Asiatische Augenform - welchen evolutionären Zweck?

9 Antworten

Ich glaube du siehst das mit der Evolution ein wenig einseitig. Diese ist nicht immer so logisch wie du das denkst. Generell gilt "Richtig ist, was überlebt". Die Augen von Asiaten müssen keinen tieferen Sinn a la "mussten sich vor zu stark ansteigender Sonneneinstrahlung schützen" haben, was natürlich trotzdem sein kann. Es kann auch einfach sein, dass die dort vorhandenen Lebensmittel die über die Jahrtausende begünstigt haben. Also das die schmalen Augen eine Folge aus den äußeren Umständen waren und nicht dazu dienen in diesen besser zu leben.

Die Epikanthus-Falte am inneren Augenrand ist kein Alleinstellungsmerkmal asiatischer Ethnien, sondern tritt auch (wenn auch weniger häufig) bei der indigenen Bevölkerung Afrikas, Amerikas (deren Vorfahren aus dem nördlichen Asien kamen) und Teilen Europas auf. Gleichzeitig haben bei weitem nicht alle aus Asien stammenden Menschen diese Augenform. Bei vielen Ethnien aus dem zentralen und südlichen Asien (woher auch die Ureinwohner Australiens stammen) fehlt dieses Merkmal völlig.

Man hört häufig von der Hypothese, dass sich die typisch asiatische Epikanthus-Falte in Sibirien und dem Gebiet der inneren Mongolei gebildet hat, wo sie bzw. das damit assoziierte Fettgewebe die Augen vor Sonne, Wind und Reflexionen des Schnees geschützt haben soll. Mit der Ausbreitung ins übrige Asien soll das Merkmal demnach dort verbreitet worden sein.

Es ist aber wirklich sehr zweifelhaft, dass die Augenform überhaupt einen adaptiven Wert besitzt. Anderen Erklärungsmodellen zufolge hat sich die Falte durch Gendrift und genetische Engpässe, die immer wieder vorkommen, in asiatischen Population zufällig durchgesetzt, oder ist durch sexuelle Selektion verbreitet worden (bei vielen Kindern bildet sich die ursprünglich vorhandene Augenfalte wieder zurück, Merkmalsträger haben demnach ein jugendlicheres Aussehen). Einer anderen Erklärung zufolge wird die Ausbildung der Falte bzw. ihr Fehlen durch andere Gesichtsmerkmale bedingt, speziell der Größe des Nasenbeins.

Eine abschließende Erklärung gibt es also nicht.

Sicherlich hat es auch eine Schutzfunktion. Man sollte hierbei nicht vergessen das sogenannte "Schlitzaugen oder Mandelaugen" sich vom Pazifik,Mongolei,Russische Stämme,sogar Südamerika bis hin zu den Indianer in Nordamerika und den Westen zieht. Natürlich ganz Asien,obwohl es auch Unterschiede gibt wie z.b in Thailand. Bei manchen ist dort wahrscheinlich auch Gebietsabhängig die Augenform weniger stark ausgeprägt,so das man meinen kann es sind welche mit europäischen Vorfahren. Schutzfunktion vor Wasser,Hitze,Sand.,sandsturm und vielleicht auch vor Mücken(?)...

Auch "epikanthus medialis" genannt.

Anthropologen haben die Theorie, dass es ein Selektionsvorteil in der evolutionären Entwicklung dieser Region (Mongolei, etc.) gewesen war, weil dort häufig viel Schnee im weitläufigen Gebirge lag, welcher in Verbindung mit Sonnenschein stark blenden kann.

Darwins Theorie - nur der stärkste überlebt

Es ist NICHT der Stärkste der überlebt. Es ist der, der am besten angepasst ist, der überlebt.

survival of the fittest

Es ist wichtig, dass man den Unterschied versteht.

Gruß

herrbytskevich 
Fragesteller
 25.11.2018, 04:02

Na gut, ich sehe meinen Fehler ein.

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AldoradoXYZ  25.11.2018, 04:03
@herrbytskevich

Bist Du nicht allein mit dem "Stärksten". Leider wird das immer wieder gegen Evolution verwendet.

Wobei man auch ganz klar sagen muss, dass Evolution nicht nur bei biologischen Systemen stattfindet.

Gruß

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