Asperger bekommt zu viel Aufmerksamkeit?

7 Antworten

Ich stimme dir teilweise zu, teilweise aber auch nicht.

Zuerst einmal ist wichtig zu wissen: Die einzelnen Unterformen des Autismus werden nicht mehr unterschieden - und das nicht erst seit Gestern. Die Gründe dafür sind unter anderem, dass die Übergänge oft zu schwammig sind und daher nicht klar definiert werden können. Es fällt also alles unter den Begriff "Autismus-Spektrum-Störung".

Ich denke nicht, dass das Problem ist, dass "zu viel" über Asperger oder Autismus im Allgemeinen berichtet wird, sondern sehe das Problem eher darin, dass eben oftmals falsch berichtet wird. Es werden Fehlinformationen, Halbwahrheiten, Klischees sowie Vorurteile verbreitet und mit Verallgemeinerungen schmeißen viele Leute gerne nur so um sich.

Wie bei deinen beiden Beispiele: Autisten seien alle hochintelligent und ruhig. Das ist eine pure Verallgemeinerung. Und davon gibt es etliche.

Qualität vor Quantität - Das sollte hier gelten. Aber das wird sehr schwer zu bewerkstelligen sein. Es wird immer Leute geben, die meinen, ihren Senf über solch ein komplexes Thema abgeben zu können, obwohl sie in Wahrheit so gut wie keine Ahnung davon haben. Leider dürfen sie das sogar - Meistens ganz zum Leidwesen von Autisten. Es wird immer Jugendliche geben, die denken, es wäre voll cool, sich Autismus (oder irgendetwas anderes) selbst zu diagnostizieren. Hier denke ich übrigens, dass weit mehr dahintersteckt, als nur der Wunsch "trendy" zu sein.

Mit der Aggressivität meinst du wohl autistische Meltdowns, oder? Die sind in den allermeisten Fällen vermeidbar.

Häufig helfen Filme und Serien über Autismus dem Thema auch nicht sonderlich. Man wird nie jeden Autisten auf der Welt darstellen können - Dafür ist das Spektrum viel zu riesig. Aber es scheint fast immer der Charakter zu sein, der sozial ein bisschen komisch drauf ist, aber dafür ein savantartiges Wissen über ein bestimmtes Thema hat. Klar, lässt sich gut vermarkten. Solange der Film nicht wirklich aufklären soll, ist der hyperintelligente, socially awkward Autist besser geeignet. Zumindest in den Augen vieler Filmproduzenten.

Wie bereits erwähnt stört mich nicht, dass darüber berichtet wird - darüber (über Autismus im Allgemeinen) sollte sogar noch viel mehr berichtet werden. Jedoch ... das mag sich jetzt sehr dumm anhören und teilweise ist es das auch. Es ist auch sehr utopisch, also bitte nicht falsch verstehen, aber besonders in letzter Zeit bekomme ich mehr und mehr den Drang, dass es irgendeinen Check, eine Überprüfung geben sollte, bevor Artikel über solch komplexe Themen in Umlauf gebracht werden.

Ja, das ist definitiv unmöglich, das wird nie geschehen, aber man wird doch wohl noch träumen dürfen. Wer würde das prüfen? Ich weiß es nicht genau. Für mich persönlich liegt das Problem einfach darin:

In den meisten Fällen werden Artikel über Autismus von neurotypischen Menschen geschrieben. Ärzte, Wissenschaftler, Therapeuten, Psychiater, Neurologen, Psychologen etc. wissen alle ein bisschen über Autismus, aber oft nicht genug.

Und wenn dann solche Leute Fehlinformationen o.Ä verbreiten (das kann auf den allerseriösesten Seiten geschehen): Wer muss dann darunter leiden? Die Autismus-Community. Autisten. Alle anderen betrifft das gar nicht.

Autismus wird oftmals durch Verhalten bestimmt. Dabei ist Autismus viel mehr als das. Fühlen z.B. Es ist Fühlen. Aber weshalb fühlt jemand, der kein Autist ist, meinen Autismus besser? Es nur vom Verhalten abhängig zu machen ist so, so falsch. Nicht zuletzt auch wegen dem Masking.

