Alles voll mit rechten Spinnern?

5 Antworten

Vieles von dem, was du beschreibst, kann ich durch eigene Beobachtungen bestätigen. Ich sehe da einen Generationenkonflikt. Speziell mein Vater nennt das Kind auch konkret beim Namen, dass er und seine Altersgenossen sich bei all den Entwicklungen in der Politik um ihre Altersvorsorge sorgen.

  • Sie haben Angst davor, dass die Sozialsysteme durch Zuwanderung geringqualifizierter Menschen überlastet werden und dann weniger Geld für die Grundsicherung alter Menschen bleibt.
  • Sie haben Angst davor, dass ihre Immobilien, die sie jahrzehntelang durch das Abzahlen von Krediten bespart haben, durch wechselnde Anforderungen an die Energieeffizienz signifikant an Wert verlieren.
  • Sie stecken noch fest in einem Narrativ, in dem dicke Autos, ausschweifende Grillgelage, schwere Nachmittagskuchen etc. Statussymbole sind, mit denen man zeigen kann, wie "gut" man ist.
  • Früher in einer Gesellschaft, in der Kinder noch viel häufiger als heute ihren Eltern bei den Karriereentscheidungen gefolgt sind, war das Autoritätsgefälle noch ganz anders als heute, wo viel mehr Leute mit Mitte 20 aufgrund besserer Durchlässigkeit im Bildungssystem schon deutlich kompetenter sind als der Großteil der Generation, die heute 50, 60, 70 ist. An diesen Umstand müssen sich Leute aus der älteren Generation erstmal gewöhnen: Sie können einfach nicht mehr unhinterfragt Dinge aufdiktieren, denen sich die Jugend zu fügen hat.
  • Ich mache die Beobachtung, dass wenig Leute wirklich den menschgemachten Klimawandel leugnen. Öfters höre ich: "es ist mir egal", "ich kann als einzelner / Deutschland kann als kleines Land eh nicht viel machen", "warum soll ausgerechnet ich Klimaschutz machen und auf hart erarbeiteten Komfort verzichten?", "aber die Wirtschaft". Das ist nur bedingt dasselbe wie das richtige Leugnen der Tatsachen (außer bei dem Mythos, Deutschland würde alleine agieren) sondern eher ein Symptom der Verlustängste.

Ich will damit die älteren Generationen weder entschuldigen noch in Schutz nehmen. Aber wir sollten durchaus ein gewisses Verständnis entwickeln. Ich denke, die meisten, die von der AfD-Propaganda und ähnlichem Scheiß einlullen lassen, meinen es böse sondern sie wissen es einfach nicht besser oder verzweifeln an ihrer Überforderung mit unserer Zeit. Diese Ängste müssen wir in unsere Argumentation mitnehmen, wenn wir mit unseren Eltern und Großeltern über die Lebensrealität des 21. Jahrhunderts diskutieren.

Nur um das klarzustellen: Ich will hier Brücken des Verständnisses bauen. Es ist nicht meine Absicht, hier für Positionen irgendwelcher Parteien, schon gar nicht jene einer fckAfD zu werben. Ich bin gebildet und intelligent genug, um den anthropogenen Klimawandel und die damit verbundenen Risiken, die Notwendigkeit von Asylrecht, aber auch von Zuwanderung zur Erfüllung des Generationenvertrags und auch die Realität bei der Diskrepanz zwischen wahren und scheinbaren Kosten von Gütern wie Häusern, Autos und anderem Kram zu verstehen. Eben deshalb finde auch ich mich oft in diesem beschriebenen Konflikt mit Klimawandelleugnern, Putinar'chkriechern und Zuwanderungsgegnern wieder. Aber ohne Verständnis kommen wir im Dialog nicht voran.

So ging und geht es den meisten mit dem Gegenteil.. kommt wohl drauf an wo man wohnt..

Du willst ja auch nicht zuhören. Stempelst es gleich als "Nazisprech AfD Parolen" ab. Sowas tun sie bei dir scheinbar nicht. Sie lachen oder memen dich dafür..

Und selbst wenn doch kannst du wenigstens nicht wegen deiner Meinung den Job oder anderes verlieren was deine Existenz erschwert.

Die wenigsten treffen solche komplett 100% Aussagen wie "Klimawandel gibt es nicht". Die meisten die in eine solche Richtung gehen sind auch diskussionsfreudig und in diesen freundlich weil sie selbst wissen wie es ist wenn ihnen keiner zuhören oder sie verstehen will.

Manche lassen für meinen Geschmack ihre politische Meinung auch zu viel raushängen was schon spaltet bevor man sich kennengerlent hat. Früher konnte man noch miteinander reden obwohl man eine unterschiedliche Meinung hatte.

...Egal wo ich bin mit wem ich spreche, ständig wird man....

und genau DAS zeigt, wie unzufrieden sehr viele Menschen mit der aktuellen Politik und Situation in Deutschland sind!

Wie einfach und bequem wäre es, wenn all diese Menschen lediglich die rechtsradikalen Deppen wären?

Aber leider kommen viele Rufe nach Veränderungen aus Schichten, von denen man es bislang nicht kannte und bis vor ein paar Jahren nicht für möglich gehalten hätte.

Mit den Praktiken "Totschweigen", "Verbieten" und "unter den Tisch kehren" kommt die Regierung allmählich nicht mehr weiter.

Wenn nicht bald auf vielen Ebenen etwas passiert, werden immer mehr Leute sich extrem orientieren, rechts als auch links.

Dann haben wir den Salat.

Man muss finde ich immer etwas aufpassen .

Heutzutage wird man ja schon schnell als "Rechtsradikal" bezeichnet, weil man zum Beispiel dagegen ist, das noch weitere Asylantenheime in seinem Dorf oder in seiner Stadt errichtet werden .

Auf der anderen Seite ist man auch ganz schnell "Linksradikal" wenn man nach Lützerath gefahren ist und gegen den Abriss des Dorfes bzw. gegen den Bau eines neuen Kohlekraftwerkes demonstriert hat.

Beide Seiten müssen nicht einmal mit "Steinen geworfen haben" .

Wichtig ist es meiner Meinung nach, das sich die Politik langsam etwas einfallen muss. Ein "wir schaffen das schon" alla' Mami Merkel wird nicht noch weitere Jahre funktionieren.

Das machen viele Bürger -wie man an den Wahlprognosen erkennen kann - nicht mit.

Schwierig ist es hier bloss einen "Schnitt" zu finden, womit ein Großteil der deutschen Wähler einverstanden ist.

Gar keine Ausländer mehr reinlassen ist alleine aus Gründen der Solidarität und des Fachkräftemangels keine Lösung !

Ungebremst hereinlassen geht jedoch auch nicht ..

Der "Mittelweg" ist zwar dar, aber der muss halt fixiert werden .

Dieses Beispiel - einmal auf Migration bezogen - kannst Du auf ganz viele andere Punkte und Themen anwenden, die Teile der Bevölkerung aktuell teilt.

Egal ob Klima/Umwelt , Wirtschaft etc.

Wahrscheinlich, weil langsam der Trend in der Politik gegen das aufgezwungene woke, linke Politik gedöns geht. Und da scheint es so, als würde es zu einer starken Überreaktion kommen. Die ganzen Leute, die vorher ihre Meinung nicht sagen konnten, weil sie sonst gecancelt worden wären, wollen es den anderen jetzt mal zeigen, und schlagen etwas über die strenge.

Ansich finde ich die Bewegung weg von links und woke und dem Zeug gut, es darf nur nicht zu weit gehen. Sobald es vom Konservativen zum rechten geht, mache ich mir auch sorgen.