Als Student ausziehen ohne Unterstützung der Eltern?
Hallo Community,
ich habe bald mein Abitur und mein nächstes Ziel ist die Uni. Ich würde gerne außerhalb studieren (ca.1 bis 1,5h Zugfahrt von meinem bisherigen Wohnort entfernt). Ich habe auch schon einen groben Plan, was ich studieren möchte und habe mich auch schon informiert. Meine Frage ist es, ob es irrsinnig ist zuhause auszuziehen. Meine Eltern meinen ich könnte pendeln, also täglich mit dem Zug hin und zurückfahren. Ehrlich gesagt möchte ich das nicht. Ich würde lieber in eine WG ziehen oder mich mit ein paar meiner Freunde eine Wohnung zusammen mieten. Meine Eltern halten diese Idee für nicht realisierbar, da ich mit einem Minijob kein festes Einkommen habe und mich nicht allein über Wasser halten könnte. Mein Plan vom ausziehen hat nichts damit zu tun, dass ich Probleme mit meinen Eltern habe, sondern eher, dass ich für mich selbst verantwortlich sein will. Ich möchte selbst die Erfahrungen machen für mich selbst zu sorgen bevor ich ein abgeschlossenes Studium mit 25 oder mehr Jahren habe. Ist es wirklich unrealistisch? Kann ich mich nicht mit einem Job auf 450 Euro-Basis und Kindergeld über Wasser halten. Ich kann auf den "Luxus" den ich jetzt habe verzichten und möchte einfach meine eigene Erfahrung machen. Meine Eltern könnt mich finanziell nicht groß unterstützen, was ich auch akzeptiere.
Über Meinung, Antworten und eigenen Erfahrungen freue ich mich sehr.
MfG, TheYorsch
9 Antworten
Ich erzähl dir einfach mal wie es bei mir war. Ich habe vor meinem Studium erst etwas gearbeitet und dieses Geld angespart. Neben dem Studium habe ich einen 450 Euro Job gehabt. Das hat alles ziemlich gut geklappt, konnte mir auch alles selber finanzieren.
Ich würde mir an deiner Stelle trotzdem mal die zu erwartenden Kosten ausrechnen und mit deinem Einkommen vergleichen. (Fahrtkosten, Miete, Essen und Getränke, Hobbys, Studiengebühren)
Das Eltern sich bei sowas Sorgen machen ist normal. Vermutlich wären es schlechte Eltern würden sie es nicht machen.
Meine Eltern waren auch nicht begeistert davon, aber ich finde ich konnte einige wichtige Erfahrungen dabei machen. So lange du gelegentlich an Wochenenden Heim kommst werden sie sicher nicht all zu viel dagegen haben.
Falls du eine Sinnvolle Begründung brauchst um dein vorhaben zu bestätigen, auf öffentliche Verkehrsmittel kann man sich kaum verlassen. Wie oft hab ich schon erlebt das die zur Prüfungszeit gestreikt haben.
Ich hoffe ich habe nichts vergessen und konnte dir helfen.
Viel Erfolg beim Studium
deine Eltern sind verpflichtet deine 1. Ausbildung (also Studium) zu unterstützen. Wenn deine Eltern zu wenig verdienen, bekommst du BAFÖG plus dein zustehendes Kindergeld. Damit müsstest du erst einmal klar kommen. Du kannst es dir vor deinem Studium selbst ausrechnen, ob dir Bafög zusteht. (geh mal auf Google : Bafögrechner) . Falls dir kein Bafög zusteht, dann sind deine Eltern in der Bütt und sie müssen dich unterstützen mit einem monatlichen Beitrag plus Kindergeld.
Viel Erfolg beim Studium (WG ist genau richtig überlegt)
Vielen Dank für die Antwort :)
Ich werde mir das mal ansehen.
Mein Sohn konnte sich mit BaföG (knapp 600 €) und Kindergeld sehr gut über Wasser halten. Er hatte kein Auto, sondern eine Stundetenfahrkarte für die Stadt in der er studierte und wohnte in einer WG.
Ich denke, wenn du BaföG beantragst bekommst du einiges, weil deine Eltern nicht so viel verdienen.
Grundsätzlich finde ich es gut, möglichst schnell unabhängig sein zu wollen und auf eigenen Beinen zu stehen. Das heißt natürlich auch, wie du ja bereits schreibst, dass du für dich selber sorgen können musst.
Ob Minijob und Kindergeld reichen, hängt ganz stark davon ab, wo du lebst bzw. wo du hinziehen möchtest (also wie hoch da die Mieten sind).
Ausziehen ist in jeden Fall mit starken Einschränkungen verbunden. Faustregel ist, die Miete sollte nicht mehr als ein Drittel deines Nettoeinkommens betragen. Wenn du SUPERsparsam bist (also kein Auto, keine Zigaretten, kein Urlaub, sehr wenig weggehen, shoppen etc., sparsam essen) kommst du evtl. sogar mit der Hälfte aus.
Schau doch einfach mal die WG-Angebote in deiner Wunschstadt an und schau, in welchem Verhältnis das zu deinem Einkommen steht. Mach außerdem eine Liste, was du sonst so an festen Ausgaben hast, z.B. Handyvertrag, Versicherungen, Nahverkehr, etc. das gibt dir einen Eindruck.
Ich hatte damals ein Einkommen von 500 Euro und eine Warmmiete von 230 Euro. War eine entbehrungsreiche Zeit, aber ich wollte auch unbedingt aus dem Nest :) Und trotz wenig Geld war es super!
Alles Gute!
die Frage ist "reicht der Minijob für ein WG-Zimmer inkl. aller Nebenkosten aus?" Gerade in Universitätsstädten ist Wohnraum teuer. Also: erkundige dich genau, was an Kosten auf dich zukommt und überleg ob du diese während des Studiums nebenbei erarbeiten kannst.
Vielen Dank für die Antwort :)
Habe mich schon mal umgeguckt nach Preisen und es ist Inder Tat teuer. Deswegen würde ich wohl eher was im Umkreis der Universitätsstadt suchen.