Ich schweife ab.

Jedenfalls denke ich, das hat viel mit Ableismus zu tun. Natürlich werden in der großen, allgemeinen, weltweiten Gesellschaft - wenn überhaupt - nur die "hochfunktionalen" (bei dem Wort kriege ich das Kotzen, genau so wie bei "unterfunktional" bzw. "low-functioning) Autisten "akzeptiert". Also das heißt, solange sie sich maskieren. Bloß kein Stimming betreiben. Herrgott, schau mir doch in die Augen! Jetzt stellt er sich wieder an ... Wieso quasselst du ständig? Halt doch mal den Mund. Du sagst ja gar nichts?¿?¿ und noch vieles mehr.

Das Problem ist, dass wir Autisten uns "beweisen müssen". Wir müssen beweisen, dass wir etwas wert sind. Dass wir es verdient haben, zu existieren. Wir alle. "High-" sowie "low-functioning" Autisten. (Mir kommt's hoch, i- 🤢)

Es ist aber nicht unsere Aufgabe, dies zu tun. Wir müssen nicht hyperintelligent sein. Wir müssen kein großes Wissen, kein großes - bestenfalls natürlich auch vermarktbares - Talent haben, nur, damit wir es verdient haben, zu leben. Wir dürfen schlechte Tage haben. Wir dürfen stimmen (Stimming betreiben) und zwar nicht nur "cute lil hand flapping stim", nein. Wir müssen niemandem in die Augen schauen, wenn wir es nicht wollen. Wir dürfen aufgelöst sein, wenn unsere Routine von irgendetwas Unvorhersehbarem aus den Fugen gerüttelt wird. Wir verdienen logische Erklärungen für Regeln und nicht, als "ungezogen", "trotzig", "schwer erziehbar" o.Ä hingestellt zu werden.

Siehe auch z.B Diskussionen im Internet, wenn es um eine potenzielle Heilung von Autismus geht. Die angeblich hochfunktionalen Autisten bekommen meistens den "Okay"-Stempel (nur mit Masking, of course!) und wenn sie sagen, Autismus muss nicht geheilt werden, kommt immer mindestens eine Person angerannt und schnoddert die Tastatur mit ihren ableistischen, heuchlerischen Tränen voll, während sie sowas schreibt wie: "Aber du hast ja nur lEiChTeN aUtIsMuS, du hast es einfach! Was ist denn mit all den non-verbalen Autisten, die lEiDeN?" Karen hatte sich wohl niemals die Zeit genommen, nach Blogs etc. von non-verbalen Autisten zu suchen.

Jeder will ein Autist sein, niemand will den Ableismus erleben, das isolierende Gefühl, das Mobbing, die Ausgrenzung, all die Missverständnisse, die Depressionen, die sozialen Ängste, die Meltdowns, die Reizüberflutungen, das Unwissen, wie man Freundschaften knüpft, die oftmals bei Autisten häufiger auftretenden Schlafstörungen, die Inkompetenz von so vielen Ärzten (Autisten sind generell mehr von Missbrauch und ähnlichem betroffen), der ewigen Angst, der Perspektivlosigkeit, das Gefühl, jeder hätte das Script, nur du nicht. (Dies war eine absichtliche Verallgemeinerung.)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽
JanaRabea  13.01.2023, 05:59

Ich hab keine Diagnose, noch nie in meinem Leben (bin 19) hat mich irgendjemand diagnostiziert trotz jahrelanger Therapie (mehrmals)

Ich bin immer mit „Symptomen“ zum Therapeuten gekommen wie (Depressionen, sozialen Ängsten, etc.). Aber immer waren die Therapeuten nicht kompetent genug.

Ich hab mich fürs Anderssein immer bestraft und unter Druck gesetzt. Ständig das Gefühl zu haben komisch zu sein und sich Anpassen zu müssen ist grausam. Ich dachte immer ich könnte was daran ändern und das ich selbst Schuld bin, daran wie ich bin.

