Argumente für oder gegen den Urknall?

7 Antworten

Pro: messbare Ausdehnung des Weltalls

Contra: Niemand war dabei, es ist eine logische Schlussfolgerung, die aber nicht zwingend stimmen muss und andere Ursachen haben kann

Ich meine vor Jahren mal gelesen zu haben, dass Gravitationswellen nachgewiesen wurden, diese Wellen sollen als Beleg für die kosmische Inflation gelten und dadurch lässt sich der Urknall recht gut rekonstruieren.
Bin mir aber nicht sicher ob das wirklich belegt war.
Hat was mit der Hintergrundstrahlung zu tun, die als Beweis für einen Ursprung gilt.
Sonst natürlich die Ausdehnung des Universums (bewiesen durch Rotverschiebung).

Das wären so die Gründe dafür.

Dafür: Dass es den Urknall gegeben hat ist mittlerweile bestens belegt. Unsere Beobachtungen im Bezug auf die Rotverschiebung des Universums, der kosmischen Hintergrundstrahlung und vieles mehr bestätigen dass das Universum vor mehr als 13 Milliarden Jahren aus einer Singularität entstanden ist. 

Dagegen: Eigentlich nichts.

Dafür
das untereinander dehnt sich aus
Man hört es immer noch

Dagegen
Es hat keiner gesehen
Und keiner weis was davor war


Ranzino  06.08.2017, 22:23

Wir wissen auch, wie die Sonne entstanden ist und auch da war keiner dabei.
"Was davor war..." himmlisch neugierig und eine plausible Frage, nur leider eine logische Falle, wenn Zeit und Raum wirklich erst mit dem Urknall begannen. Da gab es eben keine Zeit davor. 
Klingt paradox, aber ist so.  

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NoNst0p 
Fragesteller
 06.08.2017, 22:26

Es gibt kein "davor". Es muss auch kein "Nichts" gewesen sein. Das "Nichts" ist instabil. Die Quantenmechanik sorgt dafür, dass sofort etwas auftaucht. Eine winzige Energieschwankung reicht, und schon wird eine Raumzeit wie das Universum aufgeblasen. Die Gleichungen sagen das voraus.

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Zombiecat  06.08.2017, 22:38

Jedoch kann Maße auch nicht aus dem nichts entstehen dementsprechend gab etwas davor auch wenn es vieleicht nicht mit unseren defentzion vom Raum entsprach

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Es dürfte schwierig werden, einen Augenzeugen zu finden.


NoNst0p 
Fragesteller
 06.08.2017, 22:21

Wir wissen seit den 1920ern, dass sich alle Galaxien voneinander entfernen, sich also die Raumzeit ausdehnt. Das wurde von Edwin Hubble erstmals beobachtet (der Mann, nicht das Teleskop ;).
Alleine aus dieser Beobachtung folgt, dass alles irgendwann in der Vergangenheit mal in einem Punkt zusammen gewesen sein muss. Die Ausdehung ist wie die eines Ballons, der aufgeblasen wird, wenn du Punkte auf den Ballon malst, welche die Galaxien darstellen.
Die Theorie beschreibt dann mathematisch exakt, wie die Ausdehnung stattfindet, also wie groß das Universum zu welchem Zeitpunkt ist. Man kann noch sehr viel weiter gehen und die Materie im frühen Universum simulieren, also wie sich Strahlung und Materie nach dem Urknall verhalten haben. Dann macht man unabhängig davon astronomische Beobachtungen und schaut, ob diese mathematischen Ergebnisse zutreffen. Je weiter du von der Erde wegschaust, umso weiter schaust du in die Vergangenheit (weil das Licht eine Zeit braucht, um zu uns zu kommen). Also ein Stern, der 1 milliarde Lichtjahre entfernt ist, den sehen wir, wie er vor 1 milliarde Jahre war, weil sein Licht erst heute hier ankommt. Wir können fast bis zum Urknall zurückschauen. Das, was wir da sehen, ist die kosmische Hintergrundstrahlung und die Strukturen darin stimme innerhalb der (sehr guten) Messgenauigkeit mit dem überein, was aus den Gleichungen rauskommt. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Wir haben auch erst heute die Technologie, diese Dinge so genau zu berechnen (Computer) und nachzuweisen (entsprechende Teleskope).

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