Alte Hecke entfernen?
Hi, ich möchte die Hecke in unserem Garten entfernen. Das Immergrün ist zumindest teils giftig, leider ist mir der Name entfallen.
Wir haben die Hecke in den letzten Jahren wuchern lassen und sie ist und wortwörtlich über den Kopf gewachsen. Mittlerweile bestimmt gut 4m hoch. Nun soll sie weg.
Sie steht allerdings schon mindestens 15 Jahre oder noch länger dort, einfach rausziehen ist also keine Option, wie bei frisch gepflanztem Grünzeug.
Ich hab angefangen sie außen zu stutzen und wo möglich abzusägen. Aber sie soll komplett weg.
Kennt sich wer aus, wie man die Dinger rausbekommen könnte? Diese steht bei uns im Hintergarten, Zugang mit allzu schwerem Gerät ist daher leider kaum bis gar nicht möglich.
Ich hoffe mal, es gibt noch eine Alternative zum händisch ausbuddeln. Danke im Voraus!
Vielleicht helfen diese Bilder schon bei der Identifikation. Vielleicht haben wir die vorher ja auch verkehrt betrachtet und sie ist gar nicht giftig?
Die Frage nach der Pflanzenart hat sich geklärt: Liguster. Meine Mutter erinnert sich auch dran den damals gepflanzt zu haben.
Vielen Dank für alle eure hilfreichen und ausführlichen Antworten!
Zeige bitte auch eine Nahaufnahme von Zweigen und Blättern/Nadeln.
Helfen die Bilder, die ich bei der Frage ergänzt habe schon? Ansonsten mache ich heute nochmal "Detailfotos"
9 Antworten
Liguster.
Klar, wenn ihr die Hecke - egal welche - über Jahre nicht pflegt, dann wächst die natürlich munter weiter. Das ist Natur und kein Kunststoff.
Wenn ihr das Ding jetzt komplett runter rodet könnt ihr ordentlichen Probleme bekommen. Radikalschnitt nur außerhalb der Brutsaison von Vögeln. Erlaubt ist lediglich Formschnitt.
Im Oktober könnt ihr die Sträucher bodennah absägen. Den Wurzelstock entfernt ihr mit Minibagger oder Muskelkraft
Ganz egal ob Nester drin sind oder nicht. Es ist gesetzlich einfach nicht zulässig und wenn ihr Pech habt, bekommt ihr dafür eine saftige Strafe.
Wir entfernen immer wieder Teile unserer Ligusterhecke (75 Laufmeter rund um den Garten...) Wir ersetzen die Lücken mit Ruinenmauer, Dekosichtschutz aus Holzelementen (sieht aus wie große Blätter) oder rostiger Edelstahl.
Runterschneiden und dann mit Axt und gutem (!) Spaten und Spitzhacke die Wurzeln raus. Die Wurzeln haben reletiv dünne aber viele Seitentriebe und eine recht kurze Pfahlwurzel. Also ist wirklich mit Mukkis und Schweiß machbar ;-)
Danke für die Antwort!
Ich habe gelesen, dass man eine Sondergenehmigung beantragen kann, aber wenn man schon einen Teil geschnitten hat lieber Füße still halten und den Rest dann vorschriftsgemäß ab Oktober, oder?
Dann freue ich mich schon auf das gratis Fitnesstraining im Herbst 💪
Stimmt. Wenn schon ein Teil platt gemacht wurde (sieht man ja, dass die Hecke schon lange ausgetrieben hat, nach dem ersten kahlschlag) dann haltet die Füße still.
Im Herbst (geht auch schon September) könnt ihr die Hecke unten abzwicken. Geht super mit einer guten Astschere. Aber dann so noch stehen lassen. Dann trocknet die Hecke ab, die Vögel können sich noch an den Beeren bedienen.
Das Blattwerk fällt dann so von alleine Ab und ihr tut euch leichter mit dem Schredern. Ist übrigens ein super Mulchmaterial.
Und dann munter ans Werk mit Axt, Spaten und mukkis.
Minibagger, falls man mit einem Minibagger dort hin kann.
Und dann muß das alles auch noch entsorgt werden, das ist sicher auch noch ein Problem.