Weil ich Einschlafprobleme habe, da ich immer zu viel nachdenke, habe ich einfach so wissen wollen was Autismus überhaupt ist.
Aber je mehr ich lese desto öfters denke ich mir „das kenn ich doch“. Bis ich einfach so vor 2 Stunden einen panischen Heulkrampf bekommen habe. No nie hat sich etwas so gut und schlimm zu gleich angefühlt.

Zum Einen das Wissen das ich jetzt nach jahrelanger Suche endlich eine Erklärung dafür hab warum ich so bin wie ich bin. Und auch das ich weiß, das ich dafür einfach nichts kann.

Andererseits das Wissen, das ich eben auch niemals daran was ändern werden kann.

Mein Plan ist schon seit geraumer Zeit Psychologie zu studieren und Therapeutin zu werden. Das spornt mich jetzt nur noch mehr an. Ich möchte nicht das jemand das gleiche durchmacht wie ich und so lange mit dem Leid leben muss ohne zu wissen warum. Zwar kann ich meine Vergangenheit nicht ändern, aber zu mindestens beeinflussen was ich aus meiner Zukunft jetzt mache.

LG Jana

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Im Allgemeinen sollte man einfach nicht zwischen Kanner und Asperger und was es da sonst noch so gibt unterscheiden. Es reicht doch, von Autismus Spektrum zu sprechen.

Mir geht das ganze Gelaber um Asperger auch auf den Keks. Ich habe zwar diese Diagnose, aber da sie, wie Du gut erkannt hast, zu einem Trend verkommen ist will ich im Grunde damit nix mehr zu tun haben.

Weil durch diese Vertrendung der Nebeneffekt aufkommt, daß man meine Einschränkungen nicht mehr wirklich ernst nimmt. Ich höre also wieder häufiger Sprüche wie "stell Dich nicht so an" und so. Weil die Leute glauben, diese Behinderung ist nur eine Einbildung bzw. Modeerkrankung. Eben weil so viele Kiddies sich damit schmücken möchten um ihren pubertären Trieb, sich abzugrenzen, auszuleben. 🙄

Das ist wie mit der Krankheit Depression. Sobald die auf den Schulhöfen Trend wurde hatten es die wirklich Betroffenen noch schwerer damit, ihre Beeinträchtigung anerkennen zu lassen.

Und mir als Autist gehen im Grunde alle Laien auf den Senkel, die unter Autismus im Grunde das Savant Syndrom verstehen. Die Frage nach meinem Supertalent sollte man sich also sparen wenn man mich respektvoll behandeln möchte. Ich bin einfach nur ein Autist (ok, genderkorrekt eigentlich Autistin, aber ich spare mir die 2 Buchstaben meistens weil mein Geschlecht nicht so wichtig ist 🤡) und kein Wunderkind.

Es bringt auch nix, verschiedene Autisten miteinander zu vergleichen. Selbst innerhalb derselben Diagnose sind sie alle individuell.

Kennst Du einen Autisten kennst Du genau diesen einen Autisten und nicht alle. Und nur, weil der eine was kann heißt das nicht, daß der andere das auch können muss... Und umgekehrt.

warehouse14

Autismus generell ist NICHT cool und Trendy. Das sind halt einfach Kinder die sowas behaupten. "Undiagnostizierte Asperger Autisten" - na und solche Leute wollen Intelligent sein mit sowas zu prahlen ?! Nein ich denke nicht, dass es Autisten sind, denn schlaue Menschen erfinden nicht Krankheiten und finden es dann cool. Jeder mit Autismus leidet still. Auch Asperger, ich denke viele WISSEN gar nicht wie Autismus generell ist. Das sehe ich anhand meines Sohnes, selbst Lehrer sind überfordert weil das Wissen begrenzt ist über diese Erkrankung. Es gibt in jeder Art von Autismus viele Kehrseiten. Schade, dass die Jugend eine Krankheit schön und cool findet. Autismus ist eine Seelische Behinderung. Das wünscht man sich nicht. Ich denke, dass Spezialisten dort nirgends bevorzugen oder es cooler finden. Man Kategorisiert halt einfach das stimmt, um den betroffenen korrekt "helfen " zu können. Wenn überhaupt...

