Wie leicht setzt sich Asbest frei?
Ich habe als Interessent eine Immobilie besichtigt, die einen Asbestschornstein hatte! Charakteristisch graue Farbe, wabenförmige Platten.
Die gesamte Immobilie ist durch Unwetter abgerutscht, befindet sich in Schräglage.
Mir sind die Gefahren von einmaligem einatmen von Asbest bewusst! Natürlich macht man sich seine Gedanken.
Das Baujahr der Immobilie ist unbekannt.
Können sich durch eine Schräglage der Immobilie, auch im Inneren Asbestfasern (falls verbaut, nehme ich Aufgrund des Daches aber stark an) gelöst und freigesetzt haben, oder muss man dort wirklich reinbohren, damit sich die Fasern lösen?
Die Immobilie war äußerst schlecht gedämmt, im Inneren spürte man permanent einen leichten Durchzug, der die Asbestfasern aufgewirbelt hätte. Wir sind dort auch mit mehreren Interessenten durchgelaufen!
5 Antworten
Wenn Du die Immobilie kaufen willst, würde ich zur Sicherheit einen Asbest-Test machen. Das kannst Du mit FFP3-Maske, Schutzbrille und Handschuhen selbst machen. Es gibt Test-Kits, die man im Internet kaufen kann. Ich hab das auch mal gemacht und hat gut geklappt (kein Asbest zum Glück). Du nimmst nach Anleitung eine Probe, schickst sie ein und nach einer Woche oder so kommt das Ergebnis… dauert halt etwas und kostet nicht wenig - aber günstiger als mit Gutachter. Kann gern raussuchen, welchen Test ich damals genommen habe, falls von Interesse.
Kann mir nicht vorstellen das eine Immobilienbesichtigung gefährlich sein könnte, solange nicht renoviert wird wid ja normal eh kein Asbest freigesetzt. Und falls durch den Erdrutsch was passiert sein sollte müssten die sich innerhalb ein paar Tagen auch ablagern und nicht mehr in der Luft sein. Denke nicht das da was passieren kann.
Das Asbest sehe ich nicht so als Problem. Asbest wird erst gefährlich sobald es in die Luft frei gesetzt wird - solange es fest gebunden ist, z.B. in Platten wie es am Kamin der Fall sein sollte, ist es erstmal nicht weiter gefährlich. Ohne mechanische Beanspruchung (wie z.B. bei Bauarbeiten) wird dann auch kein Asbest frei gesetzt.
Aber:
Die gesamte Immobilie ist durch Unwetter abgerutscht, befindet sich in Schräglage.
Das heißt, die Immobilie muss sowieso abgerissen oder sehr umfangreich saniert werden. Und dann, bei arbeiten, wird Asbest eben durchaus zum Problem. Das macht die ohnehin anstehenden teuren Arbeiten dann nochmal teurer. Ich würde einen großen Bogen um die Immobilie machen - ausser du willst diese sowieso abreißen und nur das Grundstück nutzen.
Kann es sein, dass durch Unwetter und Schräglage Asbest im Inneren freigesetzt wurde?
Halte ich persönlich für unwahrscheinlich. Es geht eher darum, wenn Asbestplatten abgeschliffen werden oder zerbrochen. Denn dann werden Fasern aus dem Verbund heraus gelöst und können in die Luft gelangen. Aber die Frage ist halt immer, wo ist überall noch Asbest verbaut in so einem Haus. Man wundert sich wo damals überall Asbest verwendet wurde. Und leider nicht immer stark gebunden wie bei Asbestplatten.
Die Außenfassade des Hauses war "gebrochen", sie hat starke Risse aufgrund der Schräglage. War Asbest in Wänden und Außenfassaden typisch? Die Außenfassade ist glatt, keine "Platten"
Wie wirkt sich die Schräglage auf das Innere aus? Angenommen, wenn sich im Inneren Asbest befindet, "bricht" die Schräglage die Asbestfasern frei?
Die Gefahr bei der Besichtigung kann mal wohl vernachlässigen. Aber wohnen kann man da drin nicht. Das Teil scheint reif für einen (sehr teuren) Abriss.
Sind Sie sich sicher? Meines Wissens nach, kann schon das einmalige einatmen von Asbest zu schweren Erkrankungen und Krebsarten führen, anders als zum Beispiel Zigaretten, kann die Lunge die Asbestfaser nicht abbauen.
Das ist schon richtig. Es kann ... Aber das Risiko ist sehr gering.
Mach dir dochmal nicht sooo eine Panik! Überleg doch mal LOGISCH: als das verbaut wurde - und das wurde es vor Jahren wirklich MASSENWEISE - wusste man nichts um das Gefahrenpotential und die Arbeiter haben das ohne Schutz verarbeitet: die haben das geschnitten, gesägt, gebohrt.... wär Asbest tatsächlich SOOOO schlimm, wie du dir grad einredest, hätten die Arbeiter reihenweise wegen Krebs und Co krepieren müssen, sind die aber nicht.
Das Problem ist doch, dass man die Ursache viele, viele Jahre später nicht so eindeutig zuweisen kann, oder?
jein.... das ist kein Probelm, denn es hätte überhaupt erst viel mehr Fälle von Lungenkrebs und anderen mit Asbest assoziierten Erkranungen geben müssen als es tatsächlich gab, wenn man bedenkt, wie häufig und bedenkenlos Asbest damals verbaut wurde. vergiss nicht: NIEMAND hat damals mit Schutz gearbeitet... nicht bei der Herstellung, nicht aufm Bau....
Sorry, mit dem Wissen und den von dir aufgezählen Punkten, hätte ich bereits einen Haken gesetz: Erledigt, kommt nicht in Frage!
Wie steht es um die Gefahr? Könnten sich die Asbestfasern gelöst haben, wenn Sie auch im Inneren der Immobilie verwendet wurden, wovon ich zu 99% ausgehe? Wie typisch wäre es, dass auch Asbest im Inneren der Immobilie verwendet wurde? (Detaillierte Fragestellung hier: https://www.gutefrage.net/frage/asbest-in-der-immobilie, die jetzige Frage ist ein Nachtrag).
Es ist bekannt, das selbst das einmalige einatmen von Asbest folgenschwer zu Krebs und Lungenproblemen führen kann, da der Körper die Faser nicht abbauen kann.
Die Immobilie haben wir abgehackt, nachdem wir die genauen Zustände vor Ort gesehen haben.
Kann es sein, dass durch Unwetter und Schräglage Asbest im Inneren freigesetzt wurde? Schließlich kommt ein Abrutschen der Immobilie Bauarbeiten ziemlich gleich, da ein Abrutschen ebenfalls eine mechanische Beanspruchung ist.
Mittlerweile ist bekannt, dass selbst das einmalige einatmen von Asbest folgenschwer ist, da es anders, als bei anderen "Giften" keine unbedenkliche Dosis gibt. Der Körper kann die Asbestfaser nicht abbauen.