Angst vor Höllen Existenz?

Das Ergebnis basiert auf 40 Abstimmungen

Nein 85%
Ja sehr 13%
Glaube an nix 3%
User997654367  11.12.2022, 21:17

Glaubst du überhaupt an die Existenz Gottes?

Lostgirlx3 
Fragesteller
 11.12.2022, 21:17

Eventuell ja, weil Sonne Mond Embryo kann ja nicht von selbst entstehen

27 Antworten

Nein

Nirgends im Tanach ist die Rede von einer Hölle, in der Ungläubige landen und für ihre Ungläubigkeit bestraft werden.

Ergo: Gibt's nicht.

Alle Juden (auser Götzendiener wie z.B. Christen) und Noachiden haben Anteil an der kommenden Welt, alle anderen bleiben tot.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – אני יהודי ישראלי - Ich bin israelischer Jude.
willgott  14.12.2022, 11:22
Nirgends im Tanach ist die Rede von einer Hölle, in der Ungläubige landen und für ihre Ungläubigkeit bestraft werden.

Die Logik "Ergo: Gibt's nicht "muss nicht stimmen.

Gottesliebe (und Nächstenliebe) ist das höchste Gebot auch oder m.W. gerade im Judentum.

Liebe kann aber nur freiwillig sein. Die Angst vor der Hölle ist eine Belastung / Beeinträchtigung dieser Entscheidungsfreiheit für die Liebe. Das müsste für das Ziel "Liebe zu Gott" also der liebevolle Grund sein, aus dem von der Hölle keine Rede ist.

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AriRosh  14.12.2022, 12:13
@willgott

Ganz sicher, es steht nirgends im hebräischen, also urschriftlichen Tanach.

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willgott  14.12.2022, 12:20
@AriRosh

Wie gesagt: Es hat eben seinen Grund warum es nirgends steht und den brauchst Du eigentlich auch nicht zu wissen.

Es ist aber falsch zu behaupten, weil ... Nirgends im Tanach ist die Rede von einer Hölle, in der Ungläubige landen und für ihre Ungläubigkeit bestraft werden.

Ergo: Gibt's nicht. Stimmt nicht - Die Liebe zählt, nicht die Logik.

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wrkp1  14.02.2023, 12:05

Im Tanach nicht, aber im Neuen Testament, das den Tanach überholt hat. Sogar der Islam kennt die Dschehenna. Juden hatten bis zum Babylonischen Exil kei- ne Ahnung von einem Leben nach dem Tode, brachten aber diese Vorstellung von dort mit, ebenso wie die Vorstellung von einem Massias, der dort nur an-ders heißt, nämlich Saoschyant. Diese Vorstellung geht auf Zarthuscht zurück.

Also haltet da Judentum nicht für das Gelbe im Ei. Es war eine Zwischenstation.

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AriRosh  14.02.2023, 13:59
@wrkp1

Das NT ist für Juden genauso irrelevant, wie Das Buch des Ursprungs, die Lehre der Ori. Der Tanach hat ewige Gültigkeit, daher ist es nicht überholbar. Die Zeit nach dem Tod ist im Tanach fest gelegt. Jedes jüdische Kind wird von regellhaltigenen Eltern daraus gelehrt. Dem zur Folge verfügen selbst Vorschulkinder über weit mehr Wissen, als die meisten Christen.

Jüdische Lehren auf Zwischenstation zu degradieren, ist bemitleidenswert. Christen verdrehen jüdische Lehren, erfindet komplett neue Lehren, ohne Basis aus dem Tanach, erfindet einen Maschiach, der nicht im geringsten mit dem prophezeiten Maschiach zu tun hat, und erfindet Strafen (Hölle) für "Sünder", wenn sie nicht tun was Christen vorschreiben. Jesus war weder ein Prophet noch Sohn G'ttes noch der Maschiach. Sogar Bar Kochba kam bzgl seiner Taten dem prophezeiten Maschiach näher als Jesus.

Hats du den Mut die jüdische Lehre zum Maschiach detailliert anzuschauen, empfehle ich dir dieses zu lesen. Vielleicht fällt dann der Groschen.

