Archäologie Schülerpraktikum?

2 Antworten

Wie Kristall08 schon gefragt hat, vermutlich aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Grabungen sind rechtlich gesehen Baustellen, plus zusätzliche Verordnungen z.B. wegen Einsturzgefahr. Wir haben meistens Studenten dabei, aber Schüler hatten wir noch nie. Da die Uni die Versicherung übernimmt und die Grabungskasse die Reise zahlt, aber beides nur für die Studenten, würde das auch unabhängig von der Arbeit selbst sehr kompliziert werden. Dazu kommt, dass momentan selbst für die Studenten nicht genug Platz ist - für eine Grabung diesen Herbst 50 Bewerber auf 15 Plätze, da kommt man über ein Praktikum unmöglich rein. Ich bin zwar dabei, kann aber leider niemanden mitnehmen ;)

Ein Museum ist zwar eine Möglichkeit, hat allerdings zugegeben wenig mit der praktischen archäologischen Arbeit zu tun. Ich hatte selbst damals ebenfalls aus Interesse an Archäologie Praktika in zwei Museen gemacht (auch in München, Glyptothek/Antikensammlungen und Museum Ägyptischer Kunst) - es war interessant, aber hatte mit Archäologie im praktischen Sinne nichts zu tun. Bei einem Praktikum dort ist man hauptsächlich unterstützend in der Museumspädagogik tätig (v.a. Führungen und Kinderworkshops).

Ich halte es für unwahrscheinlich, aber eine Möglichkeit wäre mal bei der "Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik" in der Amalienstraße anzufragen, althistorische und archäologische Forschung, und Teil des Deutschen Archäologischen Instituts. Wahrscheinlich gibt es eine Absage von denen, aber mit etwas Glück verweisen sie auf andere Möglichkeiten, die ich jetzt nicht kenne. Theoretisch gibt es natürlich noch die Institute der archäologischen Teildisziplinen an der LMU, da ich aber dort studiere und arbeite kann ich ziemlich sicher sagen, dass es dort keine Praktikumsmöglichkeiten gibt.

Die letzte Variante, die mir noch einfällt, sind private Grabungsfirmen. Diese sind lokal tätig und kümmern sich beispielsweise um die vorgeschriebenen Untersuchungen auf größeren Baustellen, bzw. allgemein wenn auf Baustellen o.ä. etwas gefunden wird. Da sieht es etwas einfacher aus als über die Uni, weil die Versicherung privat läuft und auch alle anderen Kosten privat übernommen werden (wenn dann später teilweise zurückgezahlt). Die Arbeitssicherheit ist trotzdem ein Problem, aber die Arbeit besteht nicht nur aus Graben vor Ort und es könnte sich lohnen bei solchen Firmen anzufragen, kleinen wie großen. Ich habe hier mal eine Liste (unter Kontakt) der VFPA der LMU verlinkt mit Firmen aus Bayern, gerade von der LMU arbeiten viele bei diesen Firmen. Zwei oder drei von ihnen schreiben auf ihrer Website, dass sie gerne auch Anfänger nehmen, teils sogar ohne Vorerfahrung - das bezieht sich natürlich auf Studenten, aber da würde ich als erstes anfragen, könnte am ehesten was werden.

Was Griechenland bzw. grundsätzlich vor Ort angeht, noch schwieriger als München. Die Zweigstellen des Deutschen Archäologischen Instituts bieten normalerweise keine Praktika an, und alles andere im Ausland ist utopisch. Erst recht bei zwei Wochen - vielen ist das zu kurz, da haben sie selbst nichts von. Ich gehe davon aus, dass die Mindestlänge, falls die DAI-Stellen es anbieten, bei vier Wochen liegt.

Allgemein, Archäologie ist das sehr kompliziert. Die Erfahrung habe ich selbst gemacht. Es gibt keine wirklich gute Möglichkeit, die Arbeit vor dem Studium kennenzulernen. Das ist alles nicht ideal, aber ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Studium Archäologie und Alte Geschichte, tätig u.a. am DAI

Es ist schon ein Weilchen her, dass ich in dem Bereich tätig war. Aber wir haben damals, weder in Deutschland noch im Ausland, wo ich gearbeitet habe, Schüler mit auf die Grabungen genommen. Das ist einfach zu gefährlich, das übernimmt keine Versicherung. Daher würde ich mir da nicht allzu große Chancen ausrechnen.

Eventuell wird es was in einem Museum.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung