Asbest bemerkt nach Wohnungskauf?

3 Antworten

Hallo,

hier gibt es viele Probleme. Zuerst solltest Du klären, ob überhaupt Asbest verbaut wurde. Innerhalb einer Wohnung gibt es nicht so viele Möglichkeiten: Fliesen, Kleber, Dämmmaterial. Wenn die Fliesen tatsächlich aus PVC sind, dann kann nur noch der Kleber in Frage kommen. Wenn Du ganz sicher sein willst, kannst Du eine Probe an ein Testlabor (kannst Du im Internet finden) schicken und innerhalb von 2 Tagen hast Du Gewissheit. Ein Verbau als Dämmmaterial kommt dann nur noch als Brandschutz in Kanälen in Frage. Da sollte aber die Hausverwaltung Auskunft geben können. Hast Du vor dem Kauf die Grundakte eingesehen? Oft steht im Bauantrag und den dazugehörigen Unterlagen welche Materialien verwendet wurden.

Sollte es tatsächlich Asbest sein, müsstest Du dem Verkäufer nachweisen, dass er davon gewusst hat. Nur dann kommt Schadenersatz überhaupt in Betracht. Das wird aus Erfahrung sehr schwierig. Deshalb empfehlen wir unseren Kunden immer bei diesen Baujahren, einen entsprechenden Passus in den Kaufvertrag aufzunehmen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
BerndHansen 
Fragesteller
 25.03.2021, 10:04

Vielen Dank für die Antwort... es waren Asbest-Flexplatten und darunter halt der schwarze Kleber. Das wird mich bereits einiges kosten, was Entsorgung und das Schleifen des Klebers betrifft. Wie wahrscheinlich ist es, dass es auch überall in den Wänden und Decken bei meiner Wohnung ist? (Baujahr 1968). Dann müsste ich ja im Prinzip alles auseinandernehmen und könnte das Ding genauso gut gleich abreißen, da ich es dann ja immer dem Mieter und dem zukünftigen Käufer sagen muss. Falls es wirklich NUR der Boden ist, hätte ich das Problem nach Beseitigung immerhin nicht mehr

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GGImmo  25.03.2021, 11:14
@BerndHansen

Wenn derartige Platten noch woanders verbaut sind, dann müssen die auch entsorgt werden. Aber das sieht man ja! Bei normalem Anstrich der Wände und Decken sind eher keine Probleme vorhanden. Sollten Tapeten geklebt sein, würde ich an einer Ecke prüfen, was darunter ist

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BerndHansen 
Fragesteller
 25.03.2021, 12:34
@GGImmo

nein, sie sind nur auf dem Boden verbaut gewesen. Macht es mehr Sinn die professionell entsorgen zu lassen, oder dass ich mir die sogenannten „Big Bags“ hole und es selbst erledige? Und hinter den Tapeten scheint normaler weißer Putz zu sein, ich würde aber auch nicht wissen, ob man den jetzt direkt von Asbest-haltigem Putz unterscheiden kann, vielleicht ist der ja auch tiefer drin in der hausfassade?

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GGImmo  26.03.2021, 10:22
@BerndHansen

Das entfernte Material musst Du sowieso fachgerecht entsorgen lassen. Also kannst Du auch gleich einen Fachbetrieb mit dem Abbau mit anschließender Entsorgung beauftragen.

Selbstverständlich kannst Du die Fliesen selbst abbauen mit den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. Du solltest auf keinen Fall die entfernten Fliesen im Hausmüll entsorgen.

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Wenn dir die Verkäuferin Arklistig den Aspest verschwiegen hat, hast du natürlich Schadensersatzansprüche. Du solltest die andere Bewohnerin genauer befragen und Ihre Aussagen schriftlich im Beisein eines Zeugen aufnehmen. Vieleicht lassen Sich mit Ihrer Aussage Anhaltspunkte finden das die Verkäuferin vom Asbest wusste.

Mit den Erkenntnissen solltest du dann einen Anwalt beauftragen für dich Schadenserstatz zu fordern.

Dass du Asbest im Boden hast, halte ich für unwahrscheinlich. Das wird irgendwo anders zu finden sein. Der Rest klingt nach einer Menge Ärger.

Nimm dir einen Anwalt. Allein kommst du zu nichts.

Bei bewusst verschwiegenen Mängeln - wozu Sondermüll möglicherweise gehört (ich bin kein Jurist und spreche nur aus Erfahrung!)- haftet der Verkäufer. In dem Fall könnte es entweder um Geld gehen (dass der ehemalige Besitzer für die Entsorgung aufkommt) oder um Rückabwicklung.

Ohne juristischen Beistand sehe ich keine Chance für dich. So etwas gesteht dir kein Verkäufer mal eben so aus Sympathie zu.

Oh man... ich wünsche dir, dass du eine gute Lösung findest. Was ein Murks...

Jojo