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Doch einige Verdrehungen mal etwas mehr beleuchtet.

Heb 9, 22 zu Lev 17, 12
"Ohne Blut vergießen gibts keine Vergebung." soll angeblich aus Lev 17,12 stammen, doch da steht dazu komplett was anderes. Woher hat Paulus nur diese Aussage?

Apg 7, 14ff zu Deut 10,22 / Gen 46,27 / Jos 24, 32

Wäre dieser Stefanos wirklich so "voll mit Heiligen Geist" hätte er sicher nicht 70 mit 75 verwechselt, oder?

Wo bitte kaufte Avraham sein Grab? Er kaufte von Evron dem Chetiter, gegenueber Mamre, das Felsengrab auf dem Machpela in Hebron, dokumentiert die Torah.
Also, wirklich "Voll Heiligen Geistes" und dann solche Fehler?
Und nicht Jakob wurde in Sichem begraben, sondern Josef. (Gen 50, 13ff)

2. Kor 3, 12ff zu Ex 34, 31ff
Da von Mose durch die Dialoge mit G'tt so voll von Heiligkeit im Gesicht strahlte (siehe Ex 33,18ff zu 34, 30 + 34, 33), aber die Israelis sein Gesicht nicht lange standhalten konnten, war Mose nachsichtig und darum bedeckte er sein Gesicht. Wenn er jedoch vom Berg kam, nahm er die Decke weg und redete und berichtete die Lehren G'ttes.

Text 34, 30: "Als Aaron und alle Israeliten Mose sahen, strahlte die Haut seines Gesichtes Licht aus und sie fürchteten sich, in seine Nähe zu kommen." 34, 33: "Als Mose aufhörte, mit ihnen zu reden, legte er über sein Gesicht einen Schleier."

Erst danach legte er aus reiner Rücksicht wegen seines kaum erträglichem heiligen Strahlens die Decke wieder auf sein Gesicht.

Ja, und was las Paulus daraus?

Zitat (Luther): "und nicht wie Mose, der eine Decke über sein Angesicht legte, damit die Israeliten nicht sahen das Ende dessen, was da vergeht."

Eine Decke läge wegen der Unfrömmigkeit der Juden Jesus gegenüber dauerhaft eine Decke? Die erst dann weggenommen wird, wenn Juden zu Jesus beten? Im Ernst? Das steht so in Ex 34, 31ff? Nicht in meiner Zunz und in keinem anderen jüdischen Text.

Mt 2, 23
Wo bitte steht das im Tanach? Jes 11,1 kann man dazu nicht verwerten, "Nezer" kann auch anderes bedeuten, zumal dazu nicht "Messias" genannt wurde. Mt behauptet jedoch steif und stur: "was durch die Propheten gesagt worden ist: Er wird Nazaräer genannt werden." ist also deff. eine christliche Erfindung.
Und Nazareth gab es in der Zeit Jesajas überhaupt noch nicht.

Roem.11,26 zu Jes 29, 20
AUS ZION kommen? Das steht wirklich in den Propheten?

In dem NT nicht genannten Propheten wird jedoch prophezeit, das der Erlöser NACH ZION kommen wird. Dass heißt, von außerhalb Zions nach innerhalb Zions. Das ist ein riesiger Unterschied. Und... 

Nach dem Propheten Jesaja kommt der Erlöser zu denen, die sich bereits aktiv von der Sünde abwenden. Also ganz sicher nicht wie Paulus behauptet, von einem Erlöser dazu erst animiert werden müssen. Will man hier die Septuaginta als Ausrede nutzen, beißt man auch auf Granit, denn dort steht im Römer, der Erlöser kommt um Zions Willen, also auch von außerhalb Zions kommend, und nicht aus Zion.

Und den Propheten kann die Septuaginta nicht nennen, denn Jesaja suchte man damals darin vergebens. Jesaja wurde erst sehr viel später durch einen unbekannten Übersetzer zugefügt, jedoch auch sehr viel davon falsch übersetzt.

Zumal, die Septuaginta für das Judentum völlig irrelevant.

