Ausbildung zum Chemikant mit Fachhochschulreife
Hallo,
dieses Jahr im Sommer werde ich wohl eine Ausbildung zum Chemikanten anfangen. Man hat mir nun angeboten während der Ausbildung die Fachhochschulreife zu absolvieren und zwar per Abendschule 2-3 mal die Woche. Ich besuche zur Zeit ein Berufskolleg und mache dort meine Fachhochschulreife im Bereich Naturwissenschaften. Meine Noten haben einen Durchschnitt von ca. 2,3.
Nun meine Frage an euch. Meint ihr es ist machbar die Ausbildung und die Fachhochschulreife gut abzuschließen? Würde es schon gerne machen da ich dann nach der Ausbildung eine gute Vorbereitung für die Weiterbildung habe. Ich könnte dann sogar studieren gehen. Es wäre nett wenn ihr mir Ratschläge gebt.
Mit freundlichen Grüßen
4 Antworten
Wenn Sie es sich zutrauen, würde ich Ihnen unbedingt raten, die FHR zu machen; die FOR haben Sie mit bestandener Lehrabschlussprüfung ohnehin in der Tasche. Mit der FHR können Sie dann an einer Fachhochschule ein Studium der Chemie oder der Verfahrenstechnik aufnehmen und haben dann einen ganz anderen Hintergrund als die meisten Ihrer Mitstudierenden, die aus dem Laborbereich kommen. Ich kann mich noch gut an das AHA-Erlebnis als Ing-Student im letzten Semester auf der ACHEMA erinnern, als wir zum ersten Mal einen Wärmetauscher in Natura sahen, nachdem wir alle schon die Auslegung und Wärmeübergänge zigmal durchgerechnet hatten. Das wird Ihnen dann mit Sicherheit nicht passieren. Als Chemie-Ingenieur mit betrieblicher Grundausbildung stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen!
Warum so niedrig in die Chemie einteigen, wenn du danach studieren willst? Ich will jetzt niemanden auf den Schlips treten, aber grob ausgedrückt steigst du mit dem Chemikanten auf so ziemlich der niedrigsten Stufe ein. Besser wäre da der Chemielaborant oder wenn es nicht ganz so stark praktisch sein soll, dann der Chemisch-technische Assistent. Letzteres wäre rein schulisch mit fachpraktischem Unterricht und einem Betriebspraktikum. Das Ganze in zwei Jahren und wenn du die FH-Reife haben willst, dann gibt es zwei schriftliche Prüfungen (Deutsch und Englisch) mehr und ein halbjähriges Betriebspraktikum mit Facharbeit hinten dran. Wäre dann auch Schüler-BAföG gefördert, wenn du dir um das finanzielle Sorgen machst. An eine Ausbildung zum Chemielaboranten kann bei Eignung statt dem normalen Abschluss auch gleich der Abschluss zum Chemisch-technischen Assistenten absolviert werden. Daran kann man dann auch problemlos mit einem 6-monatigem Betriebspraktikum die FHR anhängen. Muss natürlich vor Prüfungsantritt angegeben werden, dass du gedenkst diese zu erreichen. Ergibt dann: "Staatlich geprüfter chemisch-technischer Assistent". Daran lassen sich zahlreiche Weiterbildungen anschließen, wenn es kein Studium werden will, Chemietechniker um nur eine zu nennen.
Warum ich so "niedrig" einsteigen will? Ganz einfach. Ich arbeite halt lieber im Werk als ins irgendein einem Labor. Ich will nicht nur Chemie als haben, sondern breiter gefächert sein. Später würde ich auch lieber ein Studium in Verfahrenstechnik absolvieren. Trotzdem bedanke ich mich für Ihre Antwort .
Ja möglich ist es. Es erfordert von dir aber auch einen gewissen Anteil an Disziplin, da du natürlich weder Ausbildung noch den Unterricht für die FHR vernachlässigen darfst. Wenn es angeboten wird und du dir ein wenig Disziplin zutraust, dann würde ich es machen.
Es tut mir leid ich habe mich verschrieben. Natürlich mache ich zur Zeit nicht die Fachhochschulreife sondern die Mittlere Reife im Bereich Naturwissenschaften.