Aus Trafoleistung Stromstärke eindeutig ableitbar?

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Bei mehreren Sekundärspannungen wird die Nennsekundär–Stromstärke aus der höchsten Sekundärspannung errechnet. Die Anzapfungen können daher nur mit der aus Leistung und höchster Sekundärspannung errechneten Stromstärke belastet werden.

Wird für verschiedene Sekundärspannungen jeweils die volle Leistung gefordert, so ist die Leistung oder die Stromstärke einzeln anzugeben.

Quelle:https://www.riedel-trafobau.de/Produkte/Informationen_Technik.php

treppensteiger  09.01.2020, 17:12

In dem link steht was von Leistungsreduzierung durch erhöhten Aufstellort. bei 4000m üNN nur noch 80%... Ist dort die Luft so dünn, dass sie nicht mehr genug kühlen kann oder warum sollte sich das ändern?

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ProfDrDrStrom  09.01.2020, 20:06
@treppensteiger

Mit zunehmender Höhe nimmt die Durchschlagsfestigkeit ab.

Die Luft als Isolationsmedium wird in der Höhe im wahrsten Sinne des Wortes dünner. Auf N.N. ist die Durchschlagsfestigkeit am höchsten und nimmt mit jedem Höhenmeter ab.

Die Norm UL/EN 60950-1 betrachtet das unter anderem.

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Das ist nicht richtig. Zum einen ist die Leistung das A und O. wenn du maximal einen Strom aufnehmen kannst von 3,33A bei 36V kannst du bei einer kleineren Spannung einen höheren Strom aufnehmen, denn es geht um die Leistung die verbraten wird.

3,33A max ist ebenfalls nicht richtig, da es sich um eine Scheinleistung handelt, denn Scheinleistung wird immer in VA angegeben und bedeutet Volt/Ampere. Die Formel P=U*I gilt nur für Stromkreise ohne Blindleistungsanteil ansonsten erhältst du die Scheinleistung also S=U*I.

Die Scheinleistung bei Transformatoren entsteht dadurch, weil Induktivitäten im Wechselstromkreis für eine Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom sorgen und dann reaktiv auf das Netz wirken also Zurückwirkend und somit eine Blindleistung entsteht, die das Netz zusätzlich belastet.

Du kannst die Wirkleistung P Über den Phasenverschiebungswinkel berechnen mit dem du dein Trafo maximal belasten kannst. Dieser wird definitiv kleiner als 120VA sein. Die Wirkleistung P in Watt kannst du dann für deine Formel verwenden.

Du könntest auch mit einer Kapazität kompensieren, das ändert zwar nichts an der Belastung deines Transformators aber entlastet dafür deine Zuleitung und das Netz insgesamt. Die TAB also Technische Anschlussbedingung fordert sogar eine Kompensation von Blindleistung. Ein kleiner Trafo ist da nicht die Welt aber größere Anlagen können im Netz Probleme machen.

Natürlich solltest du auch deinen Transformator nicht durchgehend auf Vollast laufen lassen. Es macht Sinn ansonsten einen etwas größeren Transformator zu wählen, der die geforderte Belastung sicher Standhält. Überdimensionieren ist also sogar besser wenn es dann technisch umsetzbar ist, denn ein Trafo was mehr aushält könnte unter Umständen auch größer und teurer sein usw usw. :)

atoemlein 
Fragesteller
 08.01.2020, 21:25

Stimmt, die 3,3A sind zu optimistisch, es ist ja VA (VoltAmpere) und nicht Watt angegeben. Wobei es meist recht gut übereinstimmt bie Trafos, wo alles angeben ist, als gäbe es keine Blindleistung.

Aber der Max.Strom ist doch auch durch die Drahtdicke gegeben.
Und da es nur EINE Wicklung ist mit konstantem Querschnitt, nehme ich nicht an, dass sie den Trafo auf die kleinste Spannung und damit proportional zunehmenden Strom ausgerichtet haben.