Hebr 10, 5 verdreht Ps 40, 7

Der Psalmist sagt "Ohren aufgetan" (Geist für die Lehren geöffnet), im Hebr. wird jedoch ein kompletter Körper dazu gedichtet. Warum bezieht sich Paulus auf den Psalm, wenn das da doch überhaupt nicht steht?

Sogar die Septuaginta bestätigt den hebräischen Text.

Joh 9,16 zu Deut 13

Wir sollen besonders bei Propheten aufpassen, wenn sie Zeichen und Wunder tun. Denn wir wissen aus schlimmen Erfahrungen, dass Wundertaeter sehr oft boese Menschen sind, was u.a. Par'os Priester bewiesen. Und ihnen nicht folgen, wenn sie lehren "Folge mir nach" oder noch schlimmer: "Niemand kommt in den Himmel, ausser wer mir nach folgt." behaupten. Denn das widerspricht die alten, ewig geltenden Gesetze.

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wrkp1  16.02.2023, 11:30
@AriRosh

Du hast es erfaßt: Paulus, der bei Gamaliel studiert hatte, verdrehte das Ju-dentum so wie es Eure Rabbanim nach Bedarf verdreht haben: Jesaia 7, 14 spricht von einer almah, Eure Septuaginta (angeblich 70 jüdische Gelehrte) übersetzten falsch mit parthenos, was hebräisch betulah geheißen hätte. Wieso sei die Septuaginta völlig irrelevant, wenn Du schreibst, sogar sie be-stätige den hebräischen Text? Daraus sieht man Deine ideologische Argu-mentation. Jachwe (das ist sein Name für alle Zeiten, und nur leichtfertiges Aussprechen ist nach der Thora verboten) habe den Genozid an den Ama- lekitern geboten: Männer, Frauen, Kinder, Greise, ja sogar das Vieh; Mitleid war verboten (lies den Text selbst nach). Da redeten sich die Israeliten auf einen Befehl Jachwes und Gehorsam ihm gegenüber aus GEGEN JEDE NA-TÜRLICHE HUMANITÄT! Als sich der Nazi Eichmann bei seinem Prozeß in Jeruschalaim ebenso verteidigte, hängte man ihn trotzdem - obwohl er ge-nauso argumentierte wie Eure bibelschreibenden Rabbanim. Jachwe würde so einen Völkermord nie und aus keinem Grund befohlen haben. Das haben bloß Eure Priester erfunden - oder glaubt jemand, dass Mosche die Schilde-rung seines Todes selbst verfaßt hat (5. Mosche 34) ? Der Dalai Lama hat Recht. "Ethik ist wichtiger als Religion!"

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AriRosh  16.02.2023, 15:22
@wrkp1

Wie bitte kann das sehr viel ältere Judentum etwas verdrehen? Ich dachte bisher, Zeitreisen gibt's nicht. Gibt's doch?

Deine Texte ohne Absätze ist mir zu anstrengend zu lesen.

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Nein

Hallo Lostgirlx3,

ich habe deswegen keine Angst, weil ich der festen Überzeugung bin, dass es gar keine Hölle gibt! Es überrascht Dich sicher, wenn ich sage, dass die Bibel keine Höllenlehre enthält.

Natürlich steht in vielen Bibelübersetzungen das Wort Hölle, doch in den ursprünglichen Texten der Bibel stehen an den Stellen, die mit "Hölle" übersetzt werden, Wörter und Begriffe, die einen ganz anderen Sinn vermitteln.

An vielen Stellen, wo in manchen Bibeln das Wort "Hölle" gebraucht wird, ist nichts weiter als das Grab gemeint. Wenn in Zusammenhang mit der Bestrafung von bösen Menschen von einem Feuer gesprochen wird, ist damit kein buchstäbliches Feuer gemeint, sondern dort steht Feuer als ein Symbol ewiger Vernichtung (nicht ewiger Qual)!

Das ist auch in Übereinstimmung mit dem, was die Bibel über den Zustand der Toten sagt. Dort steht z.B.:"Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts, auch bekommen sie keine Belohnung mehr, weil jede Erinnerung an sie in Vergessenheit geraten ist. Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst" (Prediger 9:5,10).

