An alle die schonmal beim Psychologe/ Therapeut waren - hat er eure Emotionen gespiegelt?
Also angenommen ihr fängt an zu weinen, hat er dann ebenso traurige Mimik gezeigt?
Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen
7 Antworten
Nein. Der Therapeut sollte ANGEMESSEN auf die Emotionen des Klienten reagieren. Das bedeutet nicht, dass der die Emotionen spiegeln muss oder sollte im Sinne von Nachahmung. Auf jeden Fall muss der Therapeut dazu in der Lage sein die Emotionen des Klienten wahrzunehmen, richtig zu deuten, eventuell auch mit Hilfe von Nachfragen, also die gezeigten Emotionen sollten benannt und besprochen werden. Es geht darum, dass der Therapeut dem Klienten rückmeldet, was bei ihm angekommen ist. Das kann man auch als spiegeln bezeichnen.
Das wäre auch kontraproduktiv, da ein Therapeut eine gewisse Distanz wahren muss. Wenn er die Emotionen seiner Patienten spiegelt und quasi mit ihnen „mitweint“, wird er über kurz oder lang selbst einen seiner Kollegen aufsuchen müssen.
Meistens wurde ich einfach ruhig meinen Tränen überlassen, danach wurde gefragt, was die Tränen ausgelöst hat.
Musik gab es bei keiner Therapie.
- Das ist kein spiegeln, das ist Anteilnahme! Ein himmelweiter Unterschied.
- Manchmal zeigte sie Emotionen, manchmal machte sie professionell weiter, manchmal ließ sie mir Raum um mich zu fangen.
Da ich nicht oft emotional reagiere, gibt es keine zu spiegelnden Emotionen. Aber selbst, wenn's so wäre, würde es mir nicht auffallen, da ich als (vermutlicher) Autist keinen Augenkontakt halten kann.