Außenwasserhahn nutzen ohne Zähler?
Hallo zusammen,
Zu meiner neuen Wohnung gehört ein Hof mit Wasserhahn (ohne Grünfläche).
Diese Leitung hat als einzige keinen separaten Zähler, sondern geht direkt ab vom Kaltwasserzulauf des Hauses. Sonst hat jede Leitung einen eigenen Zähler.
Mein Vermieter möchte einen Zähler installieren lassen.
Ist das notwendig? Kann der Verbrauch nicht auch über den Gesamtverbrauch des Hauses erfasst werden?
2 Antworten
Wenn der Vermieter einen Zähler installieren lassen will, dann darf er das.
Ist das notwendig?
Nicht zwingend, wenn sich alle Mieter einheitlich verhalten und keine Abrechnung beanstanden, die auf dieser Differenzberechnung beruht. Wenn auch nur ein Mieter Zicken macht, hat der Vermieter schlechte Karten bezüglich des Außenwasserhahns.
Kann der Verbrauch nicht auch über den Gesamtverbrauch des Hauses erfasst werden?
Natürlich. Man kann vom Gesamtverbrauch das abziehen, was über die Wasserzähler der einzelnen Wohnungen verbraucht wurde und den Rest z. B. nach Wohnflächenanteil auf die Mieter umlegen.
Erlaubt ist es allerdings nicht, bzw., wenn ein Mieter diese Art der Verteilung beanstandet, muss der Vermieter die Kosten des nicht gemessenen Verbrauchs selbst bezahlen. Insofern verstehe ich, warum der Vermieter einen zusätzlichen Zähler anbringen will.
Jetzt noch was zum Überlegen:
Wasserverbrauch fällt in den Wohnungen an und durch den Außenwasserhahn. Summiert man die Verbräuche aller Zähler auf und vergleicht sie mit dem Gesamtverbrauch des Hauses, kann es trotzdem sein, dass mehr Wasser verbraucht wurde, als insgesamt gemessen wurde. Mal mehr, mal weniger und man fragt sich, wie das sein kann. Das kann dann verschiedene Ursachen haben:
Zum Beispiel ein Leck in einer Leitung oder das Nachfüllen der Heizungsanlage? Das können mal mehr und mal weniger hohe Differenzen sein. Diese nicht gemessenen Mengen sind aber dann auf den Zustand Haustechnik zurück zu führen und dafür müssen die Mieter im Allgemeinen nicht aufkommen. Insofern bedeutet der zusätzliche Zähler noch ein Stück mehr Fairness.
Ja, das ist notwendig. Der Vermieter könnte sonst gar nicht mehr nach Verbrauch abrechnen, wenn nicht überall ein Zähler dran ist. Mit der Differenz zum Gesamtverbrauch zu rechnen kann ungenau werden und ist fehlerbehaftet.
Schlucken tut er es in der Praxis aber oft nicht, sondern es fällt eher gar nicht auf. Der Vermieter nimmt ja einfach den Betrag laut Wasserversorger und legt den um. Es hängt dann von den Mietern ab, ob es jemandem auffällt, dass da noch eine nicht erfasste Wasserentnahmestelle ist.
Genau genommen, darf man also nicht mit der Differenzberechnung Kosten aufteilen. Ohne Zähler müsste sie der Vermieter "schlucken".