Was bedeutet das? Nun, wenn es nach dem Tod kein Bewusstsein gibt, dann kann es auch keine Qual durch ein Feuer geben! Die Höllenlehre ist zwar weit verbreitet, doch ist sie zum einen unbiblisch und zum anderen stellt sie Gott in ein sehr schlechtes Licht.

Auch könnte man folgende Überlegungen anstellen: Wie könnte ein Gott, von dem gesagt wird, dass er "Liebe ist" , Menschen für ein relativ kurzes sündiges Leben von 70 oder 80 Jahren dann für immer bestrafen (1. Johannes 4:8)? In welcher Relation steht eine ewige Bestrafung zu einem zeitlich begrenzten Leben in Sünde? Und würde Gott wohl seinen Hauptgegner, Satan den Teufel, dazu gebrauchen, seinen Willen ausführen zu lassen und auf diese Weise eng mit ihm zusammenarbeiten?

Außerdem: Kein normal denkender und normal fühlender Mensch käme je auf die Idee, jemandem auch nur für kurze Zeit Qualen durch ein Feuer zuzufügen! Das Rechtssystem einiger Länder sieht für die schlimmsten Verbrecher "lediglich" die Bestrafung durch den Tod vor, niemals jedoch eine Bestrafung durch Qualen irgendeiner Art.

Gott solch ein Handeln zu unterstellen, gehört mit zu den schlimmsten Gotteslästerungen, die je begangen wurden. Das macht aus ihm einen rachsüchtigen und äußerst grausamen Gott, mit dem man am liebsten nichts zu tun haben möchte. Wie gegensätzlich ist doch das Bild, das die Bibel in Wirklichkeit von Gott zeichnet!

Sie beschreibt ihn beispielsweise als einen Gott "barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit" (2. Mose 34:6). Oder wie es in einem anderen Bibeltext heißt: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4).

Es gibt somit keinen Grund, irgendwie beunruhigt zu sein. Die Bibel zeigt außerdem, dass durch den Tod sämtliche Sünden abgegolten sind. Sie sagt: "Denn wer gestorben ist, ist von [seiner] Sünde freigesprochen" (Römer 6:7).

Egal, welche Sünden jemand im Laufe seines Lebens begangen hat, sie sind mit dem Tod bezahlt. Eine Bestrafung über den Tod hinaus gibt daher keinen Sinn und steht, wie gerade gezeigt, der Persönlichkeit Gottes völlig entgegen.

LG Philipp

Nobodyrotz  18.12.2022, 18:43

Die ewige Vernichtung ist noch viel grausamer als ewige Höllenqualen. Denn in einer Hölle wäre man wenigstens nicht tot.

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leavemealone429  08.06.2023, 14:33
@Nobodyrotz

Die ewige Vernichtung ist doch besser? Da muss man kein qualvolles Höllenfeuer erleben, das für immer.

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wrkp1608  25.03.2024, 18:46

Die obige Meinung nimmt nur den jüdischen Glauben vor dem Exil zum Maßstab, aber schon zu Jesu Zeiten glaubten die Juden wohl an eine Hölle und auch Je-sus sagte bildlich, wenn einem das Auge oder das Bein Ärgernis bereits, solle man es ausreißen, denn es sei besser nur 1 Auge oder 1 Bein zu haben, als ins ewige Feuer geworfen zu werden. Im Gleichnis vom reichen Prasser und armen Lazarus sagte er, dass der Prasser durch Durst große Not leide - da mußte es wohl heiß sein, oder? Jesus war nicht Christ, sondern Jude, und er wollte das Gesetz erfüllen. So würde kein Jota davon vergehen, bis alles erfüllt sei, sagte er auch. Jetzt behaupte noch einer, dass es keine Hölle gebe - das kann nur je- mand, der das jüdische Schrifttum nicht kennt.

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Philipp59  26.03.2024, 06:49
@wrkp1608

Bei der Geschichte vom "reichen Prasser und Lazarus" handelt es sich um ein Gleichnis und nicht um einen lebensechten Bericht! Warum kann man das sagen?

Nun, das zeigen sowohl die Einzelheiten in der Erzählung (die bei einem wörtlichen Verständnis nicht viel Sinn ergeben würden) als auch die Zuhörerschaft, an die sich Jesus hier wandte.