Ich gehe davon aus dass die Hecke noch im Garten steht und das Thema noch aktuell ist. Bei mir wird im Oktober eine Thujahecke entfernt. Wir graben die Thujawurzeln etwas frei und ziehen sie dann mit einem Kabezug heraus. Das geht auch mit einem Flaschenzug. Nun ist die Thuja ein Flachwurzler und die Liguster ein Tiefwurzler , es müsste aber auch bei der Liguster funktionieren.
Du wirst mit dem Roden der Hecke bis Ende September warten müssen, weil seit Anfang März bis dahin ein Rodeverbot besteht. Das dient dem Vogelschutz.
Aktuell sind nur Maßnahmen zum Formschnitt von Hecken erlaubt. Bei diesem Wildwuchs solltest Du dich bis in den Oktober darauf beschränken, Verkehrswege frei zu halten, falls die Zweige dort hinein wachsen.
Im Oktober kannst Du die Hecke bis zum Boden herunter schneiden. Erkundige dich bitte auch über die Baumsatzung deiner Gemeinde, falls da dickere Stämme drin stehen.
Das vollständige Ausreißen oder ausgraben der Wurzeln kann, ohne Maschineneinsatz langwierig werden. Man sollte zunächst versuchen, den Neuauistrieb zu unterbinden oder ihn regelmäßig stutzen, um die Wurzeln auszuhungern. Die sterben irgendwann ab und verrotten. In einigen Jahren wird es einfach, sie auszugraben.
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Beschreibe bitte die Heckenpflanzen genauer, daß wir dir exaktere Tipps zur Pflege oder zum Roden geben können.
Danke für deine Antwort. Leider werden die Fotos nicht hochgeladen. Das sind so leicht ovale Blätter, 3-4cm und iwas mit "C" glaube ich..
Rechne die Bilder kleiner, daß sie zu dem Limit dieser Plattform passen. Schneide zuerst unnötige Randbereiche weg, um dem Abgebildeten eine bessere Auflösung zu belassen.
Deine Angaben helfen nur wenig weiter. Das können viele Sachen sein. Blüht die Pflanze irgendwie beschreibbar? Wann, Farbe, Anzahl je Blütenstand, Anzahl Blütenblätter, ... Wie sind die Blätter am Zweig verteilt? Zur Not mußt Du eine Beschreibung machen, mit der Du die Pflanze "abtextest", statt sie abzubilden. Rinde, Verzweigung, Früchte, Knospen sind auch beschreibbare Merkmale!
Vielen Dank, ich werde es nochmal probieren, vielleicht klappt es schon so, sonst muss ich tatsächlich was tippen
Google Lens hat als Ergebnis jetzt "Gurmar" ausgespuckt? Das sieht dem Ganzen sehr ähnlich, scheint dann aber nicht giftig zu sein? Die Blattform passt auf jeden Fall, ich werde heute Nachmittag aber mal ein genaues Bild von den Blättern machen. Ich traue dem Ergebnis da nicht so ganz..
Hat geklappt, super Tipp, danke! Helfen die Bilder, die ich bei der Frage ergänzt habe schon? Ansonsten mache ich heute nochmal "Detailfotos"
Macht dieser Strauch später im Jahr weiße, stark duftende Blüten in kleinen Trauben und später blauschwarze Beeren? Diese Frage zielt auf Liguster als Gattung. Dafür sehen Holzfarbe, Rinde und die Anordnung der Blätter typisch aus. Auch die Schossen, die von unten senkrecht durch den Strauch nach oben gehen sind typisch für Liguster.
Die Laub abwerfende Art ist in deutschland heimisch und nicht geschützt, wenn sie im Garten wächst. Die immergrünen Sorten sind in Hecken beliebter. Aber bitte erst im Herbst (ab Oktober) weiter schneiden, um keinen Konflikt mit dem Vogelschutz zu bekommen.
Ja, dann müsste es Liguster sein, ich habe meine Mutter nochmal gefragt und sie meinte auch, dass sie Liguster gepflanzt hätte.
Danke für deine Antwort, wir werden die Hecke jetzt vorerst ordentlich abgesteckt, damit unsere Ponys da auf keinen Fall dran kommen und dann wird sie eben erst gegen Ende des Jahres vorschriftsgemäß komplett entfernt. Das ist ja auch kein Problem
Hacke und Schaufel, lang die Arme, kurz die Pausen.
Dürfte Liguster sein.
Danke! Nester sind keine drin, da haben wir schon sorgfältig nach geschaut. Dann warten wir mit dem "Radikalschnitt" aber wohl doch besser bis zum Ende des Jahres