angelaufene Hinterbeine beim Pferd?
Hallo..
Mein Wallach (15) hat seit kurzem des öfteren die Hinterbeine angelaufen. Das heißt, das komplette Röhrbein bis zu den Sprunggelenken und nach unten hin bis runter zum Fesselbein. Da es beide Beine sind und es nach der Bewegung immer gut ablief, gehe ich davon aus, das es am Wetterumschwung liegt. Mein TA meinte bei der letzten Impfung auch, das es zur Zeit eine Art Volkskrankheit unter Pferden sei zum Winter hin. Ich hab das Problem vor 1-2 Wochen schonmal gehabt und es recht schnell mit Tonerde und kühlen mit Wasser gut wieder hinbekommen, doch heute hatte er wieder dicke Beine.
Diesmal lief es nach dem Schritt führen auch wieder ab, aber hinten Rechts blieben sowohl die Gallen an der Fessel (?) als auch das Fesselbein noch etwas verdickt..
Kann es sein, dass da die Flüssigkeit schlechter abläuft, oder ist es ungewöhnlich, dass das Röhrbein wieder dünn wird und Fessel und Fesselbein dicker bleiben ? Oder sollte es gar nicht sein, das sich auf Fesselbeinhöhe Flüssigkeit sammelt ? (Ich habe beim letzten Mal eher die Röhrbeine abgetastet und erst heute fiel mir auf, das auch das Fesselbein betroffen ist.. !?)
Ich muss dazu sagen, ich bin heute nur mit ihm einmal einen kleinen Weg hoch und wieder runter gelaufen, nach dem Kühlen. Den Rest des Tages stand er auf der Weide, wobei ich hier nicht sagen kann wie viel er sich dort bewegt hat. Habe jetzt wieder gekühlt und Tonerde drauf, aber ich hab Angst, das er sich doch was getan hat und ich nun alles auf den Wetterumschwung schiebe.. Achja, lahmen tut er übrigens nicht..
Meine 2. Frage wäre noch, wie lange kann sowas anhalten ? Bzw nach wie vielen Tagen - Wochen sollten die Probleme aufhören ? Hilft einbandagieren ? Lieber Heu statt Silage ? Wodurch kann man solche angelaufenen Beine vorbeugen ?
Danke schonmal für alles was mir weiter hilft :)
4 Antworten
Hast Du in Deinem Umfeld einen Tierarzt, der sich auf manuelle Therapie spezialisiert hat? Das sind meist super Leute, die wirklich alles manuelle können, also Physiotherapeut, Osteopath, Akupunkteur, Chiropraktiker ... in einer Person sind. Teurer als der normale Generalisten-Tierarzt sind die auch nicht, für einen knappen Hunderter (den der normale ja auch verlangt, wenn er diagnostiziert) bekommst Du einen kompletten Check Deines Pferdes inkl. Mobilisierung und dazu noch eine Anleitung zur fachlich korrekten Selbsthilfe, wo möglich. So jemanden würde ich Dir empfehlen und wenn es ein Lymphflussproblem ist eben auch gleich zeigen lassen, wie Du dem Lymphsystem helfen kannst. Ist auch in Büchern mit Abbildungen beschrieben, aber erstens machen wir hier nur Laien-Ferndiagnosen und da wäre eine gesicherte gut und zweitens lernt man's live am besten.
Ja ich denke auch..
Ich werd jetzt erstmal bis zum Ende der Woche so weiter machen, denn beim letzten Mal hats ja auch ein paar Tage gedauert. Heute sah es auch schon besser aus.. Nur das rechte Bein tut sich etwas schwer. Es wird zwar deutlich dünner, aber nicht komplett. Mal sehen.. Sollte es nichts werden mit Eigenbehandlung, werd ich mir unsere Physiotherapeutin holen. Soweit ich weis kann man gegen sowas ja auch Nadeln setzten :)
Hab jetzt auch von Tropfen gelesen, die mal zur Vorbeugung geben kann.Das werd ich auch mal testen ! Wenn klappt umso besser, dann hab ich (und er auch) den Stress erst gar nicht :)
lg
Bandagieren würde ich nicht... wenn das etwas bringen sollte, müßte es schon sehr fest sein und der Druck schädigt das Gewebe; außerdem fließt die Lymphe nach dem Abwicklen sofort zurück. Kann also unternbleiben.
Silagefütterung ist übrigens nicht selten für solche angelaufenen Beine verantwortlich - füttere lieber gutes Heu, Silage ist ohnehin Kuhfutter.
Bin auch vorsichtshalber schon auf Heu umgestiegen, auch wenn meinem Pferd Silage wohl besser schmeckt ;) Muss er durch.. !
Du glaubst also auch es ist das Lymphsystem ?
Ich bin eben nur so unsicher mit dem Fesselbein. Weil mir erst heute aufgefallen ist, das es so dick ist. Deswegen weis ich nicht, ob es beim letzten mal wo er das hatte, auch schon so war. Und das ist das, was mich so verrückt macht. Und das es da so schlecht abläuft :-/
danke schonmal
Für mich klingt das nach einen gestörten Ablauf von Lymphflüssigkeit. Da hilft bewegung und Tierarzt. Solange er nicht lahmt hat er weder schmerzen noch behindert ihn das noch anders. Hole dir eine zweite Meinung von einem anderen Tierarzt. Ich würde ihm lieber Heu füttern. Mit Silage habe ich persöhnlich schlechte erfahrungen gemacht. Wir hatten innerhalb kürzester Zeit zwei Rehe Pferde, eins in der Klinik und anfangs kam keiner darauf das es Rehe ist weil die Pferde nicht überfüttert waren. Seid wir keine Silage mehr haben ist auch Rehe kein Problem mehr und die Pferde gehen normal wieder auf Weide. Silage ist sehr reichhaltig und auch säuerlich. Heu ist das bessere Pferdefutter oder Heulage, das ist auch noch gut wenn es richtig gewickelt und gelagert wurde. Ansonsten machst du das alles schon richtig, halte dich an deinen Tierarzt:)
Danke.
Na ich hoffe, das es nur das Lymphsystem ist. Ist zwar nervig aber ist mir lieber, als irgendein anderer Sch**ß ;D
Bin halt nur unsicher, wieso es am Fesselbein so schlecht abläuft.. :-/ Werd morgen mal mit Wasser kühlen und ihn danach im Roundpen etwas laufen lassen. Mal sehen, wie es dann aussieht. Lg
Ich hab leider von Pferden nicht viel Ahnung. Hört sich aber gut an was Du machst. Ich würde ihn schonen ( nicht reiten ) aber auch regelmäßig ausführen und mir Rat bei anderen Pferdehaltern oder einem Gestüt holen. Die alten Hasen haben meißt immer noch ein As im Ärmel. Alles Gute ! ! !
Danke schonmal :) Mit Bandagen habe ich auch schon überlegt, nur hab ich da die Erfahrung, dass wenn man das ganze irgendwann beendet, das heißt aufhört zu bandagieren, laufen die Beine sofort wieder an, weil die Kompression eben fehlt :/
Schonen werd ich ihn auf jeden Fall erstmal..
Lg
Bandagen halte ich für gut, so etwas gibt es auch beim Menschen (Kompressionsstrümpfe) bei Krampfadern und Wasser in den Beinen.