Wichtig ist es also der Zusammenhang, in dem Jesus diese Geschichte erzählt.Es ging nicht etwa darum, den Juden zu erklären, was nach dem Tod geschehen würde. Das wussten sie z.B. aus Prediger 9:5,10, wo folgendes gesagt wird:

„ Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts... Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst" (Prediger 9:5,10).

Hätte Jesus das, was er über den armen und den reichen Mann erzählte, wörtlich gemeint, so hätte er etlichen eindeutigen Aussagen der Bibel widersprochen. Ganz offensichtlich muss die Erzählung in Lukas 16:19-31 also einen gleichnishaften Hintergrund haben!

Jesus sprach mit den Pharisäern und es ging dabei, wie aus den ersten Versen des Kapitels 16 hervorgeht, um den richtigen Gebrauch von materiellem Besitz und darum, dass man nicht gleichzeitig Sklave Gottes und des Reichtums sein kann.

Es war nun an der Zeit, dass Jesus ihnen eine Lehre erteilt und ihnen klarmacht, dass es zu einer Veränderung kommen würde: Diejenigen unter den Juden, die materiell reich waren und Einfluss unter dem Volk ausübten (z.B. die Pharisäer und Schriftgelehrten, dargestellt durch den reichen Mann), sollten eine Erniedrigung erfahren, während diejenigen, die für Jesu Wort empfänglich waren (die dem Bettler aus dem Gleichnis entsprechen), erhöht werden sollten.

Bekannterweise beriefen sich die Pharisäer immer wieder auf ihre offensichtlich scheinheilige Befolgung des Gesetzes Mose. Da das Gesetz aber im Begriff war, durch den Opfertod Jesu aufgehoben zu werden, würde es somit für die stolzen religiösen Führer zu der besagten Veränderung kommen. Auf diesem Hintergrund erzählte Jesus nun das Gleichnis von dem reichen Mann und Lazarus.

Es geht in dem Gleichnis um zwei Männer, deren Lage sich also drastisch ändern würde. Der reiche Mann stellt, wie gesagt, die religiösen Führer der Juden dar, die auf das einfache Volk, dargestellt durch den armen Bettler, herabsahen und es verachteten.

Während diese Geistlichenklasse bis zu dieser Zeit eine begünstigte Stellung einnahm, befindet sich das Volk in einer sehr benachteiligten Lage (ähnlich wie die Lage des Bettlers). Sie, die gleichsam nach dem Wort Gottes dürsten, müssen sich mit dem Wenigen begnügen, was ihre geistlichen Führer, bildlich gesprochen, von ihrem "Tisch" herabfallen lassen.

Wie Jesus in dem Gleichnis erzählt, starben nun beide Männer. Da sie jedoch für Klassen von Menschen stehen, also keine wirklichen Personen darstellen, muss auch ihr Tod symbolisch aufgefasst werden.

Diejenigen nämlich, die durch den armen Lazarus dargestellt werden, starben in Bezug auf ihre frühere benachteiligte Stellung und gelangten in eine begünstigte Stellung bei Gott (an den "Busenplatz Abrahams"), da ihre geistigen Bedürfnisse durch das, was Jesus ihnen durch seine Lehren vermittelte, nun völlig befriedigt wurde.

Die geistliche Führungsschicht, dargestellt durch den reichen Mann, fällt jedoch bei Gott in Ungnade, da sie sich hartnäckig weigern, Jesu Botschaft anzunehmen. Sie erleiden durch die an sie gerichteten harten Gerichtsbotschaften Jesu sinnbildliche Qualen, dargestellt durch das Feuer.

Der drastische Wechsel der Verhältnisse wurde besonders zu Pfingsten 33 n.Chr. erkennbar, als der alte Gesetzesbund durch den neuen Bund ersetzt wurde und nunmehr immer deutlicher wurde, dass Jesu Jünger und nicht die Pharisäer in der Gunst Gottes standen.

Es gibt noch einige weitere Einzelheiten in dem Gleichnis, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Das, was Jesus hier erzählt, ist ein Gleichnis und so haben auch die einzelnen Bestandteile der Erzählung eine gleichnishafte und keine wörtliche Bedeutung! Somit kann der Text aus Lukas 16:19-31 nicht als Stütze für die Höllenlehre herangezogen werden!