Zitruseulchen  18.10.2022, 16:50

Das stimmt leider nur teilweise.

Zuerst: Autismus ist keine Krankheit, sondern eine neurologische Entwicklungsstörung. Das ist sehr wichtig zu erwähnen. Du kannst auch nachlesen, weshalb Autismus keine Krankheit ist. (Englischsprachige Seiten sind hier am besten dafür geeignet.)

Somit ist Autismus auch nicht zwingend eine seelische Behinderung. Sie kann zu einer werden/eine sein, aber erstmal ist und bleibt sie eine neurologische Entwicklungsstörung. Oder auch ein "anderes Betriebssystem". Eine Art der Neurodiversität.

Jeder mit Autismus leidet still.

Bitte verallgemeinere nicht. Sprich' für dich. Bist du überhaupt Autist/Autistin?

Nicht jeder mit Autismus leidet und nicht jeder leidet still. Hast du dich mal in entsprechenden Foren umgesehen? Am besten auf englischsprachigen. Self-Advocacy Blogs und Videos angeschaut?

Viele von uns Autisten bleiben nicht leise. Man müsste uns halt nur mal hören. Nicht ohne uns über uns reden, nicht über uns reden, über uns drüber reden, uns nicht ständig kommen mit "aber X autistische Person hat es schlimmer" etc. Uns ernst nehmen. Uns nicht verbiegen wollen, sondern mal ein Umdenken in der Gesellschaft in Gang bringen. Die Gesellschaft ist nun einmal größtenteils für den Neurotyp ausgelegt. Echte Hilfe, echte Verständnis, echtes Interesse für Autisten? Eher Fehlanzeige.

Weshalb ich so, so glücklich bin, wenn in Foren z.B die Eltern von autistischen Kindern nach Hilfe fragen. Von Autisten! Und man einfach bemerkt, dass sie ihre Kinder nicht als "weniger", "krank" o.Ä ansehen und den Autismus nicht als dieses "böse Monster, das mir mein Kind wegschnappte" sehen. Es ist schön, zu bemerken, dass es doch noch Eltern gibt, die Autismus und ihre autistischen Kinder verstehen wollen, ohne uns in etliche Therapien zu stecken (husthust ABA husthust), die uns mehr traumatisieren (Masking ist hier ein großes Stichwort) als uns tatsächlich zu helfen.

Es gibt viele Therapien, die Autisten helfen können - Beispielsweise Logopädie, Sensorische Integrationstherapie, Musiktherapie, Ergotherapie, PECS (Picture Exchange Communication System) und Supportgruppen.

Wenn man nicht immer versuchen würde, uns als die armen, kleinen, leidenden Kinderlein zu präsentieren und alles tun würde, um uns zu heilen - "nur uns zuliebe" -, damit man sich bzw. seine Gedanken zu Autismus und Autisten bloß nicht in Frage stellen muss, ginge es vielen von uns Autisten zumindest ein sehr großes Stück besser.

Autismus generell ist NICHT cool und Trendy.

Korrekt. Autismus ist in erster Linie etwas komplett Neutrales. Nicht gut, nicht schlecht - Neutral.

Auch Asperger, ich denke viele WISSEN gar nicht wie Autismus generell ist. 

Was ist Autismus denn? Aber ja, du hast Recht. Viele wissen nicht, was es ist.

Es gibt in jeder Art von Autismus viele Kehrseiten.

Könntest du mir ein paar Kehrseiten aufzählen?

Übrigens werden die Arten längst nicht mehr unterschieden, da die Übergänge zu fließend sind und selten klar definiert werden können. Es heißt "Autismus-Spektrum-Störung" (Kurz: ASS, oder im Englischen: ASD, autism-spectrum-disorder).

