Allgemeine Fragen zum Kopftuch tragen?

6 Antworten

Was mache ich wenn meine Familie mit mir in den Urlaub (an den Strand) gehen will. Ich dachte man darf keine Männer sehen

Es ist für Muslime nicht erlaubt, an Strände zu gehen, an denen harame und sündige Dinge stattfinden.

Muslime dürfen diese Orte nicht aufsuchen, wenn dort Nacktheit und unanständige Kleidung und Verhaltensweisen zur Schau gestellt werden. In diesem Zusammenhang hat Imam Bukhari (AR) in seiner Sahih-Zusammenstellung ein Kapitel (gefolgt von einem Hadith) erwähnt, in dem es heißt, dass es zum Imaan (Glauben) gehört, sich von solchen Orten, an denen Fitna stattfindet, zu entfernen (und zu meiden). Orte, an denen solche sündigen Handlungen stattfinden, ziehen die Azab (Strafe) und den Zorn Allahs auf sich, und der Prophet (ṣallallāhu 'alayhi wa sallam) hat seine Anhänger davor gewarnt, solche Orte zu besuchen und sich unter diejenigen zu begeben, die solch unmoralische Kleidung und Verhaltensweisen praktizieren.

Wie läuft das ab mit dem Freund haben und verheiraten… darf man sich küssen oder darf man sich nicht einmal berühren (im Sinne von Händchen halten usw.)

Muslime können vor der Ehe kennenlernen. Die Definition des Kennenlernens muss jedoch keine unanständigen Handlungen umfassen. Allah verbietet es Männern und Frauen nicht, miteinander zu interagieren. Er legt sogar fest, dass sie sich treffen können, solange sie sich nicht im Geheimen treffen, um etwas Unanständiges zu tun. Gegenseitiges Berühren ist nicht erlaubt.

darf ich mich ganz normal anziehen? Also eine lange Hose (im Sommer bis zum Knie) und t-Shirts bis zu den Ellenbogen :)

Nach Ansicht des Salafī-Gelehrten Muhammad Nāsir ad-Dīn al-Albānī muss der Hidschāb folgende Anforderungen (šurūṭ) erfüllen:

  • Er muss den gesamten Körper bis auf Gesicht und Hände bedecken.
  • Er darf selbst kein Schmuck (zīna) sein.
  • Er muss blickdicht (ṣafīq) sein und darf nichts durchschimmern lassen.
  • Er muss wallend (faḍfāḍ) sein und darf nicht eng anliegen.
  • Er darf nicht parfümiert sein.
  • Er darf nicht der Kleidung des Mannes ähneln.
  • Er darf nicht der Kleidung ungläubiger Frauen ähneln.
  • Es darf keine Kleidung sein, mit der man nach Berühmtheit strebt.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Auf der Suche nach Islamphobisten. Ahlus Sunnah wal Jama'ah

Du trägst ein Kopftuch - für den Glauben?

Oder für andere Menschen? Denn Deine Fragen scheinen mir nicht daher zu kommen, dass Du suchst, was VOR GOTT gefällig ist. Sondern Du fragst, was "man" tut.

Bitte frage Gott im Gebet, was richtig ist und orientiere Dich daran.

Was den Freund betrifft: Bevor Du ihn hast, stellt sich die Frage nicht. Sobald Du ihn hast, wird sich eine starke Eigendynamik entwickelt, die niemand vorhersehen kann. Folge diesfalls Deinem Herzen bzw. finde im Gebet Deinen Weg.

Hi,

1. Ja du darfst am Strand Männer sehen.

2. Du darfst nur einen Freund haben wenn du ihn dann auch heiratest und dann müsst ihr euch schnell verloben um euch kennen zu lernen. Das mit dem Küssen und Hände halten sieht jeder anders, aber die meisten sagen das es Eindeutig Haram ist voralem das mit dem Küssen.

3. Nein du kannst keine Knie lange Hose tragen und ein Ellenbogen langes t Shirt. Zuhause darfst du alles tragen solange keine Männer die nicht zu deiner Familie gehören im Haus sind.