Wer auf einer wörtlichen Bedeutung besteht, er stellt sich in klaren Widerspruch zur Heiligen Schrift, die klar und deutlich zeigt, dass die Toten nicht im Jenseits (Himmel oder Hölle) weiterleben, sondern dass mit dem Tod ihre Existenz bis zum Tag der Auferstehung beendet ist.

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Philipp59  26.03.2024, 06:49
@Philipp59

Die Bibel erklärt: "Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts....Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst. " (Prediger 9:5,10). Dieser Text war auch den Juden bekannt, zu denen Jesus hier sprach. Somit war ihnen klar, dass er in Bildern und Symbolen sprach und ihnen nichts von einem jenseitigen Leben erzählen wollte.

Aus all diesen Gründen kann das Gleichnis vom Reichen Mann und Lazarus nicht herangezogen werden, um die Existenz einer Hölle biblisch nachzuweisen! Außerdem steht die Höllenlehre zu vielen Aussagen der Heiligen Schrift in deutlichem Widerspruch!

LG Philipp

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Nein

Ich glaube nicht an fiktive Orte, Figuren oder "Zustände". Also machen mir die Geschichten um die Hölle so wenig Angst wie Geschichten um den Krampus der kommt und böse Kinder verhaut oder ähnliches.

Macht dir der Gedanke Angst, dass das Rumpelstilzchen kommt und dir die Haut abzieht weil du böse gewesen bist? Ich schätze mal nicht, weil du nicht an das Rumpelstilzchen glaubst. Genau so geht es mir mit der Hölle und anderen solchen Lügen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen
Nein

Als Christ habe ich davor gar keine Angst!

Der christliche Glaube ist eine persönliche Entscheidung. Christ wird man, wenn man an den Gott glaubt, der sich uns in der Bibel offenbart und das stellvertretende Opfer vom Kreuz von Jesus Christus zur Vergebung unserer Sünden für sich in Anspruch nimmt.

Das bedeutet, dass wir alle in Worten, Taten und Gedanken sündigen und deshalb Gottes heiligen, reinen und gerechten Maßstab verfehlen und eigentlich nicht zu ihm kommen können. Deshalb ist Gott in Jesus Christus selbst Mensch geworden, um stellvertretend für unsere Sünden zu sterben. Wenn wir darauf vertrauen, sieht uns Gott als reingewaschen von aller Schuld an und wir dürfen uns seine Kinder und Freunde nennen. Das ist wirklich wunderbar!

chrisbyrd  11.12.2022, 22:08

Ergänzung:

Nach der Bibel gibt es nach dem Tod "Himmel" oder "Hölle": Fragen über Himmel und Hölle

Den "Himmel" (Paradies) im Sinne von Gottes neuer Schöpfung stelle ich mir "unvorstellbar" schön vor. Die Bibel verheißt dazu z. B.:

  • "Was kein Auge jemals gesehen und kein Ohr gehört hat, worauf kein Mensch jemals gekommen ist, das hält Gott bereit für die, die ihn lieben" (1.Korinther 2,9).
  • "Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!" (Offenbarung 21,4-5a).
  • "Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, sodass man an die früheren nicht mehr gedenkt und sie nicht mehr in den Sinn kommen werden; sondern ihr sollt euch allezeit freuen und frohlocken über das, was ich erschaffe" (Jesaja 65,17-18a).

Auf die Ewigkeit in Gottes Herrlichkeit freue ich mich schon sehr!

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wrkp1608  25.03.2024, 20:12
@chrisbyrd

Nu dann schaue aber dazu, dass Du zu den 144.000 Auserwählten der Geheimen Offenbarung gehörst. Bei den -zig Milliarden Menschen, die die Erde bereits bevöl kert haben und noch bevölkern werden, sind das aber verdammt wenige! Und nur 144.000 aus allen Stämmen Israels, "das sind die jungfräulichen Männer, die sich nicht mit Weibern befleckt haben." Da ist ja die Chance auf einen Lottosechser größer! Nichtjuden und Frauen haben danach sowieso keine Chance, sie zählen wahrscheinlich nicht. A propos, die Orthodoxe Kirche kennt die Apokalypse, wie sie auch heißt, nicht als zur Bibel gehörig an. Klar, denn Gott hat ja Mann u n d Frau geschaffen, und ihnen aufgegeben, "wachsel und mehret euch und erfüllet die Erde". Das geht wohl nicht nur mit Händchenhalten. Du siehst, was für ein Mist auch zur Bibel von Katholiken, Protestanten und Zeugen Jehovas gehört!

