Aripiprazole Langzeitnebenwirkungen was erwartet mich?

3 Antworten

Aripiprazol ist ein hochpotentes atypisches Neuroleptikum. Offiziell zugelassen ist es zur Behandlung von schizophrenen Psychosen und manischen Episoden. Allerdings wird es sehr häufig auch im off-label use (Anwendung ohne spezifische Zulassung) gegen Depressionen eingesetzt. Bei gewissen (bei weitem nicht allen) Personen wirkt es zudem angstlösend.

In der Regel wird Aripiprazol einmal täglich Morgens in Form von Tabletten eingenommen. Zur Dauermedikation kann die Verabreichung auch 1x monatlich mittels Depotspritze (intramuskulär) erfolgen. Das wird wohl bei dir der Fall sein. Falls dein Arzt einverstanden ist, dass du Aripiprazol reduzieren oder ganz absetzen kannst wirst du wohl auf Tabletten umsteigen müssen. Tabletten können feiner dosiert werden. Ich persönlich brauchte sogar Sirup, bei welchem die Feinjustierung der Dosis noch besser/genauer möglich ist. Dazu später mehr.

Die Nebenwirkungen die du beschreibst sind klassisch. Aripirazol kann zu innerer Unruhe, gesteigertem Sexualbedürfnis etc. führen. Die Auflistung aller möglichen Nebenwirkungen aufgeteilt in Häufigkeitsangaben findest du im Link am Schluss meiner Antwort.

Elvanse hingegen ist so ziemlich das Gegenteil von Aripiprazol. Während Aripiprazol u.a. die Verfügbarkeit des Botenstoffs Dopamin im Gehirn senkt, erhöht Elvanse diesen (die antidepressive Wirkung von Aripiprazol geht jedoch vermutlich nicht auf das Dopamin sondern den Partialagonismus an gewissen Serotonin-Rezeptoren zurück). Elvanse enthält den Wirkstoff Lisdexamphetamin und ist ein Medikament zur Behandlung von ADHS.

Was du auf jeden Fall unterlassen solltest ist eigenmächtig deine Medikation zu verändern. Denn Veränderungen bergen immer das Risiko, dass das chemische Gleichgewicht des Gehirns wieder aus den Fugen gerät und die ursprünglichen Symptome zurück kommen. Immer zunächst Rücksprache mit dem Arzt halten...

Noch meine persönliche Erfahrung: Ich war bereits 6 Jahre lang schwer depressiv (inkl. Angstzustände) und hatte unzählige Medikamente durchprobiert bevor ich Aripiprazol bekam. Aripiprazol war das einzige Medikament, welches mir wenigstens ansatzweise half. Gleichzeitig nahm ich Elvanse aufgrund meines ADHS und nehme es immer noch. Ich versuchte Aripiprazol 2x ganz langsam ausschleichend abzusetzen und hatte 2x einen Totalrückfall. Aktuell bin ich an einer Medikamentenumstellung von Aripiprazol auf Brexpiprazol. Brexpiprazol ist die Weiterentwicklung von Aripiprazol. Es wirkt bei mir eindeutig (noch) besser gegen die Depressionen und hat weniger Nebenwirkungen (u.a. keine innere Unruhe). Brexpiprazol ist zwar von der EU bereits zugelassen, doch die offizielle Zulassung der nationalen Behörden in Deutschland ist noch ausstehend. Vermutlich wird es in einigen Monaten soweit sein.

Hier noch die Fachinformationen zu:

Ich wünsche dir Alles Gute und dass es dir durch die Medikamente besser gehen könnte.

Aber wegen deiner Medikamente must du mit dem Arzt reden, deine Vermutungen mitteilen, wenn du denkst es wird besser oder schlechter und nicht

alle Leser kennen diese Medikamente und auch wenn jemand dieselben einnimmt, dann wirken die sich bei allen anders aus. Kommt auch darauf an, ob jemand noch andere Erkrankungen hat und noch mehr Medikamente einnehmen muss.

Was die Nebenwirkungen betrifft, müssen die Hersteller sie reinschreiben und die müssen nicht mit deinen Nebenwirkungen stimmen und nicht jeder muss die beschriebenen auch bekommen. Manche bekommen sogar welche, die gar nicht aufgeführt sind.

oschi12345678 
Fragesteller
 30.10.2019, 06:02

Das stimmt allerdings da hast du natürlich recht aber du weißt nichts von langfristigen Folgen wie Diabetes oder Krebs halt so Sachen meine ich Spätfolgen welche halt schon aufgetreten sind

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Es ist unnötig sich über Langzeitfolgen gewisser Medikamente den Kopf zu zerbrechen und darunter zu leiden, wenn vor Eintritt solcher Langzeitfolgen mögliche Ereignisse eintreten wie:

Krieg
Meteoriten-Einschlag
Tsunami
AKW-Crash
Schwerer Unfall (ggf. mit Todesfolge)
Feinstaub-Intoxikation (letal)
Finale Drogenüberdosierung anderer konsumierter Substanzen