Autismus ist eine Seelische Behinderung.

Wie gesagt: Nicht zwingend. Kann, muss aber nicht. Falls mein Schwerbehindertenausweis (80%, B und G, unbefristet) irgendetwas zu sagen hat, bin ich wohl schwerbehindert.

Das wünscht man sich nicht.

Frag' mal Autisten, die ihren Autismus akzeptieren. Oh, du würdest dich wundern. Natürlich nicht alle, aber doch einige Autisten wünschen sich, dass unser Autismus verstanden und akzeptiert wird, weil uns das sehr viel weiterhelfen würde. Ich akzeptiere meinen Autismus. Und ich will ihn nicht weg haben - Viele andere Autisten ebenfalls nicht.

Der ganze Ableismus ist häufig - meiner Meinung und Erfahrung nach - viel schlimmer als jede Kehrtseite des Autismus. Die pure Unverständnis, Intoleranz, das Mobbing, die Ausgrenzung, das Desinteresse, die geheuchelte Interesse, wie wir von einigen neurotypischen Leuten in die Opferrolle gepresst werden, aber auch, wie unseren Eltern viel mehr - bezogen auf den Umgang mit uns (Autisten) - erlaubt wird, weil sie sich ja mit den autistischen Kindern rumschlagen müssen, die noch immer anhaltende Inkompetenz von Lehrern, Erziehern, Betreuern, Pädagogen, Therapeuten, Psychologen, Psychiater etc. pp, die Unfähigkeit vieler neurotypischer Leute, über Autisten/Autismus reden zu wollen, obwohl sie selbst keine sind und höchstens die ersten zehn Seiten bei den Google-Suchergebnissen durchgelesen haben (Und da sind einige Fehlinformationen, Verallgemeinerungen, Klischees, Vorurteile sowie Halbwahrheiten zu lesen) oder meinen, sie würden sich auskennen, weil sie einen Neffen mit Autismus haben und so unendlich viel mehr ...

Im übrigen ist mein Autismus fachärztlich diagnostiziert (damals war ich fast 10), falls das wichtig ist zu erwähnen. Hab ihn sehr wahrscheinlich von meiner Mutter vererbt bekommen. Die ist nämlich auch Autistin (auch fachärztlich diagnostiziert).

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Denise000288  18.10.2022, 17:03
@Zitruseulchen

Mein Sohn ist ebenfalls Autist, und es ist eine Seelische Behinderung, da viele Autisten eingeschränkt in Ihrem Leben sind! Fang hier keine Diskussion mit mir. Man kann dies sogar nachlesen. Wenn man selber Autist ist sollte man dies wissen. Krankheit ist es nicht, so kann man es nicht nennen, es ist eine Wesensart. Das war aber auch mein einziger Schreibfehler. Aber vielen Dank für deine ausführliche Verbesserung, mach daraus das nächste Mal doch eine Antwort draus für die Fragestellerin.

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Zitruseulchen  18.10.2022, 18:01
@Denise000288
und es ist eine Seelische Behinderung

Es kann eine sein.

Hier: https://www.nimh.nih.gov/health/topics/autism-spectrum-disorders-asd

Autism spectrum disorder (ASD) is a neurological and developmental disorder

Man sollte sich halt auch mal fragen: Was behindert uns Autisten wirklich - Unser Autismus oder nicht doch auch manchmal, öfters die Gesellschaft? Ich sag' ja nur. Nur so ein kleiner Denkanstoß.

da viele Autisten eingeschränkt in Ihrem Leben sind!

Ich finde es lustig, dass du das sagst, aber mir nicht die Frage beantwortest, welche Einschränkungen wir denn alles haben. Dir sollten gerade einige durch den Kopf gehen. Ich hab nicht einfach nur so aus Langeweile gefragt, welche Einschränkungen dir denn so durch den Kopf gehen.

Fang hier keine Diskussion mit mir.