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chrisbyrd  26.03.2024, 11:04
@wrkp1608

In der Bibel befindet sich kein Mist, aber durchaus in den außerbiblischen Lehren, Ritualen und Traditionen von Kirchen. Das stimmt leider!

Die 144.000 bedeuten etwas ganz anderes und bezeichnen nicht irgendwelche Auserwählte, die besonders errettet werden.

Zu den 144.000 kann ich gar nicht gehören, weil ich kein Israelit bin!

Die 144.000 treten in der Zeit der Großen Trübsal auf, in der der sogenannte Antichrist auf der Welt sein Unwesen treibt (1. Johannes 2,18); 2. Thessalonicher 2,3).

Weil Gott die Menschen liebt und ihnen die Möglichkeit zur Errettung geben will, beauftragt er in der schwierigen Zeit der Großen Trübsal, die insgesamt 7 Jahre andauern wird, die 144.000 aus den Stämmen Israels (Offenbarung 7,4), um Gottes Botschaft weiterzutragen und Menschen zu erretten.

Dabei ist zu bedenken, dass alle gläubigen Christen vor dem Beginn der Trübsal entrückt werden und sich zu dieser Zeit bei Jesus im Himmel befinden (1. Thessalonicher 4,17; Offenbarung 3,10).

Die Große Trübsal ist eine Zeit des Gerichts über Israel (weshalb sie auch als Drangsal Jakobs bezeichnet wird) und über die Nationen. In dieser Zeit werden trotzdem Menschen zum Glauben finden, u. a. durch die Missionsbemühungen der 144.000 Israeliten. Gott wird sich seinem Volk Israel wieder zuwenden und die Verheißungen des Alten Testaments, die noch offen sind, zur Erfüllung bringen. Dazu gehören die völlige Wiederherstellung Israels und das Erscheinen des Messias (Jesus Christus), der nicht als leidender sondern als herrschender König wiederkommen und sein Friedensreich (Messianisches Reich, Tausendjähriges Reich) aufrichten wird.

Dass die 144.000 Israeliten sind, geht aus der betreffenden Textstelle hervor: "Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: 144000 Versiegelte, aus allen Stämmen der Kinder Israels" (Offenbarung 7,4).

In der MacArthur-Studienbibel findet sich zu Offenbarung 7,4 folgender Kommentar:

"144.000 Eine Legion von Missionaren aus erlösten Juden, deren Dienst während der Trübsalszeit zur Errettung von vielen Juden und Heiden führt (V. 9-17). Sie werden die Erstlingsfrüchte eines neuen, erlösten Israels sein (V. 4; Sach 12,10). Letzten Endes wird die Nation Israel das Zeugnis für Gott sein, was sie im AT abgelehnt hat.

aus allen Stämmen der Kinder Israels. Durch seine souveräne Erwählung wird Gott 12.000 aus allen 12 Stämmen versiegeln und ihnen somit verheißen, sie während ihrer Mission zu bewahren."

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chrisbyrd  26.03.2024, 11:05
@chrisbyrd

In Gottes ewige Herrlichkeit kommen alle, die an Ihn glauben und Ihm vertrauen:

  • "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen" (Hebräer 11,6).
  • "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).
  • "So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes" (Römer 3,28).
  • "Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es" (Epheser 3,28).
  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

Jeder ist dazu eingeladen, denn:

  • "Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" (1. Timotheus 2,4).
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Nein

Es ist gut, dass es so viele Menschen wie Dich gibt - indoktriniert und verängstigt.

Stell Dir vor, jeder macht hier auf Freigeist und macht sein Ding. Gruselig.

Woher ich das weiß:Hobby