Ich hoffe ich konnte dir helfen

LG

Hallo Yasemin,

zum islamischen Kopftuch:

Das Kopftuch ist die Ursache für die weit verbreitete Belästigung von Frauen in islamischen Ländern. Aber mal von Anfang an:

Die Grundlage des Ganzen ist die Sure 24:31:

„Und sprich zu den gläubigen Frauen (…), daß sie ihre Schleier über ihre Busen ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem enthüllen als vor ihren Gatten (…).“

Das Ganze krankt an der üblichen Unfähigkeit Allahs (genauer: des Propheten), seine Gebote oder Verbote eindeutig zu formulieren. Von Kopf oder Haaren ist keine Rede, obwohl dies zu schreiben ein Leichtes gewesen wäre. Nun ist es in den Moralreligionen immer so, dass sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte immer wieder kleine, aufgeblasene, religiöse Heißdüsen herausbilden, die jedes Gebot oder Verbot aufs extremste auslegen, um ihrem Gott besonders zu gefallen. Gern wird hier dann ein angeblicher Hadith bemüht, der über etwa acht Stationen weitererzählt, dass der Prophet wortlos auf seine Hand und Gesicht/Kopf (?) gezeigt hat – als die Stellen, die unverhüllt bleiben dürfen. Auch der Prophet muss sich hier aber fragen lassen, ob er keinen Mund zum eindeutigen Reden gehabt hat.

Die Uneindeutigkeit des Ganzen liest man hier:

1) Rudi Paret, einer der besten Kenner des Altarabischen und des Korans, übersetzt das wie folgt:

„ … den Schmuck, den sie (am Körper) tragen, nicht offen zeigen, soweit er nicht (normalerweise) sichtbar ist, ihren Schal sich über den (vom Halsausschnitt nach vorne heruntergehenden) Schlitz (des Kleides) ziehen und den Schmuck, den sie (am Körper) tragen, niemandem offen zeigen“.

2) Zweites Beispiel: „Das arabische Wort khimar bedeutet einfach ‚Bedeckung‘. Es hat einen großen Bedeutungsbereich. Es könnte jede Art von Bedeckung sein so wie eine Tischserviette. Wenn es benutzt wird, um den Kopf zu bedecken, wird es das Kopftuch bezeichnen. Wenn jedoch der Kopf das Ziel gewesen wäre, hätte der Ausdruck „khimaru-r-ras“ lauten müssen, was so viel wie Bedeckung des Kopfes bedeutet. Aber im Zusammenhang sollte die Brust als der entsprechende Körperteil verstanden werden. Deshalb ist es die tief ausgeschnittene Kleidung, die hier gemeint ist.“ Zitiert aus:

https://www.alrahman.de/die-erfundene-religion-und-die-koranische-religion-kapitel-22-kopftuch-und-verschleierung/

3) Drittes Beispiel: Prof (deutsche-islam-konferenz.de)

Die Uneindeutigkeit des Ganzen zeigt sich auch in der weltweiten Praxis: Vom vollständig verhüllten schwarzen Nachtgespenst mit verängstigten dunklen Augen hinterm kleinen Gitterfenster bis zum unverhüllten Kopf – alles gibt es im Islam zu sehen.

Leider heißt dies aber oft nicht individuelle Freiheit. Die islamische Welt ist strikt zweigeteilt in halal/erlaubt und haram/verboten. So uneindeutig das alles ist, so selbstgefällig treten in allen islamischen Gesellschaften die gefürchteten alten Männer auf und wissen es ganz genau: Ein sichtbares Haar, das herausguckt, ist zum Beispiel schon haram. Und ist auch gleich mit irdischer Strafe bedroht: Die betroffene Muslimah bekommt in der Öffentlichkeit schnell Ärger mit aufgeblasenen Glaubensbrüdern. Obwohl die Handlungen des einzelnen Muslim doch immer freiwillig sein sollen, erst Allah wird ja hintenraus über ihn richten. (Aber der Orient wird hierzulande gern als Beweis herangezogen: „Millionen kopftuchverhüllter Muslimahs können nicht irren.“)

So fürchtet die Muslimah immer spätestens am jüngsten Tag Allahs übliches Höllenfeuer, wenn sie in Sachen Kopftuch zuwiderhandelt. Wenn dies keine Unterdrückung der Frau ist, was dann? Eine Heuchelei ist also die gern gemachte Aussage selbstbewusster Kopftuchträgerinnen: „Ich trage mein Kopftuch freiwillig und gern!“ Wenn die Kopftuchträgerin nur mal kurz unverhüllt den Müll hinunterbringt und vom Nachbarn gesehen wird, bittet sie Allah um Vergebung. Der Islam ist eine Angstreligion.

Nichtsdestotrotz ist das Kopftuch etwas in Mode gekommen. Viele Frauen leiden unter dem Schönheitsdiktat und Modediktat und machen eines Nachts Schluss mit dem so empfundenen Terror: Am nächsten Morgen kommen sie stolz mit Kopftuch und Wallegewand aus dem Haus und beschämen ihre Geschlechtsgenossinnen, die sich immer noch vor dem Spiegel drehen und ihre Problemzonen anstarren.

Die selbstgewählte Einpanzerung vor den angeblichen „begehrlichen Blicken der Männer“ – die weibliche Kapitulation vor einer männerdominierten Sexualität. Die übrigens im Islam so stark ausgeprägt ist wie sonst nirgends. Die Frau ist im Islam das pure Sexobjekt des Mannes.