Weshalb nicht? Dich meine ich übrigens. Du scheinst Teil des Problems für und Autisten zu sein. Stellst uns als die armen Opfer hin und hörst uns nicht zu, wenn wir euch/dir aufklären. Bzw. du hörst mir nicht zu. Ich gehe mal davon aus, dass du uns Autisten im Allgemeinen nicht zuhörst. Geheucheltes Interesse nennt sich das. Dass dein Sohn Autist ist, ändert null daran. Das macht die Sache allerhöchstens nur noch trauriger.

Und natürlich fange ich eine Diskussion mit dir an. Ich will dich aufklären. Da ich eine Autistin bin, bin ich dafür bestens geeignet. Sorry not sorry. Das ist ein extrem emotionales und persönliches Thema für mich. Als Autistin fühle ich mich angesprochen. Ist doch logisch. Niemand kann mir verbieten, Diskussionen anzufangen. Sagst du das etwa zu jeder Person, die dir widerspricht? Herr je. Und ich dachte, ich wäre kritikunfähig.

Wir Autisten können für uns selbst reden/schreiben oder unsere Gedanken/Wünsche/Bedürfnisse etc. sonst irgendwie ausdrücken. Wir brauchen euch dafür nicht. Danke, aber nein danke. Nett gemeint ist nicht immer gut gemacht.

Ich dachte, ich könnte dich mit Wissen füttern, aber du denkst, du wüsstest es besser. Schade. Ich habe diese Diskussion angefangen, werde sie nach diesem Kommentar jedoch nicht weiterführen und dich ignorieren. Man merkt, dass du kein echtes Interesse an Autismus hast, sonst würdest du dazulernen wollen.

Man kann dies sogar nachlesen. 

Ich würde die exakten Einschränkungen aber gerne von dir wissen ... Na ja, aber ich denke nicht, dass ich sie beim zweiten Mal fragen eher bekomme, von daher. Vielleicht hast du selbst schon eine kleine Vorahnung, weshalb ich das von dir wissen will. Ich sags dir: Ich will wissen, wie viele Einschränkungen, die du so im Sinn hast, tatsächlich vom Autismus ausgehen und welche es eher gibt aufgrund des Ableismus etc. pp. Aufgrund der Tatsache, dass diese Welt oft nicht für Autisten geschaffen ist. Aber es gefällt vielen neurotypischen Menschen nicht, sich selbst an die eigene Nase fassen zu müssen.

Heißt nicht, dass wir Autisten keine Einschränkungen haben, die auch mit all der Liebe, Verständnis und Unterstützung der Welt nicht verbessert werden können.

Aber man kann sich auf die konzentrieren, bei denen es eben doch so ist ... Will man nur nicht. Man will ja nicht von uns Autisten lernen bzw. ist das häufig nicht der Fall.

Wenn man selber Autist ist sollte man dies wissen. 

Irgendetwas sagt mir, dass mein Wissen über Autismus weitaus größer ist als deins. Aber klar doch, ich bin mal so nett und lasse dich weiter in dem Glauben, du wüsstest mehr. Ziemlich anmaßend von dir, doch was willste tun? Ich hab auch keine Kraft, noch lange weiter gegen deine Ignoranz zu argumentieren.

Wenigstens hast du selbst korrigiert, dass Autismus keine Krankheit ist. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Nur das noch:

Aber vielen Dank für deine ausführliche Verbesserung, mach daraus das nächste Mal doch eine Antwort draus für die Fragestellerin.

Immer wieder gerne, nur leider scheint sie größtenteils auf taube Ohren gestoßen zu sein.

Und ich habe bereits eine eigene Antwort verfasst. Hast du die nicht gelesen? Steht (aktuell) direkt über deiner.

Bis dänne - Oder auch nicht. Mehr Kraft habe ich hierfür nicht. Ich weiß, wann ich an eine Mauer angestoßen will, die stur nicht dazulernen will.

