Arbeitgeber will mich in der Probezeit trotz Schwangerschaft kündigen, Auskunft?
Hallo
ich hatte gerade ein Gespräch mit meinem Vorgesetzten. Info: ich arbeite seit kurzem in einem Corona Testzentrum, weis nun seit 2 Tagen das ich schwanger bin und darf da nicht mehr arbeiten.
Nun hat er mir ein Ultimatum gesetzt und gesagt wenn ich mich nicht für eine komplett andere Tätigkeit in seinem Büro für Steuern entscheide, wird er mich kündigen da ich noch in der Probezeit bin und er das wohl dann darf. (Ich weiß eigentlich das er das nicht darf)
Ich will da nicht arbeiten, man sagt einer Krankenschwester ja auch nicht „jetzt arbeiten sie im Büro“. Er will halt das Beschäftigungsverbot umgehen, hat mir eingeredet mein Elterngeld würde sich sonst verkürzen und mich die ganze Zeit versucht zu manipulieren mit Sachen die nicht stimmen und ich würde sonst sterben wenn ich im testzentrum an der Anmeldung sitze statt bei der probeentnahme.
Nun will ich morgen zum Hausarzt und nächste Woche hab ich einen Termin beim Frauenarzt und hoffe das dieser mir ein Beschäftigungsverbot erteilt, weil es zu gefährlich ist dort zu arbeiten. Was ist nun aber wenn er mich trotzdem kündigt?
An wen wende ich mich?
Gibt es irgendwo eine Auskunft/Telefonnummer wo ich anrufen kann um mich zu informieren ?
Bin so ratlos und komplett überfordert da die Schwangerschaft ungewollt ist und ich nun noch um meine Finanzen bangen muss.
8 Antworten
Warum willst Du denn nicht im Büro arbeiten? Wegen Deiner Schwangerschaft ist es zu gefährlich im Testzentrum zu arbeiten, da ist es doch gut, wenn Du eine andere Tätigkeit angeboten bekommst. Du kannst ja schlecht erwarten, dass Du fürs Nichtstun bezahlt wirst.
Überraschung: Ja, ein Arbeitgeber setzt seine Arbeitnehmer so im Betrieb ein, wie es "zu seinem Besten ist". Das ist vollkommen normal.
Da gibts aber kein Wunschkonzert. Der Arbeitnehmer darf da einsetzen wo er meint dass es Sinn macht.
Dein Arbeitgeber ist sogar verpflichtet, dich anderweitig einzusetzen, wenn die aktuelle Beschäftigung deine Gesundheit und die des Kindes gefährden könnte.
Und natürlich hast du auch Pflichten und solltest eher froh sein, dass dein Arbeitgeber dir einen alternativen Job anbieten kann.
Zum Thema Beschäftigungsverbot (das erteilt nicht der Arzt)
Betriebliches BeschäftigungsverbotDas Mutterschutzgesetz schreibt ein betriebliches Beschäftigungsverbot für Schwangere und Stillende vor, die normalerweise schwere körperliche Arbeiten verrichten, also schwer heben zum Beispiel. Auch Frauen, die schädlichen Einwirkungen durch gesundheitsgefährdende Stoffe, Strahlen, Gase, Kälte oder Lärm ausgesetzt sind, dürfen in diesem Umfeld nicht weiterarbeiten. Die Verantwortung für die Umsetzung von Mutterschutz und Beschäftigungsverbot liegt bei Ihnen als Arbeitgeber. Sobald Sie eine solche Gefährdung für die Schwangere feststellen, sind drei Schritte erforderlich:
- Prüfung der Umgestaltung des Arbeitsplatzes
- Prüfung des Einsatzes an einem anderen Arbeitsplatz
- Ist weder die Umgestaltung des Arbeitsplatzes noch die Umbesetzung an einen anderen Arbeitsplatz möglich, sprechen Sie ein Beschäftigungsverbot aus.
Eine werdende Mutter muss dieses Recht nicht beantragen und kann nur in Ausnahmen darauf verzichten.
Liebe Marie,
ich verstehe, dass dich das jetzt ziemlich mitnimmt. Ich hatte dir gestern schon geschrieben. Ich hoffe du kannst hier die Antworten von "windsbraut0307" und "LePetitGateau" nachvollziehen.
Fakt ist, dass du an dem Platz, wo du arbeiten wolltest zu sehr gefährdet bist. Deshalb ist der Arbeitgeber verpflichtet, dir einen Arbeitsplatz anzubieten, wo du nicht dieser Gefahr ausgesetzt bist.
Wenn du dich weigerst diese Alternative anzunehmen, riskierst du auch als Schwangere eine Kündigung, weil man dir tatsächlich in dem Fall Arbeitsverweigerung vorwerfen kann.
Um dir "Luft zu verschaffen" könntest du schauen, ob dein Hausarzt dir eine Krankschreibung gibt, bis du beim Frauenarzt warst.
Das gibt dir Zeit dich ein bisschen zu erholen und dann zu sehen, ob die Schwangerschaft gut angelegt ist und wie es insgesamt weitergehen kann.
Du brauchst jetzt keinen zusätzlichen Stress.
Alles Gute dir und liebe Grüße Sophie
wird er mich kündigen da ich noch in der Probezeit bin und er das wohl dann darf
Nein kann er nicht ab dem Wissen deiner Schwangerschaft.
Ich will da nicht arbeiten, man sagt einer Krankenschwester ja auch nicht „jetzt arbeiten sie im Büro“
Naja, der AG bietet ja schon einen anderen Arbeitsplatz zu deinem Schutz an, dazu ist er sogar verpflichtet wenn diese Möglichkeit besteht.
Der Arbeitgeber ist nicht für Deine ungewollte Schwangerschaft verantwortlich (davon gehe ich jedenfalls aus).
Einen Ersatzarbeitsplatz hat er Dir angeboten.
Wenn Du den nicht willst, bist Du halt draußen.
Ich habe ihm gesagt das ich statt in der Entnahme, in der edv arbeiten will. Ist absolut ungefährlich. Er will aber das ich einer Tätigkeit nachkomme die nur zu seinem besten ist und absolut nichts damit zu tun hat was ich vorher gemacht habe.