Araber Pferd mit oder ohne Hilfszügel reiten?

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Kee das würdw ich nicht machen ... so lernt das Pferd nur da den Körper zu bewegen aber es gibt keine Selbsthaltung und zum Teil falsche Muskeln und Verspannungen. Außerdem kann das Pferd dann nicht lernen locker am zb langen Zügel unter dir zu traben. Wobei sie wenn man sie nur selten nimmt dem Pferd etwas helfen können zu spüren wo der weg hingehen soll ind wie sich das anfühlt

kkeekkss101 
Fragesteller
 04.08.2015, 21:14

Danke, nur eine bekannte hat auch 2 Araber, die eine Zeit lang auch geritten bin und sie hat bei dem einem ein Martinsgall verwendet und beim anderen ein Dreieckszügel, deswegen wollte ich fragen was eure Erfahrungen sind, danke :-)

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Nein - ich würde keine Hilfszügel etc. verwenden.

Einen Araber würde ich ganz bestimmt NICHT mit Hilfszügeln reiten. Denn diese Rasse - ich habe selbst eine Vollblutaraberin - hasst es, eingeengt zu werden. Du machst diese Rasse mehr als jede andere verrückt, wenn du sie festhältst.

Die gesamten Hilfszügel - außer dem korrekt verschnallten Martingal - sind eh nur etwas für schlechte Reiter und den Mülleimer.

Das KORREKT verschnallte Martingal ist der einzige Hilfszügel, der dem Pferd nützt. Wenn es korrekt verschnallt ist, hat es keinerlei Wirkung. Das Martingal ist eine Art Umlenkzügel und nur für das Gelände und Springen gedacht. Falls das Pferd ins Straucheln gerät und dadurch den Kopf hochreißt, lenkt das Martingal den Druck auf das Gebiss wieder dorthin, wo er hingehört.

Aber das Martingal ist gänzlich ungeeignet, ein Pferd "an den Zügel" zu reiten, denn, wie gesagt, bei normalem Gebrauch hat ein Martingal keine Wirkung. Ein Martingal muss recht lang verschnallt werden und darf bei normaler Halshaltung den Zügel nie brechen.

Araber müssen genau wie jedes andere Pferd über den Rücken geritten werden. Ich gebe zu, dass es einfachere Rassen gibt, die das dem Reiter leichter machen. Aber es geht natürlich auch.

Wichtiger als bei jeder anderen Rasse ist, dass der Reiter weiß, wann er nachgeben muss. Einen Araber darf man nie "mit der Hand" reiten. Das mögen sie gar nicht. Dann machen sie sich fest und spanniger als jedes andere Pferd.

Einen Araber kann man sehr gut, vielleicht besser als andere Pferderassen, über Beziehung und Vertrauen reiten. Meine Araberin ist ein schreckhaftes Pferd, und ich mache mir oft den Spaß, sie am hingegebenen Zügel an Monstern vorbeizureiten. Nur am Sitz und mit der Stimme. "Ist es jetzt mal gut? Das ist nicht gefährlich."

Das geht wunderbar.

Einen Araber muss man im Zweifelsfalle loslassen!!!  Ich würde dir gerne empfehlen, dir einen RL zu suchen, aber ich gebe zu, dass ca 90% aller Reitlehrer mit dieser Rasse nicht umgehen kann.

Huhu,

ein Pferd wird vor dem ersten Anreiten oder nach einer langen Trainingspause grundsätzlich immer erst vom Boden aus vorbereitet und auftrainiert. 

Bis dann das erste mal wirklich geritten wird, sollte das Pferd schon eine kräftige Oberlinie und eine kräftige Hinterhand bekommen haben und sich einigermaßen mit dem Reitergewicht ausbalancieren können. Dann trägt das Pferd seinen Kopf auch anständig selbst.

Den Kopf runter zu binden, und das tut ein Hilfszügel nun einmal, ist nicht sinnvoll. Das Pferd kann dann nicht gesund von hinten nach vorne laufen und kriegt den Rücken nicht hoch, weil die Vorderhand vorne runter gezogen wird. Das führt dazu, das der Kopf zwar in der richtigen Höhe ist und die Nase nicht im Himmel, aber anders andere im Pferd nicht stimmt. Außerdem macht ein Hilfszügel es dem Pferd unnötig schwerer sich auszubalancieren. Der Weg ohne Hilfszügel ist länger und anstrengender, hat aber gesundes richtiges Laufen zum Ziel, mit Hilfszügeln kommst du schnell zu falschem, ungesunden Laufen, was nur auf den ersten Blick richtig zu sein scheint.

