Angst vor einer Schrecksituation beim Pferd?

pony  11.05.2023, 20:39

eigenes pferd oder schulpferd? wie hat sie diese angst entwickelt? gibt es dafür einen speziellen grund?

Elaine120 
Fragesteller
 11.05.2023, 21:08

Ihr eigenes Pferd. Das Pferd hat sich einmal „extremer“ erschrocken und deshalb hat sie diese Angst entwickelt. Sie kennen sich auch erst einige Monate.

4 Antworten

Die beiden sollten ihre Basis wieder finden und das Vertrauen zueinander.

Am besten steigt deine Freundin am Boden wieder ein.
Es ist gar nicht so selten, dass man Angst vorm eigenen Pferd/ bestimten Situationen hat, ging mir lange Zeit auch so.
Bin schwer gestürzt im Galopp (es war zu 100% mein Fehler!!) und habe danach Angst gehabt und bin viele Jahre nicht mehr galoppiert oder ins Gelände gegangen.

Schritt eins ist, sich seine Angst einzugestehen. Das ist ja per se nichts schlimmes, dann hat man halt Angst, und? Sich einzugestehen, dass man Angst hat und es zu akzeptieren ist ein harter Weg, aber er lohnt sich, denn dann fallen die anderen Schritte leichter.

Der nächste Schritt wäre, am Boden zu arbeiten mit dem Pferd, leichteste Übungen. Hat das geklappt? Super, freut euch! Lob das Pferd, bestätige ihm: Hey, wir zwei zusammen, wir schaffen alles, siehst du?
Dann gern auch anspruchsvollere Lektionen, die das Pferd auch ein wenig Eigeninitiative abverlangen, zB "Pylonen Wald", wo es mutig selbst hindurchschreiten muss.
Das Team (Pferd x Mensch) muss lernen, dass sie aufeinander vertrauen können. Das Pferd muss verstehen: "Die würde mich nie in Gefahr bringen, wo sie ist, ist Sicherheit" und deine Freundin muss neu verinnerlichen: "Ich kenne und vertraue meinem Pferd, ich weiß wie er reagiert und wo ich ihm mehr Sicherheit geben muss".

Wenn das am Boden klappt, geht es in den Sattel. Einfachste Lektionen, neu "programmieren", das nichts passiert und sie Sicherheit gibt. Dann steigert euch langsam.

Zeit spielt hierbei keine Rolle, dauert es 1 Monat oder 1 Jahr? Egal!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse

Vielleicht sollte sie das Pferd verkaufen und erst mal mehr Erfahrung sammeln. Was auch immer du unter „extremer erschrocken“ verstehst, sollte man damit ja umgehen können. Entweder ist sie einfach viel zu unerfahrene, oder das Pferd passt einfach nicht zu ihr, weil es vielleicht zu temperamentvoll, zu großrahmig, zu büffelig… oder sonst wie einfach nicht passend für eine unsichere Person ist.


Honeysuckle18  12.05.2023, 14:28

Nicht böse gemeint, aber auch das bravste - und unerschrockenste - Pferd kann mal kurz "austicken"...

Es sind - und bleiben - halt immer noch "Lebewesen" (zum Glück) ! ;)

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Urlewas  12.05.2023, 15:06
@Honeysuckle18

Eben - meine Antwort ist auch nicht böse gemeint. Aber wenn man mit einer Schrecksituation, die es natürlich immer mal geben kann (und geben wird!) nicht umzugehen versteht, sondern dann selbst ein regelrechtes „Trauma“ davonträgt, ist es definitiv zu früh für ein eigenes Pferd.

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Honeysuckle18  12.05.2023, 15:08
@Urlewas

Ich denke, dass auch "erfahrene" ReiterInnen immer mal wieder in Situationen geraten, die sie an ihre Grenzen bringen...

Liegt daran, dass wir - zum Glück - mit Lebewesen "agieren" - und nicht mit Robotern...;)

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Urlewas  12.05.2023, 15:18
@Honeysuckle18

EBEN! Natürlich kommen wir immer wieder mal an unsere Grenzen. Aber deswegen ist doch unser Verhältnis zum Pferd nicht von Angst geprägt, oder? Und darum geht s doch in der Frage. Dass da eine Person ist, die stets Angst hat, weil das Pferd MAL gescheut hat. Man muss wissen,w as man sich zutrauen darf. Och setze mich ja nicht auf ein schreckhaftes S - Pferd: denn dieses Muskelpaket macht, wenn’s erschrickt, einen Satz von 2m zur Seite, während ein braves Schuli eine halben Meter Hüpfer macht. Nicht nur, weil es braver ist, sondern weil es mit Reiter auf dem Rücken gar nicht weiter springen kann… nur so als Beispiel.
Und wenn ein Pferd mir Angst macht (ja , da gibt es auch!), lasse ich die Finger davon. Dat miß ich aber in der Lage sein, zu beurteilen, was ich mir zutrauen kann.

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Elaine120 
Fragesteller
 14.05.2023, 20:57

Das mit dem Verkauf finde ich auch übertrieben. Meine Freundin reitet übrigens schon seit 10 Jahren und hat auch noch ein anderes Pferd seit mehreren Jahren, welches jedoch aus Krankheitsgründen in Frührente musste. Sie ist somit keine Anfängerin. Sie hat keine Angst vor dem erschrecken des Pferdes, denn wie hier auch schon Thema war: Pferde sind Fluchttiere und erschrecken sich recht schnell. Sie hat sich bei dieser Schrecksituation schwer verletzt, daher kommt das „Trauma“.

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Urlewas  14.05.2023, 22:09
@Elaine120

Dieser Kommentar widerspricht dem, was dein ursprünglicher Fragetext vermittelt. So kann keiner was verwertbares antworten.

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professioneller reitpädagoge mit humanpsychologischem hintergrund. sowas gibts tatsächlich.

je nach gegend vielleicht mal im freizeitreiterzentrum reken anfragen oder vielleicht mal mit timo amoreuso kontakt aufnehmen.

derjenige muss sich auch das pferd anschauen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Hier würde ich erstmal wieder zur sog. "Bodenarbeit" zurückgehen...

Ein Buchtipp:

  • "Pferdeflüstern kann jeder lernen" von Heinz Welz (nicht vom Titel täuschen lassen...;)

Gewiss ist das Pferdchen genauso erschrocken - wie die Reiterin...;)