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Denise000288  18.10.2022, 18:09
@Zitruseulchen

Ich auch nicht, kannst so viel schreiben wie du magst :) es ist und bleibt halt so, dass es laut § 2 SGB IX dazu zählen kann. In dem Fall meines Sohnes ist es so. Weiß nicht was dich so triggert. Lustig, denn aktuell Kämpfe ich grade für meinen Sohn für seine Rechte als Autist. Die Einschränkungen meines Sohnes und deine Forderungen an mich sind überflüssig und kindisch. Erklärt sich von selber das Wort Privatsphäre. Allerdings möchte ich nun nochmals darauf hinweisen, dass wie es sich liest bereits oben schon mein Sohn SEHR eingeschränkt ist. Kennst du einen Autisten, kennst du eben nur einen ;) Du schreibst so lange Texte, welche einfach inhaltlich aber widersprüchlich sind. Nur weil MANCHE autisten nicht eingeschränkt sind wie du schreibst, bezieht sich das nicht auf alle! Und in den meisten und schweren Fällen, sind eben diese Kinder seelisch Behindert. So wird man laut Gesetz und Staat eingestuft, damit man überhaupt erst Förderungen etc.bekommt. Ob es dir passt oder nicht. Es ist so.

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Frag einfach jeden einezelnen Autisten und du wirst sehen wie wenig dieser Begriff Gebrauch finden müsste, da es ein breites Gebiet, also Spektrum ist, daher spricht man heute auch von Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Glaubt nicht, was das internet aus irgendwelchen Mythen überall gleich daherschreibt und Filmen wie Rainman oder The Big Bang Theory zeigt, denn diese Menschen sind Schauspieler und keine Autisten, genauso wenig sind viele Schauspieler auch keine ADHSler, nur weil auch diese sich so ähnlich verhalten. Schauspieler können halt gut simulieren, aber unsere Symtome egal ob vom ASS oder ADHS kommen nicht auf Knopfdruck, dazu müsse es eine Reizauslösung geben, damit sowas vorkommen kann. Eins kann ich allen sagen, das wir Autisten und ADHSler keine Schauspieler und Simulanten sind, denn das können wir überhaupt nicht gut, da wir geradeaus ehrlich und direkt sind und genau das was wir sagen, wortwortlich meinen und nix durch die Blume (denn sowas verstehen wir nicht).

HououinKyouma42  07.02.2023, 18:32

Dieses ständige "wir können nix durch die Blume verstehen" ist echt nicht immer gut, da es ja nicht stimmt.

Wir können nicht das durch die Blume von neurotypischen verstehen.

Genauso wie Neurotypische "unser" durch die Blume nicht verstehen kann.

Leider sind "wir" also die Autist*innen in der Unterzahl.

Sonst wäre dies wahrscheinlich genau anders herum.

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Ich bin Asperger und wenn ich das lese könnte ich schon nur Kopfschütteln geben. Hab noch nie gehört das Asperger sein trendy sein soll. Warum auch, Asperger sind wie andere Formen des Autismus von der Kommunikation der Körpersprache nicht fähig. Einfach Missverständnisse entstehen und wenn jmd diese Diagnose als so cool deklarieren sollte, wissen sie nicht wie viele deswegen schon genauso mobbing und weiteres mitmachen.

Psychische Erkrankungen sollten eh nie als Trend betrachtet werden, egal um was sich handelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Denise000288  30.09.2022, 18:44

Eben! Man Wird gemobbt, ausgeschlossen von der Gesellschaft nicht anerkannt und auch Schulisch hat man es sehr sehr schwer. Da es nicht wirklich SO viele Schulen gibt welche sich darauf spezialisieren. Teils sind manche Asperger sogar Unbeschulbar. Das ist alles andere als Trendy !!

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Youareme  01.10.2022, 12:35
@Denise000288

Waren ja meine Worte, ich fühlte mich ja irgendwie von der Frage persönlich angegangen, weil Aussenstehende nur das sehen was sie sehen wollen. Ohne dem Fragesteller zu nahe treten zu wollen. Es ist durchaus nicht so prickelnd wie dieser es sich zusammen reimt.

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