In dem Link https://www.deutschlandfunkkultur.de/muslimische-gesellschaft-sexuelle-frustration-junger-muslime-100.html wird ein Film erwähnt. In diesem kommen junge Ägypter zu Wort. Unter anderem so:

„Da wir keinen Sex haben dürfen, denken wir andauernd an nichts anderes. Wir sehen Frauen nur noch unter dem Gesichtspunkt, wie wir Sex mit ihnen haben könnten. Und wir fangen an sie wie Objekte zu behandeln.“ An anderer Stelle: „Als ich in Europa war, habe ich viel weniger an Sex gedacht als in Ägypten, obwohl ich gar keinen Sex hatte. Der Lebensstil und die Atmosphäre dort haben mir ein sehr befriedigendes Gefühl verschafft.“

Persönliche Anmerkung: Meine – züchtig bekleidete - Freundin wurde damals in Kairo von Jugendlichen angegrabbelt, während ich danebenstand. Dies ist dort auch heute noch so, habe ich gerade erfahren.

Zu den Belästigungen von Frauen in zwei Kopftuchländern diese beiden Links:

https://www.nzz.ch/feuilleton/die-waffen-der-frau-sehen-in-iran-etwas-anders-aus-ein-foto-tableau-von-tahmineh-godazgar-ld.1487742

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/sexuelle-belaestigung-in-aegypten-fast-jede-frau-betroffen-a-1183910.html

Fazit des Ganzen: Muslimahs sollten sich nicht aus Furcht vor Allah unter ein Kopftuch zwingen lassen, und es gibt auch keinen Kopftuchzwang im Koran.

  1. Blicke senken oder nicht mitgehen. Ausrede finden. Menstruation oder so.
  2. Nein, du darfst noch nicht mal einen Freund haben und sich mit dem alleine treffen.
  3. Nein. Hosen gehören nicht zur islamischen Bekleidung der Frau. Desweiteren muss eine Frau alles bedecken außer Gesicht und Hände.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

WisperndesGras  11.06.2022, 23:19

Es gibt keine Kopftuchpflicht, und das hast du hier auch schon oft genug gelernt. Deshalb noch mal grundsätzlich:

Dein Allah hat nach Sure 88:20 und vielen weiteren Suren die Erdscheibe flach ausgebreitet. Nach 30:25 steht sie auf seinen Befehl hin still und unbeweglich. Nach 16:15 hat er die Berge auf der Erdscheibe befestigt, damit sie nicht wankt und in Schieflage kommt, auf dass wir nicht alle hinunterkullern wie auf der Titanic. Nach 13:2 hat Allah eine feste Himmelskuppel über der Erde ohne sichtbare Stützpfeilern gespannt (toll!). Aber übrigens Einsturzgefahr durch Allah: 17:92. Der Ort, an dem die „große Leuchte“ (die Sonne, 25:61) abends IN der Erdscheibe versinkt, ist Allah bekannt, nämlich IN einer sumpfigen Quelle (18:86). Auch wo sie nächsten Morgen wieder aus der Erdscheibe auftaucht: Bei einem unbekleideten Volk (18:90). Sonne und Mond bewegen sich über der festen Erdscheibe am festen Himmel entlang (?) und treffen nie zusammen (36:38-40) – eine Sonnenfinsternis ist Allah leider nicht geläufig. Nach 67:5 hat er die Himmelskuppel nachts mit unzähligen Lämpchen behängt, mit denen auch böse Geister beschossen werden. Wie schön, dass uns Allah hier die Sternschnuppen „wissenschaftlich“ erklärt. Die Blitze hat uns unser schlauer Allah auch erklärt: Er hat den Himmel mit Türmen geschmückt (?), von denen aus dieser vor Jinns geschützt wird. Wenn aber einer heimlich lauscht, verfolgt ihn eine helle Flamme. (15:16-18). (Die „Erklärung“ der Erdbeben kriegen wir übrigens ein andermal, steht in der Sunnah.) Der Himmel und die Erde haben auch mal mit Allah gesprochen: „Wir folgen dir willig“ (41:11). Allah findet sich halt einfach unwiderstehlich.

Kein Allwissender Gott denkt sich solch einen Blödsinn aus. Es gibt deinen Allwissenden Allah also nicht, und mithin ist alles hinfällig und belanglos, was du hier als gläubiger Muslim von dir gibst.

Aber schön, dass du einem immer wieder Gelegenheit gibst, deinen ganzen Islam zu pulverisieren.

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Kometenstaub  12.06.2022, 08:42

Aber in die Schule durften Deine Kinder gehen?

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