Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki- unvermeidlich für die Beendung des 2. Weltkriegs?

10 Antworten

Klingt zwar dämlich, aber "Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende".

Unvermeidlich war das Ganze bestimmt nicht, aber Japan einnehmen heisst Insel für Insel zurückerobern.

Bei jeder Insel muss eine Offensive gestartet werden, und wie so etwas aussehen kann hat man ja in Iwo Jima gesehen.

Also kommt es bei den Allierten zu einer ganz kühlen Rechnung: entweder jetzt ein für allemal zuschlagen mit der Atombombe - oder aber nochmals hunderte oder tausende Marines opfern, um jede Insel einzeln ein zu nehmen.

Dazu kommt, was martinzuhause richtig gesagt hat: es war eine neue Waffe - und Kriege sind immer dazu bestimmt, um neue Waffen zu testen.

Schlussendlich war da noch der Rivale Russland - wenn die USA die Atombombe "testet" und damit Russland abschreckt und den Krieg damit zu Ende bringt und dann auch noch das Leben vom amerikanischen Soldaten rettet, dann haben die USA vier oder fünf mal gewonnen ... also lass die Enola Gay fliegen!

zetra  23.01.2017, 09:10

Die Sowjetunion war kein Rivale, sondern Teil der Alliierten, also Verbuendeter. Sie hielten ihre Vertraege ein, die Japaner in China zu besiegen.

Die Inseln waren alle schon erobert, die Hauptinsel war das letzte Ziel.

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Pasbal  23.01.2017, 09:25
@zetra

Die Sowjetunion war offiziell Verbündeter - es war aber bloss eine Zweckehe - und der kalte Krieg war schon ganz deutlich am Horizon zu sehen.

Dass alle Inseln schon erobert waren ist falsch - siehe z.B. Hakkaido - oder Operation Auguststurm!

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zetra  25.01.2017, 20:58
@Pasbal

Was ist daran falsch, alle Punkte sind genannt worden, der Zeitpunkt der A-Bombenabwuerfe steht hier zur Debatte, sowie der Restkampf in China und Korea.

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Die Abwürfe waren nicht unvermeidlich - der auf Nagasaki sowieso nicht.

Schon vorher sind diverse japanische Städte konventionell bombardiert worden und hatten zum großen Teil deutlich größere Schäden und Opfer zu verzeichen als Hiroshima und Nagasaki (z.B. Tokyo März '45) - ohne daß das für die japanische Führung ein Grund zur Kapitulation gewesen wäre.

Den Ausschlag gab vielmehr der Kriegseintritt der Sowjetunion gegen Japan.

In den USA wußte man auch sehr genau, daß die Japaner kurz vor der Kapitulation standen:

"Die Japaner waren zur Kapitulation bereit, und es war unnötig, sie noch mit diesen furchtbaren [Waffen] anzugreifen." (Dwight D. Eisenhower) Diverse andere führende Militärs wie MacArthur und Nimitz äußerten sich ebenso.

Nein, es ging lediglich darum, die neue Waffe am lebenden Objekt zu testen, und gleichzeitig mit ihr die Sowjets einzuschüchtern.

Den Japanern ging es eigentlich nur darum, mit möglichst geringem Gesichtsverlust zu kapitulieren. Interessanterweise hatten die Alliierten vorher eine bedingungslose Kapitulation gefordert.Tätsächlich jedoch blieben Kaisertum und Staatsapparat unangetastet.

zetra  19.01.2017, 21:08

Ich haette noch geschrieben, das stehende Heer der Japaner stand ja in China Kwantungarmee mit knapp 1 Million Soldaten und voll unter Waffen. In Korea waren sie und eine Besatzungsmacht in Singapur. 

Diese Truppen wurden ja,vertragsgemaess von der Sowjetunion, geschlagen AUGUSTSTURM. Erst dann kapitulierten die Truppen  in Singapur. In Korea fanden entsprechende Kaempfe statt.

Diese Vorgaenge passierten ja 1 Monat nach der Kapitulation des Tenno in der Tokioer Bucht, somit duerfen sie nicht unter den Tisch fallen. 

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Hegemon  19.01.2017, 21:39
@zetra

Ja, richtig. Daß die Kwangtungarmee erst nach dem Auguststurm kapituliert hat, ist ein weiterer Beleg dafür, daß die Atombomben nicht für die Kapitulation erforderlich waren. :-)

Die Wehrmacht hat auch weder nach Dresden noch nach Hamburg kapituliert.

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zetra  20.01.2017, 08:15
@Hegemon

Wir verstehen uns immer besser, Informationsaustausch loest Probleme. Heute sitzt ja Trump am Schreibtisch im weissen Haus, es koennte spannend werden?

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zetra  20.01.2017, 11:48
@Hegemon

Ein sehr guter Artikel: Allerdings sind diese Tatsachen schon laenger bekannt. Der US-Mainstream, vorneweg Truman, sagten ja aus, eine Invasion haette bis zu einer Million Soldaten das Leben gekostet. Diese Maer, in die Welt gesetzt, fuer die Aufbesserung der eigenen Moral, ist ja Heute noch all gegenwaertig, somit muss ab und zu immer wieder einmal die Wahrheit auf die Fuesse gestellt werden.

