Audi 80 als Anfänger?
Hallo,
ich werde in einem halben Jahr voraussichtlich meinen Führerschein machen und habe mal so nach Autos recherchiert - insbesondere Audi da dies meine „Lieblingsmarke“ ist.
Ich möchte ein Auto, das noch ein paar Jahre hält, gut aussieht, nicht all zu teuer im Unterhalt ist und einfach zu fahren ist.
Bin dann auf den Audi 80 B4 und B3 gestoßen, beides welche die relativ günstig im Unterhalt sind, gut sein sollen und mir optisch sehr gefallen.
Ich habe mich mal informiert, Versicherung um die 300-400 Euro, KfZ Steuer um die 120, stimmt das? Würde ihn, da mir gesagt wurde dies sei günstiger auf meinen Vater versichern aber mich als Fahrzeughalter angeben.
Und: wenn ich einen bis ‘92 nehme kann ich ihn ja auch mit H-Kennzeichen also Oldtimer anmelden… das wäre 191 KfZ Steuer und ca 100 für Versicherung.. da spare ich ja auch ein wenig, geht das als Fahranfänger?
Was meint ihr, geht das als erstes Auto? Falls nein; wieso?
Danke.
4 Antworten
Ich hatte bis vor 2 Jahren einen Audi 80 B4. Diese Autos sind zur Zeit günstig in der Anschaffung, allerdings ist der Benzinverbrauch hoch (meiner brauchte ausserhalb von Autobahnen ca 16-17 Liter/100 km). Wäre daher ausgehend von den jetzigen Benzinpreisen nur gut wenn du wenig fährst. Modelle mit Einspritzmotor (ich hatte Vergasermotor) verbrauchen wohl weniger, aber sind bei einem Oldtimer störanfälliger.
Hallo!
Der Audi 80 ist aus meiner Sicht durchaus als Anfängerauto geeignet, mein Bruder hatte auch einen 1989er Audi 80 1,8S mit 90 PS: Kein schlechtes Auto und sehr zuverlässig bis ins Alter. Der weiße Audi 80 wurde von ihm alles andere als geschont, aber er funktionierte problemlos bis ca. 260.000 Kilometer, dann hat er ihn 2014 verkauft und der hatte ihn nochmal zwei Jahre in Betrieb.
Der 80 hat nur wenige ernsthafte Schwächen, in Kurzform das Kühlsystem, die Vorderachse, die Bremsschläuche, den Zahnriemen (bitte penibel kontrollieren und wechseln, am besten alle vier Jahre - ist kein großer Aufwand, gern mit Wasserpumpe dazu) sowie Kleinigkeiten wie undichte Rückleuchten. Ersatzteile sind durchweg günstig zu bekommen. Rost kann ein Thema sein, die Vollverzinkung stößt nach bis zu 35 Jahren (B3 kam 1986 raus) an ihre Grenzen - es wird aber selten dramatisch. Das sind eher undichte Wärmetauscher der Heizungsanlage schon eher: Wenn du einen 80 ansiehst, fahre ihn Probe und achte drauf, ob er im Innenraum merkwürdig riecht, ob die Scheiben frei werden, ob der Fußraum nass ist und ob der Kühlwasserstand passt. Die Heizungsanlage wird über das Kühlsystem gespeist und wenn der Wärmetauscher undicht ist, frisst der 80 am laufenden Band Kühlwasser, ohne dass ein Leck unter dem Auto ersichtlich ist - erst recht, wenn man die Heizung anwirft. Der Austausch ist sehr komplex. Da muss das Armaturenbrett raus. Ich habe das mal gemacht und saß einen ganzen Tag an dem Ding rum.
Meiden sollte man auf jeden Fall auch die Automatikgetriebe des Audi 80 mit anfangs nur drei Gängen (der B4 hatte dann ab 1991 vier Gänge, was die Sache aber nicht besser macht). Beide Automaten sind nur selten dicht, sind schlecht abgestimmt, arbeiten ruckelig, machen den 80 langsam, durstig und spaßarm. Die an sich sehr agilen 90-PS-Benziner in B3 und B4 sowie der 2.0E mit 115 PS fühlen sich dadurch an wie asthmatische Motörchen mit maximal 75 PS und saufen bis zu 15 Liter auf 100 Kilometer, was schon vor 30 Jahren unzeitgemäß war und kein Vergleich etwa mit der Automatik des Opel Vectra A oder des 190er-Mercedes.
Was man noch wissen sollte: Der 80 nimmt die Nachrüstung von Zubehör elektrischer Art (Radios usw.) krumm, weil er eine nicht direkt einfache Elektrik hat. Die lässt man am besten so, wie sie ist. Im Audi 80 meines Bruders wurden vom Vorbesitzer etwa C-Netz-Telefon, Standheizung und CD-Wechsler eher suboptimal selber eingebaut, es gab laufend Probleme damit und Kriechstrom; am Ende half nur der Ausbau aller Aggregate. Selbst das nachgerüstete Radio bereitete Probleme: Wollte mein Bruder Radio (das originale "Audi gamma" war drin) hören, ging die ganze Innenbeleuchtung an, obwohl das Außenlicht nicht betätigt wurde. Hier muss man unbedingt aufpassen, zumal der damals als sportlich angehauchter Mittelklassewagen verstandene Audi 80 auch immer eine gewisse Tuninggemeinde hatte und schon zu Neuwagenzeiten gern an ihm herumgebastelt wurde - leider nicht immer professionell!