Bei einem Pferd, dass lediglich eine sehr lange Trainingspause hatte, schaut man dann erst einmal, was das Pferd noch so weiß und kehrt dann mit viel Geduld und Training langsam wieder zum alten Trainingszustand zurück.

Liebe Grüße

pony  02.08.2015, 18:09

genau so. DH !

und ein araber tut sich doppelt schwer, sich über den rücken zu tragen. nicht umsonst nennt man diese rasse auch "trinker der lüfte".

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WinniePou23  03.08.2015, 12:12
@pony

Bei meinem Welsh- Mix ist auch recht viel Blut drin, es hat gut ein Jahr gadauert, bis sich ein korrektes Vorwärts-Abwärts anstelle der typischen Araberhaltung in ihren Kopf gesetzt hatte.

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Ein Martingal würde helfen, so hast du mehr Kraft, wenn das Pferd den Kopf hochreist. Der Rest ist eher dafür da, den Reitanfängern das Reiten einfacher zu machen, indem das Pferd den Kopf unten hält. Für die korrekte Ausbildung ist das nicht geeignet.

Und bitte: Deine Frage zeigt deine Unerfahrenheit in der Ausbildung, bitte such dir schnellmögstlich einen erfahren Trainer, bevor du irgendwann am Boden liegst und keine Lust mehr aufs Reiten hast!  Dazu kommt, dass das Korrekturreiten von solchen Pferden nachher extremst schwierig ist und häufig nur noch von Profis machbar ist. Das würde dann nochmal teurer werden!

pony  02.08.2015, 18:05

mehr kraft, wenn das pferd den kopf hochrisst... s. hebelgesetz. es wirkt dann wie ein nussknacker.

ein martingal ist dazu da, dass das pferd nicht in die zügel treten kann, wenn der reiter einen abgang macht.

pferde, die ganz umfassend falsch ausgebildet wurden, korrigiert keiner mehr - allenfalls die versicherung, wenn sie das pferd wegen zu hoher personenschäden "aussteuert". dann kann übrigens das veterinäramt die tötung des tieres anordnen.

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NameVergesssen  06.08.2015, 21:03
@pony

Sobald ein Martingal korrekt verschnallt ist, bietet dies eine Hilfe, sobald das Pferd den Kopf nicht einfach nur hochnimmt, sondern tatsächlich hochreist um z.B. zu steigen. Ich persönlich reite junge Pferde generell bei den ersten Springstunden mit Martingal, für den Fall der Fälle bietet das Martingal mit der erfahrenen Hand eine gute Hilfe für den Ausbilder. 

Das das Pferd nicht in den Zügel treten kann stimmt nicht. Wenn diese bocken o.Ä. nehmen die auch gerne mal ihre Beine höher (wie beim Springen, sonst bräuchte man keine Stollengurte). Kann zwar etwas helfen, dafür ist das Martingal aber nicht da.

Wichtig ist aber, genauso wie bei fast allem im Reitsport, die korrekte Verwendung. Viel zu häufig sieht man viel zu kurz geschnallte Martingale, kein Wunder, dass diese dann auch in Verruf kommen.

Solche Pferde werden häufiger als man denkt wieder korrekt geritten. Ich kenne viele Pferde (und habe auch schon viele ausgebildet), die nachher als normales Pferd z.T. bis L und M Niveau auf Turnier gegangen sind. Diese Pferde sind dann zwar meist nicht für Anfänger geeignet, für den erfahrenen Reiter aber gut zu händeln.

"Die Tötung des Tieres anordnen", hab zwar schon davon gehört, aber noch nie von konkreten Fällen gehört. Bösartigkeiten entstehen durch Menschen oder durch Schmerzen. Beides lässt sich behandeln bzw. ändern. Wenn ein Pferd durch den Menschen bösartig wurde, kann man es mit viel Vertrauen trotzdem aufbauen. Eine Bekannte holt sich häufig solche Ponys vom Schlachthof. Eins davon hat tatsächlich einen Menschen getötet- nun ist es eins der bravsten Schulpferde auf dem Betrieb. Wie gesagt, mit viel Professionalität kann man jedes Pferd retten, die Besitzer brauchen nur entweder das Geld für den Beritt oder das Pferd muss extrem viel Glück haben und vorm Todesurteil (meist Schlachthof) gerettet werden.

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