Deinen Kopf bekommen. Wichtig ist ja auch die mündliche Note. Sie zeigt, dass Du anwesend bist und mitmachst.

Deine Methode zu lernen, ist nicht empfehlenswert.

Wenn du dir die 20 Seiten 50 Mal hintereinander durchliest, ist das einzige was hängen bleibt dein Gehirn vor Stress. Guck es dir lieber aufmerksam und dann in Abständen an. Wenn du es dir zur Hälfte durchgelesen hast gönn dir eine kleine Pause 10-20 min+ und mache etwas was dich entspannt wie Musik usw. Danach kannst du weiter lernen.

Es kommt drauf an, was für ein Lerntyp du bist. Wenn du ein visuelles oder kognitives Gedächtnis hast, dann bringt deine Methode wahrscheinlich schon etwas. Wenn du ein gutes Kurzzeitgedächtnis hast, dann bringt das auch etwas. 20 Seiten kann man in vier Tagen schon schaffen, wenn man weiß, wie man sich am besten Sachen merkt.

So viel kannst Du gut in vier Tagen lernen!
Ich würde Dir aber empfehlen, es nicht nur durchzulesen, sondern zum Beispiel eine Zusammenfassung zu schreiben (somit befasst Du Dich mit dem Inhalt und filterst nach den wichtigsten Informationen) und dann anhand dieser zu lernen. Ansonsten könntest Du Dich ja auch abfragen lassen und/oder Dir den Text laut vorlesen, so dass Du ihn nicht nur siehst, sondern auch hörst:)
Aber das mit der Zusammenfassung hilft mir immer gut!

Viel Glück:)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung