An alle Uhrenkenner - Plexiglas im Alltag bei einer "Luxusuhr"?
Guten Tag, ich bin 19 Jahre alt und werde dieses Jahr mit einem dualen Studium beginnen. Da meine Uhr kaputt gegangen ist und ich durch meine Tätigkeit zwischen dem Abitur und Studium ein wenig Geld verdient habe, würde ich mir gerne eine neue anschaffen.
Mein Schmerzgrenze liegt knapp bei 1000 Euro nun habe ich jedoch gesehen, dass ich für 500-700 Euro mehr eine wunderschöne schlichte Rolex Oyster Precision / Air King bekomme.
Z.B die hier:
chrono24.de/rolex/oyster-perpetual---1002---aus-1960--id4321644.htm
http://www.chrono24.de/rolex/oyster-speedking-precision---6431--id3400573.htm
Wie sieht es jedoch mit Plexiglas im Alltag aus? Da bei Uhren anderer Herrsteller natürlich schon Saphirglas verwendet wird, welches ja signifikant stabiler und kratzfester sein soll.
Sind Plexiglas-Uhren alltagtauglich / kann man diese ggf. bei einem Glasbruch reparieren lassen?
MFG
3 Antworten
Direkt am Anfang:
Dir ist schon klar das das eine Damenuhrengröße ist (auch wenn der Artikel als Herrenuhr/Unisex angezeigt wird, ist sie definitiv keine Herrenuhr. Müsste eher bei Damenuhren sein Meine zierliche Freundin hat eine 34mm Uhr an ^^)?! Männergrößen sind ab 36 mm (z.b. die Oyster Datejust hat die unisex-größe 36mm) und aufwärts je nach Handgelenkumfang.
Wenn du beim Preis schon schaust, sollte dir klar sein das die Uhr alle paar Jahre eine Revision/Wartung benötigt die (nicht unnormal) bei gut und gerne 400 Euro aufwärts liegen kann. Die letzte Revision meiner Rolex Submariner im Januar 2016 hat 486 Euro gekostet, die Kosten solltest du also vorher einplanen bzw. sie sollten dir bewusst sein :-)
Plexigläser sind selbst heute noch bei bestimmten Modellen (z.b. bei der Omega Speedmaster Moonwatch die aus Originalitätsgründen bis heute unter anderem mit einem Hesalitglas angeboten wird) verbreitet. Plexiglas hat natürlich Vor- und Nachteile.
Vorteile:
-kleine Kratzer lassen sich meistens einfach rauspolieren
-der Tausch eines defekten oder total verkratzten Glas ist deutlich günstiger beim Hersteller/Uhrmacher wenn es ein Plexiglas ist
-meist etwas leichter wobei man den Unterschied wohl nicht groß merken wird
Nachteile:
-verkratzt natürlich schneller bzw. ist schneller defekt wenn man mal mit Schwung z.b. an eine Kante kommt (wobei ein Saphirglas dabei auch Schaden nehmen kann indem z.b. die Oberfläche "abplatzt")
-man muss umsichtiger sein im Alltag
Da ich mehrere Uhren besitze und darunter auch eine Omega Speedmaster Professional mit Hesalitglas (ist wie Plexi), kann ich sagen das sie auf jedenfall Alltagstauglich sind aber man besser darauf achten muss.
Mal dir am besten mal einen 31mm großen Kreis (also ca.) auf ein Blatt Papier auf, schneide ihn aus und lege ihn dir aufs Handgelenk. Dann wirst du merken wie verdammt klein 31mm an einem Männerhandgelenk sind ^^
Der Zustand der Uhr sieht ja ganz ordentlich aus, aber aufgrund der Größe und der fehlenden Box/Papiere ist der Preis so günstig. Wie gut die Uhr geprüft wurde (steht ja nur dabei das sie einwandfrei läuft aber es wurde vielleicht nicht geprüft wie genau) weiß man auch nicht genau, also im schlimmsten Fall ist direkt eine Revision für einige Hundert Euro fällig, dann ist der Preis schnell über 2000 Euro insgesamt für eine Uhr ohne Echtheitszertifikat und Box.
Plexiglas: Leicht zu verkratzen, bruchfest.
Mineralglas: Schwer zu verkratzen, bruchfest.
Gehärtetes Mineralglas: Kaum zu verkratzen, bruchfest.
Saphirglas: Glaube kannst Du nur mit Diamant verkratzen, sehr unwahrscheinlich das es bricht.
Ja das sind sie und ja das kann man.
Aber wenn du bei 30 Jahre alten Exemplaren, der damaligen Einsteigerklasse guckst, brauchst du nicht feststellen: "andere Hersteller haben schon Saphirglas..." denn das hat Rolex auch schon lange, nur ist davon fast nichts so sehr verbraucht\beschädigt, als dass es in den vorgegeben Preisrahmen passen würde.