Angst vor Herzversagen?
Hallo,
Ich habe ständig Angst das mein Herz versagt. Ich war in letzter Zeit auch mehrmals in der Notaufnahme wegen Herzrasen und Brustschmerzen. Es wurden EKGs gemacht und das Blut untersucht beides ohne Befund. Trotzdem habe ich ständig Angst davor manchmal sogar Todesangst es ist wirklich sehr belastend. Nun habe ich wieder gelesen dass ein gesunder 21 jähriger Handballspieler an Herzversagen gestorben ist. Nun bin ich wieder komplett verunsichert und habe auch bisschen Brustschmerzen aber ich möchte nicht wieder in die Notaufnahme rennen die denken wahrscheinlich ich sei verrückt.
Hat jemand Tipps dagegen? Und reicht ein ekg und Blutuntersuchungen um Herzkrankheiten auszuschließen?
Ich bin 28 Jahre alt und sonst eigentlich gesund. Habe auch niemanden in der Familie mit Herzproblemen
Bist du denn geimpft? Wenn ja wie oft?
Ja bin ich, 2 mal
Hattest du die Beschwerden denn vor der Impfung?
Ja, ich hatte es früher schon mal vor vielleicht 10 Jahren.
2 Antworten
Ich hatte das auch. Das ist eine Herzphobie und somit eine Angststörung, also eine psychische Erkrankung.
Schritte, die du tun solltest:
1. Zum Hausarzt gehen und dich wirklich einmal gründlich komplett untersuchen lassen. Sprich ihn auf ein Langzeit-EKG an. Einmal! Und dann nicht mehr!
2. Schauen, wie du gewisse Symptome lindern kannst. Magnesium hilft mir enorm gegen Herzstolpern und Rhythmusstörungen. Es kann auch mit dem Rücken zusammenhängen, wenn man Blockaden hat oder Verspannungen. Achte darauf, dass du eine gute Matratze hast, wenn du Rückenprobleme hast.
3. Dir professionelle Hilfe suchen. Sprich den Hausarzt darauf an und melde dich bei Psychotherapeuten. Du kannst auch in Erwägung ziehen, Medikamente zu nehmen. Dafür musst du zum Psychiater.
4. Beschäftigen und Informieren. Lies dich stark in das Thema Angststörungen ein. Verstehe die Prozesse dahinter. Ich empfehle, sich hier Dinge von ehemals Erkrankten anzusehen. Sie verstehen das alles eigentlich am besten und wissen auch in der Praxis, wie man da am besten rauskommt. Meine Empfehlungen: Peter Beer und Mindeed auf Youtube.
5. Beschäftigen mit der Angst vor dem Tod. Wie gehen andere damit um? Was für Theorien gibt es über den Tod? Was kommt danach? Woran glaube ich? Gibt es vielleicht doch Anzeichen für etwas anderes?
6. Achtsamkeit trainieren und meditieren. Dies gibt dir die Fähigkeiten, gedanklich richtig mit der Angst umzugehen. Lies dich ein, dann verstehst du, was ich meine.
7. Konfrontation. Damit du lernst, dass du keine Angst haben musst, musst du das deinem Körper leider in der Praxis zeigen. Da wirst du nicht drum herumkommen. Fang langsam an und steigere dich. Das kann zB. so aussehen: Niemals zum Arzt gehen, egal was du spürst und wie groß die Angst wird. Kein Googlen. Kein Informieren. Kein Fragen hier stellen. Sport. Bewegung. Das Herz herausfordern, Leistung abfordern. Du kannst das auch mit jemanden zusammen machen. ZB. auch in der Therapie.
Ja, das reicht. Du wirst akzeptieren müssen, dass man im Leben nie zu 100% sicher ist. Was du suchst, wirst du nie finden. Deshalb musst du aufhören zu suchen und dich stattdessen in Akzeptanz üben. Das ist der einzige Weg. Akzeptanz des Todes. Das erfordert aber Zeit und Übung. Aber wenn du nie mit dem Üben anfängst, wird das auch nie was. Deshalb: Anfangen dich zu konfrontieren und NICHT ins Krankenhaus zu fahren. Egal, wie sehr du leidest. Und wenn du die ganze Nacht durchweinst.
Was du brauchst ist ein Psychologe um deine Angst los zu werden.
Hallo,
erstmal danke für die ausführliche Antwort. Ich war bereits beim Hausarzt, er hat mir auch einen Psychologen empfohlen aber mir sicherheitshalber. bzw. zur. Beruhigung noch eine Überweisung für den Kardiologen gegeben. Der Termin ist am 24. März. Ich war erst am Freitag in der Notfall Praxis, es wurde ein EKG gemacht und nichts gefunden. Das Herzrasen trat auch schon im Krankenhaus auf und wurde von den Ärzten als harmlos eingestuft. Aber es lässt mich trotzdem nicht los. Ich denke nachdem Termin beim Kardiologen werde ich beruhigter sein ist aber leider noch ne Weile bis dahin. Reicht denn die Blutuntersuchung und das ekg aus um Herzkrankheiten auszuschließen?