Letztlich würde ich dir einen Audi 80 B4 2.0 mit 90 PS vorschlagen. Der ist oft zu bekommen, schon der 2.0E ist seltener. Natürlich handgeschaltet und serienmäßig, mit wenigen Vorbesitzern; langweilige Farbe, wenig Extras (je weniger umso besser), vielleicht etwas verdellert oder verkratzt vom Opa, aber technisch immer instand gehalten ggf. vom VAG-Händler nach Scheckheft - und dafür werden an die 2000 Euro fällig. Das Interesse konzentriert sich beim B4 auf Fünfzylinder, Sechszylinder, S2, wenig gelaufene Avant und die limitierte Sonderserie "Audi 80 Competition", der Rest verschwindet neben Golf 3 und Ford Escort in der Billigpreisklasse, weil niemand so ein Auto will. Ein typischer weißer, grüner, roter oder von mir aus goldmetallicfarbener Audi 80 B4 mit 90 PS und vielleicht Schiebedach und Kassettenradio ist das Gegenteil von dem, was der normale Autokäufer sucht und für "echte" Youngtimerliebhaber bestenfalls ein Winterauto. Selbst mit H-Kennzeichen will so was niemand haben, der 80 wirkt für einen Oldie viel zu "modern".
120 Euro Steuer pro Jahr ... das kommt hin, gilt aber nur, wenn der Vorbesitzer einen Kaltlaufregler nachrüstete. Das wurde um ca. 2004 herum ermöglicht, aber gerade der typische Audi-80-Fahrer hat oft was machen lassen. Man muss hierzu in die Kfz-Papiere schauen und im Servicebuch sollte eine ABE dabei sein für das Teil. Der 80 meines Bruders hatte auch schon einen Twin-Tec-Kaltlaufregler.
Für den Kauf eines B3 spricht übrigens im Vergleich eigentlich nichts. Im Gegenteil: Der Kofferraum ist klein und schlecht nutzbar, man sitzt nicht so gut, die Verarbeitung ist nicht ganz so gediegen, es gibt meist weder ABS noch Airbags und procon-ten auch nur selten. Es tauchen zwar immer wieder sehr gepflegte Audi 80 B3 1,6 oder 1,8S auf, aber ... das ist alles nicht so gut wie ein B4 2,0 mit 90 PS, der alle Schwachstellen ausrottete und auch optisch moderner wirkt. Außerdem sind vom B3 noch einige Exemplare des RN-Motors (1,6-Liter mit 75 PS) im Umlauf, der einen Hand-Choke aufweist - absolut nervig und für einen Einsteiger kaum zu empfehlen, selbst wenn die Vergaser des Audi 80 selten problematisch sind.
Ein guter B4 sollte für dich passabel sein, 1993 gab es das Sondermodell "Audi 80 Europa" und 1994 das Sondermodell "Audi 80 comfort" mit jeweils einigen Extras wie Alurädern, Metallic-Lackierung, Radioanlage "beta" und E-Schiebedach. Hier findest du eine Kaufberatung, die gut gemacht ist. Ich hoffe ich konnte dir helfen :-)
Hallo so ein Auto fährt man nur als Hobby im Sommer nicht das ganze Jahr und auch nicht jeden tag die brauchen viel zu viel Sprit, und 170 PS ist für ein Anfänger sehr teuer, ich empfehle ein neueres Modell eher kein Audi eher von Opel oder Ford oder ähnliches bis max 100 PS das reicht für den Anfang , am besten als 2 Wagen deiner Eltern anmelden dann ist es billiger und wann Du mehrere Jahre Unfallfrei gefahren bist, kannst Du die FS Jahre mitnehmen
weil ein Oldi zu schade ist jeden Tag zu fahren, damit macht man hin und wieder eine sonntagsfahrt sonst nichts
Guterhaltene Audis mit H-Kennzeichen dürften dein Budget stark übersteigen.
Und ab einem gewissen Alter werden die Reparaturen wieder deutlich teurer weil Ersatzteile nur schwer zu bekommen sind.
sind die im guten Zustand wirklich so teuer? Familie würde um die 4000 stellen und ich selber kann auch noch so 2000 dazu zahlen…
Audi 80 aus den 90ern sind selbst in gutem Zustand billig. 1000-1500 Euro reichen auf jeden Fall. Ich hatte bei meinem trotz Kaufpreis von nur 500 Euro im ersten Jahr nach dem Kauf null Reparaturen.
Den Audi 80 gibt es doch als 69 bis 90ps Variante… und wieso nur im Sommer..?