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Elektro353  08.01.2020, 21:50
@atoemlein

Du redest vom Spannungsfall richtig? Der Spannungsfall in % ist durch die Draht dicke, die länge, dem Material und der Stromstärke gegeben, das ist korrekt aber du greifst ja nicht immer in der vollen länge ab. Um eine kleinere Spannung am Trafo abzugreifen greifst du ja an einem Punkt mit weniger Windungen ab, was die länge deiner Leitung verändert und damit den Spannungsfall verringert, so kann auch ein größerer Strom fließen.

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atoemlein 
Fragesteller
 09.01.2020, 00:31
@Elektro353

Der Spannungsabfall ist hier nicht das Wesentliche. Ich weiss schon, dass bei weniger Windungen ein Strom fliessen kann.
Dennoch gilt die Formel N1/N2=I2/I1 natürlich nur innerhalb der Grenze der Belastbarkeit der Wicklung (Drahtdicke, Kompaktheit/Kühlfähigkeit der Wicklung).
ProfDrStroms Antwort hat da nun etwas mehr Klarheit gebracht.

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Elektro353  09.01.2020, 18:54
@atoemlein

Ah ja stimmt Tatsache. Das liegt an der Stromdichte die habe ich tatsächlich nicht beachtet, dafür möchte ich mich an der Stelle nochmal entschuldigen, da habe ich nicht aufgepasst.

Bei einem höheren Strom durch den gleichen Querschnitt erhöht sich die Stromdichte also A/Quadratmillimeter. Eine größere Stromdichte sorgt für eine schnellere Erhitzung des Drahtes und da Kupfer ein Kaltleiter ist erhöht sich mit der Erwärmung des Drahtes auch der Spannungsfall also die Verlustleistung die eben in Wärme umgewandelt wird und dein Draht brennt durch.

Tatsächlich, der Draht muss für eine höhere Stromstärke einen größeren Querschnitt besitzen, damit die Stromdichte nicht zu groß wird also die maximale Stromdichte nicht erreicht wird.

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Die Kupferverluste steigen stark an, wenn du statt 3A 10A ziehst. Bei gleichem Drahtquerschnitt (davon gehe ich mal aus) hättest du dann die dreifache Verlustleistung sekundär, die in einem 3 mal kleineren Wicklungsvolumen umgesetzt würde. Das wird zu starker Erwärmung führen. Gefühlsmäßg würde ich daher sagen, dass nicht mehr als die 3A fließen sollten. Kann aber auch sein, dass der Trafo für die 10A augelegt wurde. Das kann man nur aus dem Datenblatt ersehen.

Ausprobieren...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Elektronik/Nachrichtentechnik, Schaltungstechnik
atoemlein 
Fragesteller
 08.01.2020, 21:21

Das sehe ich im Moment auch so. Datenblatt fehlt, nur Anschrift am Trafo, und eben ohne Stromstärken.

Da es nur EINE Wicklung ist mit konstantem Querschnitt, nehme ich nicht an, dass sie den Trafo auf die kleinste Spannung und damit proportional zunehmenden Strom ausgerichtet haben.

Ich vergleiche dann mal mit Trafo mit ähnlichen Leistungen und Drahtquerschnitten.

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120 : 24 = 5A bei 24V

120 : 12 = 10A bei 12V

Die Formel lautet: I=P/U

atoemlein 
Fragesteller
 08.01.2020, 21:19

Formel ist mir natürlich klar.

Aber da es nur EINE Wicklung ist mit konstantem Querschnitt, nehme ich nicht an, dass sie den Trafo auf die kleinste Spannung und damit proportional zunehmenden Strom ausgerichtet haben.

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heilaw  08.01.2020, 21:26
@atoemlein

Ja das stimmt, hatte nicht nit ener Wicklung gerechnet. sondern mit 3.

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heilaw  08.01.2020, 21:48
@heilaw

Aber anderseits ist die Wicklung 36V gegen 12V nur ein drittel. Das ich durch durch Spannungs und Strommessungen, in der Realität, mal nachvollziehen.

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