Laermende Falken, die hier wieder bolchewistische Propaganda vermuten, denen muss man mutig entgegentreten, keinen Spalt frei lassen fuer ihre Hetze. PS. Schon damals, den Russen beeindrucken, noch Fragen?

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Die zweite war ein Test und hätten sie noch ne dritte andersartige gehabt, wäre die auch geflogen. Über die erste kann man sich streiten. Meiner Meinung nach kann es nicht sein, dass man eine ganze Stadt wegmacht.

Es ist immer einfach, aus der geschichtlichen Distanz von 70 Jahren heraus zu Argumentieren, weil man Wissen und Kenntnisse heranziehen kann, die den Entscheidern zum Zeitpunkt einer Entscheidung

  • nicht
  • nicht vollständig
  • nicht in dieser Form
  • nicht in voller Kenntniss der Wirkung

vorgelegen haben. Natürlich kommt man mit dem heutigem Wissen und nach heutiger Sicht der Dinge oft zu einer anderen Erkenntniss als zum Zeitpunkt des Ereignisses.

Aus heutiger Sicht stellen sich Dinge oft anders dar, als wenn man selbst unmittelbar betroffen ist und Entscheidungen trifft.

Urteilen darf man aber nur nach der Faktenlage, wie sie sich dem Entscheider zum Zeitpunkt der Entscheidung dargestellt hat. Nachher ist man immer schlauer.

Vielleicht solltest Du anstatt einer Pro/Contra Darstellung eher eine

Kenntniss- / Absichts -/Wirkunsanalyse vornehmen und Dich dabei in die Situation der Entscheider hineinversetzen.

Mich wundert, dass hier bisher nicht zwischen Hiroshima und Nagasaki unterschieden wurde.

Für die zweite Bombe gibt es aus meiner Sicht KEINERLEI Rechtfertigung.

Auch der erste Bombenabwurf war nicht "unvermeidlich". Japan war praktisch kapitulationsbereit.

Aber "man" hatte nun mal die Bomben - auch als Machtdemonstration gegenüber der Sowjetunion. Also wurden sie auch eingesetzt.

Das dabei benutzte Argument: Rettung von einigen Tausend GI-Leben.

Gruß, earnest

Pasbal  17.01.2017, 15:40

Um deine Antwort mit meiner zu verlinken:

Die zweite Bombe war eine Plutonium-bombe (Fat Man) - man hat also getestet, ob auch diese Bombe funktionniert.

Und wenn man einem knienden noch mit dem Fuss ins Gesicht treten kann, dann ist man auch sicher, dass er sich legen wird ... was soll ich sagen ...

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jackthegiant  19.01.2017, 14:53

1. Japan war überhaupt nicht kapitulationsbereit ,sonst hätte Japan die bedingungslose Kapitulation vor Hiroshima und Nagasaki schon unterschrieben.

2.Auch nach der ersten Bombe war Japan und der Tenno nicht bereit die Kapitulation anzunehmen. Erst nachdem dem Kaiserhaus das Fortbestehen nach der Kapitulation zugesichert wurde ,waren sie auch bereit aufzugeben. (Quelle: Wikipedia Kapitulation Japans)

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earnest  19.01.2017, 15:06
@jackthegiant

Nicht kapitulationsbereit?

Seltsam, dass Eisenhower das völlig anders sah. Andere führende Militärs ebenso - siehe die Antwort von Hegemon.

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earnest  19.01.2017, 15:09
@earnest

Seltsam auch, dass da in deinem Wiki-Artikel im zweiten Absatz etwas anderes steht: Da ist von Friedensfühlern die Rede, die vom japanischen Militär ausgestreckt wurden.

Der Tenno war eh mehr oder weniger außen vor.

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jackthegiant  19.01.2017, 15:16
@earnest

Wäre Japan gewillt gewesen zu kapitulieren ,hätten sie es vor den Bomben auch getan.

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jackthegiant  19.01.2017, 15:20
@earnest

Ja und zwar informell mit der Sowjetunion . Und zwar um einen besseren Frieden zu bekommen als den von den Amis.

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zetra  19.01.2017, 15:33
@jackthegiant

Das stehende Heer in China musste erst geschlagen werden, danach kam erst die Einsicht, wie gesagt, einen Monat nach den Bomben.

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earnest  19.01.2017, 15:43
@jackthegiant

Du hast den zweiten Absatz offenbar immer noch nicht verstanden.

Ich bin deshalb hier jetzt raus - es hat keinen Sinn...

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earnest  19.01.2017, 15:45
@jackthegiant

Du hast offenbar nicht zur Kenntnis genommen, dass ich zwischen "Bombe 1" und "Bombe 2" unterschieden habe.

Aber, wie gesagt: Ich bin jetzt hier raus.

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