Angeblich gilt für Rollifahrer der BMI nicht. Nehmen wir an, eine Rollifahrerin ist 180 cm und wiegt 50 kg. Hat sie trotzdem Untergewicht?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Vermutlich schon.

Annahme der BMI-Änderung ist ja, dass ein Rollstuhlfahrer fast keine Beinmuskulatur besitzt und dementsprechend weniger wiegt (wenige Kilo). Da der gegebene Wert schon ziemlich deutlich im Untergewicht liegt, dürfte das auch bei einem Rollstuhlfahrer im Untergewicht sein.

Ja und Nein!

Rollifahrerin warum? Querschnittlähmung, SMA, ALS, MS, etc Unterkörperbeeinträchtigung oder komplett, Spastik oder schlaff, oder oder oder?

Nach Erkenntnissen der Manfred Sauer Stiftung, haben Querschnittgelähmte einen 10 - 25% geringeren Grundumsatz als Fußgänger. Sie benötigen aufgrund geringer oder fehlender Muskelmasse im Unterkörper, untere Gliedmaßen zwischen 400 und 500 Kalorien am Tag weniger.

Das betrifft nun aber nur Paraplegiker, Mittelstadien von SMA ALS MS!

Nach WHO ist der Übergang von Normal- zu Übergewicht bei einem BMI von 30kg/m² bei Fußgängern.

Normalgewicht 18,5-30kg/m².

Nach einer kanadischen Studie sinkt der Grenzwert bei Wirbelsäulenverletzten auf 22kg/m² von Normal zu Übergewicht.

Das bedeutet, für Rollifahrer aufgrund einer Wirbelsäulenverletzung gilt ein BMI Normalbereich von 10.5-22,0kg/m².

https://www.nature.com/articles/sc200933

Das bedeutet also, ist die Dame aufgrund einer Wirbelsäulenverletzung im Rollstuhl, ist sie mit einem BMI von 15,4kg/m² auf alle Fälle im Rahmen des Normalgewicht!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nur weil der BMI nicht gilt bedeutet das nicht das es keine Messungen für Rollstuhlfahrer gibt 😉

Woher sollen wir das wissen, wenn unsere einzige (ohnehin schon relativ allgemeine) Beurteilungsmöglichkeit (der BodyMassIndex, kurz BMI) hier Deiner eigenen Aussage nach nicht anwendbar ist?

Frage einen Arzt, der sich die betreffende Person angeschaut hat.